Mit Headhunters kommt am 15. März die Verfilmung
des gleichnamigen Thrillers aus der Feder des norwegischen Autors Jo
Nesbø auf die Leinwand und sorgt für Nachschub im überschaubaren
Markt europäischer Actionthriller. Doch ist Regisseur Morten Tyldums
Film gelungen?
Der Personalvermittler (Headhunter) Roger Brown (Aksel Hennie) hat eine
schöne Frau, lebt in einer riesigen Villa und ist erfolgreich im Beruf.
Doch er führt ein Doppelleben: um seinen exzessiv luxuriösen
Lebensstil zu finanzieren, bricht er bei seinen eigenen Klienten ein und
stiehlt Kunstwerke. Dabei hilft ihm sein Freund und Angestellter einer
Sicherheitsfirma Ove. Eines Tages lernt er den Geschäftsmann Clas Greve
(Nikolaj Coster-Waldau) kennen, für den er eine wichtige Stelle in
einem bekannten GPS-Unternehmen besorgen soll.
Als Roger Brown Greve um ein millionenschweres Kunstwerkt erleichtert,
stellt sich für ihn heraus, dass er sich mit dem Falschen angelegt hat.
Es beginnt ein Katz-und-Maus Spiel, bei dem es um nicht weniger geht als
um Leben und Tod.
Bei Jo Nesbø-Romanen kann man sich auf viele Twists einen soliden
Spannungsaufbau verlassen und auch Regisseur Morten Tyldum ist die
Umsetzung sehr gut gelungen. Die Spannung nimmt über die Länge des
Films konstant zu und bietet zahlreiche unvorhersehbare Twists. Auf
Leerlaufphasen, in denen man die Augen von der Leinwand nehmen kann, um
die Popcorntüte auszukratzen, wartet man vergebens.
Obwohl Hollywood gerade im Actionthriller-Genre die Maßstäbe setzt,
ist Headhunters kein bloßer Abklatsch dessen, was auf der anderen Seite
des großen Sees die Kinokasse klingeln lässt, sondern bleibt seinen
europäischen Wurzeln weitgehend treu. Dass nicht mit der Moralkeule
geschwungen wird, ist genauso angenehm, wie, dass auf übertriebene
Gut-Böse Kontraste verzichtet wurde. Bemerkenswert ist, wie es den
Filmmachern gelingt, die Sympathie im Verlauf des Films zu steuern. Ist
Brown am Anfang doch ein arroganter Antiheld, so avanciert er im Laufe
des Films, je mehr er sich ins Unheil steuert, zu einem
Publikumsliebling und Helden.
Alles in einem ist Headhunters ein hervorragender Actionthriller, der an
Spannung kaum zu übertreffen ist. Für Fans der Verfilmung von Stieg
Larssons "Millenium-Trilogie" ist der Film ein Muss, aber auch
für alle Anderen definitiv einen Kinobesuch wert.