Up The Yangtze

 

Up The Yangtze

 

Regie: Yung Chang

 

Mit beieindruckenden Aufnahmen des Drei-Schluchten-Dammes beginnt diese Dokumentation. Ohne den Zuschauer mit Zahlen und Fakten zu überhäufen, begleitet die Kamera die Familie Yu. Die Aufstauung des Yangtze lässt Ihnen keine andere Wahl als ihr Heim zu verlassen. Die 16-jährige Tochter Yu Shui muss auf eine weiterführende Schulausbildung verzichten und auf einem Kreuzfahrschiff anheuern, um die Familie finanziell zu unterstützen. Unwillig gliedert sie sich dort in das System der modernen Dienstleistung ein.

Auf dem Schiff ist Shui von nun an Cindy. Ein Name, den sich auch die amerikanischen Touristen merken können. Seit ein paar Jahren zieht der „farewell tourism" reiche Westliche auf Flusskreuzfahrt, viele wollen letzte Blicke auf die eindrucksvolle Landschaft werfen.

Cindy teilt von nun an mit mehren Mädchen ein Zimmer, spült Geschirrberge und bekommt Unterricht, welche Themen man bei Gesprächen mit Passagieren besser meiden sollte. Sie erledigt ihre Arbeit nur widerwillig, wird nur langsam von ihren Kolleginnen integriert. Währenddessen wird den Touristen eine heile Welt vorgespielt. Die neugebauten Häuser, ausgestattet mit Elektrizität, Wasser und elektrischen Geräten, sind nur Vorzeigeobjekte für die Landgänge der Passagiere. Diese Menschen verbringen mehrere Wochen an Deck, sie speisen vorzüglich, trinken, tanzen, schießen Photos. Die Koffer werden gepackt und man fliegt nach Hause mit schönen Erinnerungen.

Mit kritischem Blick zeigt der Regisseur die skrupellose chinesische Umsiedlungspolitik.  Die staatliche Abfindung für die Überflutung von Haus und Feldern ist marginal. Sie deckt bei weitem nicht die aufkommenden Kosten eines Umzuges.

Die Familie muss zusehen wie das Wasser Meter für Meter steigt, bis zuletzt auch der Schornstein ihres Hauses unter den Wassermassen begraben wird. Ihre Habseligkeiten werden mit Karren und menschlicher Kraft zum neuen höhergelegenen zu Hause transportiert. Von nun müssen Lebensmittel und Trinkwasser gekauft werden. Eigenes Land besitzt die Familie Yu nicht mehr und blickt nun einer ungewissen Zukunft entgegen.

Abgesehen von diesen eher nachdenklich stimmenden Aspekten bietet der Film jedoch auch eine Komposition von einzigartigen Bildern: glitzernde Kreuzfahrtschiffe bei Nacht auf dem Yangtze und wunderschöne Naturaufnahmen, leider von einer Landschaft, die in dieser Form bereits nicht mehr existiert.

Ein Film, der einem im Gedächtnis bleibt und den man nur weiterempfehlen kann.

 

gesehen von Eva Leiblein

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