Szenenbild aus

Standbild aus "The Lobster"

IR/ENG/GRE/FR/NED, 118 Minuten

Regie: Yorgos Lanthimos, Drehbuch: Efthimis Filippou, Yorgos Lanthimos Kamera: Thimios Bakatakis, Schnitt: Yorgos Mapsoparidis Sound: Johnnie Burn

Mit: Colin Farell, Rachel Weisz, Jessica Barden, John C. Reilly, Léa Seydoux

Für den Griechen ist es, wie auch für Garrone und Kawase, nicht das erste Mal bei den Filmfestspielen von Cannes. Sein wohl bekanntestes Werk Canine gewinnt im Jahr 2009 den Preis der Reihe "Un Certain Regard" und wird sogar für einen Oscar nominiert. The Lobster ist sein vierter Feature-Film. Dieses Mal arbeitet Lanthimos zum ersten Mal mit einem internaionalen Cast: Colin Farrell, Rachel Weisz, Léa Seydoux, John C. Reilly begeben sich alle in durchaus kreatives Universum. Wie für Garrone auch, ist es Lanthimos erster englischsprachiger Film.

 

Das Konzept von The Lobster ist recht genial und sorgt sehr schnell für Interesse. Das Gespür für einfache und dennoch sehr gute Ideen gehört sicherlich zu Lanthimos größten Talenten. Der Plot findet in naher Zukunft statt. In der dargestellten Gesellschaft gelten besondere Regeln was Liebesbeziehungen angeht: In "der Stadt" leben ausschließlich Paare. Die Singles leben in sogenannten "Hotels", in welchen man schnellstmöglich einen neuen Partner finden muss. Wenn man nämlich länger als 45 Tage alleine bleibt, wird man in ein Tier verwandelt.

 

Hauptcharakter David (gespielt von Colin Farell) hat sich soeben von seiner Frau getrennt und wird in solch ein "Hotel" überwiesen. Er muss nun so schnell wie möglich jemand Anderes finden. Nach mehreren gescheiterten Versuchen bemerkt er, dass er gar keine Lust auf eine neue Beziehung hat. Um nicht in ein Tier, in seinem Fall ein Hummer, verwandelt zu werden, entscheidet er sich in den angrenzenden Wald zu fliehen. In diesem wohnen die "Solitaries", von der Gesellschaft abgeschottete Menschen, die sich entschlossen haben für immer alleine zu leben. Obwohl Gefühle dort verboten sind, verliebt sich David in eine kurzsichtige Frau (gespielt von Rachel Weisz). Auch sie empfindet etwas für ihn und beide versuchen sich trotz der radikalen Vorschriften zu lieben...

 

Der Film von Lanthimos ist originell und witzig, bestreiten kann man das nur schwierig. Meiner Meinung nach wird er schon alleine aufgrund des Konzeptes ein Erfolg. Es wird sehr schön mit Orten gespielt Jeder stellt eine andere kleine Welt, in welcher die Menschen nach eigenen Regeln leben, dar. Das sorgt für prickelnde Abwechslung. The Lobster hat mich allerdings extrem stark an Her von Spike Jonze erinnert. David, der Protagonist, trägt die selbe Brille, den selben Schnurrbart und die gleiche Frisur wie Joaquin Phoenix als Theodor. Er bewegt sich sogar gleich. Die Farbtöne des Films sind ebenfalls ähnlich und auch das Thema "Beziehungen in naher Zukunft" erinnert stark an Jonze's Film. Daher habe ich während der Vorführung viel Zeit damit verbracht beide Filme zu vergleichen und meiner Ansicht nach ist Her eindeutig der Bessere. In der darauffolgenden Pressekonferenz habe ich den Regisseur gefragt, ob Jonze eine Inspiration für seinen Film war. Seine Antwort war recht undeutlich und er erklärte, dass er ein Filmemacher sei der sich eher von der Philosophie diverser Filmemacher beeinflussen lässt also von bestimmten Werken. The Lobster verliert mit der Zeit seinen Humor und die Geschichte zieht sich etwas. Man weiß irgendwann nicht mehr worum es in dem Film genau geht und hängt in der Luft. Lanthimos versucht der Erzählung einen dramatischen Aspekt zu verleihen, allerdings nur so, dass man sich als Zuschauer in einem etwas schmerzhaften Spagat zwischen Komödie und Drama befindet.

 

Fazit: Meine hohen Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt. Es fehlte etwas Salz in der Suppe. Trotzdem kann man sich The Lobster gut anschauen und verbringt ganz unterhaltsame 118 Minuten.

 

Gesehen von Luis Schubert

 

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