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Die Triaden gehen für Macht über
Leichen |
Regie: Johnnie To
Dieses Jahr lag der Focus des Filmfests München ja auf Japan. So hatte
man die Chance, einmal Filme zu sehen, die bei uns, wenn überhaupt, nur
im Fernseh-Nachtprogramm laufen. Ein Kinobesuch wie bei "Election"
macht deutlich, warum dies so ist.
So ist es für einen Durchschnittseuropäer nicht gerade leicht zu
verstehen, warum die Wahl zu einem neuen Oberhaupt der Triade so
kompliziert ist. Politische Verhandlungen (bei den vielen fremden Namen
blickt man garantiert nicht mehr durch) sowie die Problemlösung mit
Gewalt (wer bekämpft wen und warum) sind so asiatisch-kompliziert, dass
man sich dann doch in einen Mafiafilm, am besten ganz sinnfrei mit Bud
Spencer, wünscht. Wenn dann auch noch ein Artefakt eine wichtige Rolle
spielt, weil nur dessen Besitz den endgültigen Machtanspruch
rechtfertigt, kommt auch noch ein Schuss Lara Croft hinzu- und man steigt
definitiv aus. Wenigstens ist der Film so eindrucksvoll fotografiert,
dass man die Verfolgungsjagden, Kämpfe und diplomatischen Verhandlungen
zumindest mit den Augen genießen kann, wenn schon das Hirn nicht mehr
mitmacht. Für alle Fans von Action- und Gangsterfilmen, zudem ein
durchaus interessanter Einblick in die japanische Bilder- und
Vorstellungswelt.
Gesehen von Johannes Prokop
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