Regie:
Michael Klier, Drehbuch: Michael Klier, Musik: Laurent Petitgand, Kamera:
Sophie Maintigneux, Schnitt: Katja
Dringenberg, Kostüm: Birgitt Kilian, Darsteller: Henry
Hübchen, Burghart Klaußner, Armin Rohde, Sibylle Canonica, Peter
Lohmeyer
Manni ist schwer krank und so reisen seine drei einst besten Freunde an um
ihrem Freund die letzte Ehre zu erweisen. Doch für Manni reicht das
Wiedersehen mit den Freunden nicht. Er möchte seine alte Liebe Rosi noch
einmal sehen und sie um Verzeihung bitten. Somit beauftragt er Bernie,
Justus und Harry damit, Rosi zu suchen und zu ihm zu bringen. Rosi ist
nicht schwer zu finden aber es kostet die drei Männer einige Überredungskunst
und Ausdauer um Rosi zu Manni zu führen. Wenn die alte Clique sich von
Manni verabschiedet damit der sich ausruhen kann, fahren sie zu seinem
Bungalow und lassen alte Zeiten aufleben. Durch ihre Gespräche
miteinander und die Distanz zu ihrem festgefahrenen Leben finden sie alle
wieder mehr zu sich und merken, dass sie mit einigen Gegebenheiten in
ihrem Leben nicht zufrieden sind und, dass es für sie noch Zeit gibt, um
ihr Leben zu ändern.
Mit „Alter und Schönheit“ ist Michael Klier ein lebensnaher, einfühlsamer
und humorvoller Film gelungen. Leider vermochte er es nicht eine Brücke
zu den jüngeren Generationen zu schlagen. Dieser Film richtet sich
eindeutig an ein Publikum von 40+. Das ist zwar auch mal ganz nett aber
die Themen des Films wie Freundschaft, Liebe, Sinn des Lebens und Tod
betreffen auch andere Generationen. Aber hier geht es nur um eine
Generation und die Männer dieser Generation schauen jeder jungen Frau
hinterher, haben zwei Frauen und bekiffen sich ganz gerne mal. Aber es
geht auch um verpasste Gelegenheiten wie z.B. das Lesen von „Krieg und
Frieden“ und um das Beginnen. So ist „Alter und Schönheit“ ein
hoffnungsvoller Film der zeigt, dass wir nicht vergessen sollten wer wir
sind und es nie zu spät ist sein Leben zu ändern.
Auch wenn „Alter und Schönheit“ ein
Schauspielerfilm ist, kämpft hier keiner um das Scheinwerferlicht. Alle
Figuren sind glaubwürdig und komplex. Trotz ihrer Ecken und Kanten
empfindet man Sympathie für alle Charaktere, was auf die tolle Besetzung
zurückzuführen ist.
Die Räume sind und bleiben Räume und verschmelzen nicht mit den Figuren.
Auch in diesen Film behauptet sich Berlin wieder als eine Top-Location mit
ganz unterschiedlichen Settings. Doch der Film endet mit einem Ausflug in
die Heide. Dort, wo sich viele verzweigte Wege in der Landschaft zeigen,
stirbt Manni und für die vier übrigen Freunde deutet sich ein neues
Leben an.