Wer früher stirbt, ist länger tot

 

 

Wer früher stirbt, ist länger tot

Daten

Wer früher stirbt, ist länger tot

115 Min., D 2005

REGIE: Markus H. Rosenmüller
DREHBUCH: Christian Lerch, Marcus H. Rosenmüller
KAMERA: Stefan Biebl
SCHNITT: Anja Pohl, Susanne Hartmann
MUSIK: Gerd Baumann

DARSTELLER: Markus Krojer, Fritz Karl, Jule Ronstedt, Jürgen Tonkel, Saskia Vester, Franz Xaver Brückner, Johann Schuler, Sepp Schauer, Pia Lautenbacher, Klausi Steinbacher, Heinz-Josef Braun, Tim Seyfi

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Regie: Markus H. Rosenmüller

 

Kinostart: 17. August 2006

"Wer früher stirbt, ist länger tot" dürfte DER erfolgreiche deutsch-regionale Film dieses Jahres werden. Denn, ähnlich wie bei "Die Scheinheiligen" wird die bäuerlich-bayerliche Landidylle aufs Korn genommen, diesmal jedoch auf eine Art, die etwas massentauglicher (weil überregional verständlich) sein dürfte.

Regisseur Marcus H. Rosenmüller bringt den Film kurz auf den Punkt: "Sünde geteilt durch Gewissen mal Tat = Glück. Mit dem Film wollte ich eigentlich nur die mathematische Beweisführung für die Formel liefern." Und das macht er mit einer Menge Humor. Denn der elfjährige Sebastian fühlt sich bereits mehr als schuldig: die Mutter starb bei seiner Geburt. Das bedeutet einige Jahre Fegefeuer. Da hilft nur eins: entweder unsterblich werden (das geht z.B. als Rockstar) oder für den Vater eine neue Frau finden, um die Schuld wenigstens ein bisschen abzuarbeiten. Die Grundschullehrerin Veronika scheint sich auch schon ein bisschen zu seinem Vater hingezogen zu fühlen. Das Problem ist nur: sie ist verheiratet... Und so häuft Sebastian auf dem Weg zum reinen Gewissen immer noch mehr Schuld auf sich.

Dieses Drehbuch ist (im positiven Sinn) so schamlos zurechtgebogen und konstruiert, dass es einfach Spaß macht, der in sich stimmigen Handlung zu folgen. Einfach nett ist es, wie Rosenmüller die kindliche Vorstellungswelt umsetzt: da finden Träume in Form von Laientheater statt... Es gibt wohl kein Klischee über Bayern, das nicht in diesen Film gepackt wurde: der blasierte Pfarrer, die Stammtischrunde- sie alle sind mit dabei. Doch in diesem Film passt es. Eben weil die Klischees bedient werden, kann man sich auf diese freche Geschichte einlassen.

Rosenmüller hat sich für diesen Film einige bekannte Schauspieler gegriffen: Mit Saskia Vester und Jürgen Tonkel sind wichtige Rollen besetzt, aber auch kleine Kurzauftritte werden von Münchner Gwächs wie Maximilian Brückner und Robert Josef Bartel absolviert. Besonders Saskia Vester kann in einer eindrucksvollen Szene am Sterbebett der bettlägerigen Großmutter zeigen, dass sie mehr Klasse hat, als manche ihrer Fernsehfilme vermuten lassen.

Ein Film zum hemmungslosen Mitlachen- und auch Rosenmüllers Formel scheint sich zu bestätigen. Denn Sebastians großes Sündenregister wird durch ein hohes Maß an Tatendrang ausgeglichen- um ein bisschen Glück herauszuschlagen, hilft also nur noch ein möglichst geringes Gewissen. Gewissen hat er zwar, und zwar meistens ein schlechtes. Aber Skrupel- nicht wirklich.

 

Gesehen von Johannes Prokop

 

 

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