Lore

 

LORE

Daten

LORE

109 Min., Deutschland/Australien/UK 2012

REGIE: Cate Shortland
DREHBUCH: Cate Shortland, Robin Mukherjee, nach dem Roman "The Dark Room" von Rachel Seiffert

KAMERA: Adam Arkapaw
SCHNITT: Veronika Jenet

MUSIK: Max Richter

 

 

Regie: Cate Shortland

Kinostart: 1. November 2012

Die 15-jährige Lore (Saskia Rosendahl) wächst als Älteste von fünf Geschwister im Schwarzwald in den Hochjahren des Nationalsozialismus auf. Der Vater (Hans-Jochen Wagner) ein hochrangiger SS-Offizier , die Mutter (Ursina Lardi) zuständig für die Erziehung der Kinder zum Glauben an Führer, Volk und Vaterland . 1945 kommt für die Kinder unerwartet das Kriegsende und die Eltern werden von den Aliierten verhaftet. Plötzlich auf sich allein gestellt macht sich Lore mit ihrer Schwester Liesel, den Zwillingen Günther und Jürgen und dem Kleinsten, das nur einige Monate alt ist, auf den Weg zu ihrer Großmutter nach Hamburg. Von Kälte und Hunger geplagt müssen sie sich quer durch Deutschland schlagen und erfahren hautnah das Elend der Nachkriegszeit. Bei einer Kontrolle amerikanischer Soldaten kommt ihnen der wenige Jahre ältere Thomas (Kai Malina) zur Hilfe. Indem er sich als Bruder der Kinder ausgibt und die Papiere ihn als jüdischen KZ-Überlebenden ausweisen, dürfen alle passieren. Thomas als neuen Gefährten und der grausamen Wirklichkeit ausgesetzt beginnt Lore immer mehr an ihrem früher unerschütterlichem nationalsozialistischem Weltbild zu zweifeln...

Nach ihrem ersten Spielfilm und großem Erfolg "Sommersault" ließ sich Regisseurin Cate Shortland acht Jahre für ihr neues Filmprojekt Zeit. Das Warten hat sich gelohnt. Mit viel Einfühlungsvermögen wagt sie sich an die Buchverfilmung von Rachel Seifferts "die dunkle Kammer". Es wird die Geschichte einer erschreckenden Nachkriegszeit erzählt, ein Thema, das schon so oft in deutschen Filmen behandelt wurde. Doch erstmals sieht sie der Zuschauer aus den Augen von Kindern. Ohne zu urteilen dokumentiert die Australierin Shortland den traumatischen Kampf ums Überleben. Um so realistisch wie möglich zu wirken, in deutscher Sprache. Die detaillierte und geniale Bildsetzung macht sowohl die warmen Lichter und Farben der Natur zum Greifen nah, als auch grausame und schonungslose Schreckensbilder. "Lore" brilliert mit einem hervorragendem Schauspielensemble, allen voran die junge Saskia Rosendahl ("für Elise"). Der innere Kampf von Lore, die Verwirrtheit und zum Ende hin ihre Verzweiflung als auch trotzige Haltung geht durch Rosendahls Spiel richtig unter die Haut. Auch das Zusammenspiel mit Kai Malina lässt den Zuschauer den Wechsel zwischen Feindseligkeit und Geborgenheit von Lore und Thomas gut nachempfinden. Die restlichen Nebendarsteller, vor allem Kinder und Jugendliche, tragen zur rührenden und bis zum Schluss spannenden Geschichte bei.

Fazit: Alle, die meinen, sämtliche Filmversionen des Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit bereits zu kennen, dürfte "Lore" durch die einzigartige Erzählweise noch überraschen. Diese mitreißende Geschichte einer schmerzhaften Erinnerung sollte nicht verpasst werden.

 

Gesehen von Monika König

 

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