Anything Else

 

 

Anything Else

Daten

Anything Else

111 Min., Komödie USA 2002

REGIE: Woody Alan
DREHBUCH: Woody Alan
KAMERA: Darius Khondji
SCHNITT: Alisa Lepselter
DARSTELLER: Woody Alan, Jason Biggs, Christina Ricci, Denny DeVito, Anthony Arkin, Fisher Stevens

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Regie: Woody Alan

Kinostart: 02. September 2004

"Anything Else" ist die neue Sahneschnitte vom Meister der Satire und boshafter Ironie: Woody Allen. Der Regisseur liefert eine neue Komödie ab, die all unseren Vorstellungen bei dem Begriff Woody-Allen-Film entspricht: viel sinnvolles Gelaber, zwischenmenschliche Beziehungen, ein wenig Philosophie und Belehrung und das alles gewürzt mit tollem Humor. Er ist wieder in seinem Element und bleibt seinem ewigen Schema wie immer treu. Der Erfolg seiner Filme liegt an einer präzisen Inszenierung, bei der die Zuschauer ohne jeglichen logischen Bruch durch die Story geführt werden.
Die Hauptrolle wurde dieses Mal ungewöhnlich mit einem jungen Schauspieler, der nicht viel mit der Woody-Allan-Welt gemeinsam hat, besetzt: Jason Biggs, bekannt aus der Teeny-Komödie "American Pie", den man sich wenig als intellektuellen Schauspieler vorstellen kann. Doch der Mann ist wie geschaffen für diese Rolle und sieht wie die jüngere Ausgabe von Woody Allen aus.

Dieses Großstadtmärchen wird aus der Perspektive von Jerry Falk (Jason Biggs) erzählt, einem von Pech verfolgten jungen Mann, der sich in New York als Gagschreiber versucht. Er hat eine Freundin, die er wahnsinnig liebt und anhimmelt, doch diese Liebe bringt leider nur Verzweifelung und Neurosen in sein Leben. Sein Agent, der ihm nur Märchen erzählt und ihm schon ewig keine gescheiten Angebote an Land gezogen hat, ist eine absolute Null und wird von Danny DeVito wie immer herausragend gespielt. Wie jeder sich respektierender New Yorker geht Falk zu einem Psychiater, der keine Hilfe, sondern eher eine Plage und reine Geldverschwendung ist. Aufgrund seines weichen Charakters und seines guten Herzens nimmt er alles um sich herum für bare Münze und redet sich ein, dass das Leben noch schlimmer sein könnte. Deswegen muss man mit dem, was man hat, zufrieden sein. Er ist nicht in der Lage sein Leben zu verändern und sich von all den Menschen, die ihm nichts Gutes tun, zu verabschieden.

Es ist angeblich die Liebe, die uns blind macht. Voller Vertrauen versucht Falk zu verstehen, warum sich seine liebe Freundin Amanda schon seit einem halben Jahr  weigert mit ihm zu schlafen, aber immer noch behauptet, dass sie ihn wahnsinnig liebt. In diese Rolle brilliert Christina Ricci. Durch ihrer Besetzung erfüllte Woody Allan seinen langjährigen Wunsch, mit der jungen Schauspielerin zu arbeiten. Durch ihre mädchenhaft erotische Ausstrahlung verkörpert sie perfekt einen Unschuldslamm, der in Männern richtige Beschützerinstinkte auslöst. In Wirklichkeit erweist sich leider Amanda unserem Held gegenüber als eine durchgedrehte und gefühlslose Zicke.

Man könnte denken es ist eine Liebesgeschichte, weil man nach der ersten Stunde da sitzt und wartet, wie sich die Beziehung zwischen den beiden weiter entwickelt: holt sie ihre Orgasmen doch woanders oder hat sie vielleicht irgendein schlimmes Geheimnis. Doch es wäre nicht Woody Allen, wenn er sich nur auf die Liebe beschränken würde. Das einzig ehrliche im Leben von Jerry ist sein Freund David Dobel, gespielt vom Regisseur selbst. Ihre Bekanntschaft entwickelt sich zu einer tiefgründigen Männerfreundschaft. Er wird zu seinem Mentor, der ihn ständig begleitet und hat sich ernst vorgenommen den armen Jungen zu retten. Da stellt sich allerdings die Frage, ob diese komische Gestalt selber noch zu retten ist. Woody Allen spielt wieder einen ein wenig paranoiden Neurotiker, einen Intellektuellen, der in Überfluss Lebenserfahrung hat, um sie weiter an die jüngere Generation zu geben. Dobel öffnet seinem Schützling endlich die Augen und befreit ihn aus seiner Not, indem er ihn ständig nach vorne schubst, bis der endlich den Mut hat seinem alten Leben Aufwidersehen zu sagen.

Woody Allan sagt, dass die Menschen sich ändern müssen, denn in der Veränderung liegt die Stärke. Manche schaffen es ohne jegliche Hilfe, andere, wie zum Beispiel Jerry Falk brauchen aber einen leichten Arschtritt. Der Regisseur beweist uns wieder, dass er ein umstrittener Meister der Komödie ist, der mit einem ironischen, manchmal aber boshaft sarkastischen Blick die moderne Gesellschaft in seinen Filmen wiederspiegelt. Er sprengt förmlich die Grenzen des Genre und beweist uns zum hundertsten Mal, dass eine gute Komödie auch ohne Fäkalienwitze ordentlich etwas zum lachen bieten kann. Sich mit einfachen Mitteln, ohne jeglichen Schnickschnack und mit brutaler Offenheit ausdrücken zu können, zeichnet Woody Allans Filme aus. Die Themen seiner Komödien sind zeitlos, weil sie aus dem wahren Leben aufgegriffen werden und man sich oft selbst in manchen seiner Helden erkennt. "Anything Else" ist eine ein bisschen andere Komödie - komisch und tragisch zugleich.

 

gesehen von Xenia Sigalova

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