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Kebab Connection

Filmstart: 21. April 2005

Kebab Connection

Daten

Kebab Connection
96 min. Deutschland 2004

Regie: Anno Saul, Buch: Fatih Akin, Anno Saul, Ruth Toma, Jan Berger, Idee: Ralph Schwingel, Kamera: Hannes Hubach, Kostüme: Katrin Aschendorf, Schnitt: Tobias Haas, Musik: Marcel Barsotti, Kampfchoreographie: Emanuel Bettencourt, Stuntkoordination: Ronnie Paul, Darsteller: Denis Moschitto, Nora Tschirner, Güven Kirac, Hasan Ali Mete, Adam Bousdoukos u.a.

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Zugegeben: Einen deutschen Kung Fu- Film gab es bis jetzt noch nicht. So wirklich haben sich die Produzenten auch jetzt nur halb getraut, denn „Kebab Connection“ ist ein Quasi- Kung Fu-Film über einen Jungregisseur, der den ersten deutschen Kung Fu- Film drehen will. Alles klar?

Ibo ist 21, träumt davon, Regisseur zu werden und schafft es sonst ganz gut, Verantwortung aus dem Weg zu gehen. Als er einen Kung Fu- getränkten Werbespot für die Dönerbude seines Onkels dreht, wird er in seinem Viertel zum Star. Seine FreundinTitzi hat jedoch andere Probleme: sie steht kurz vor der Aufnahmeprüfung für die Schauspielschule- und ist schwanger. Da Ibo, mit dieser Situation konfrontiert, total überfordert ist, setzt ihn Titzi vor die Tür. Auch zuhause ist er nicht mehr willkommen, denn ein Enkelkind mit einer Deutschen ist für den türkischen Patriarchen nicht akzeptabel.

Ibo bemüht sich nach Kräften, ein guter Vater zu werden- nur: es geht halt doch ein bisschen gegen die Ehre, als männlicher Türke den Kinderwagen durch’s Viertel zu schieben. Titzi bleibt hart, denn einen Macho kann sie jetzt nicht mehr brauchen. Für Ibo kommt es nun immer schlimmer: wegen eines zu depressiv geratenen Werbespots und einigen gut gemeinten Widerworten gegen die lokalen Schutzgelderpresser überwirft er sich mit seinem Onkel, besäuft sich während dessen Geburtstagsfeier mit dem Griechen und dessen Tochter von gegenüber und blamiert sich schließlich bis auf die Knochen vor der ganzen Geburtstagsgesellschaft einschließlich Titzi.
Kurz vor Titzis Geburtstermin schließlich schafft es Ibo, sein Selbstmitleid zu überwinden und wirklich Verantwortung zu übernehmen. Und so kommt es, dass der dritte Werbespot in türkisch-griechischer Kooperation vor Energie nur so strotzt.

Dieser Film soll eine deutsche Version von „My big fat Greek Wedding“ oder „Kick it like Beckham“ sein. Ist er leider nicht geworden, denn bei aller Komik, die aus dem Zusammentreffen der deutschen, türkischen und griechischen Kultur entsteht (auch hierfür gibt’s inzwischen eine Schublade: Culture Clash), besteht der Film halt doch aus arg übertriebenen Klischees. Tiefgang fehlt weitgehend. Kiffende Alternativ-Araber, der Grieche, der seinen Sohn verstößt, weil er Vegetarier ist- all das ist schon so arg dämlich, dass man sich gar nicht mehr lachen traut. Windelwechseln und Hechelkurs sind natürlich wie bei jedem „Macho wird Vater“-Film mit dabei. Auch muss wieder einmal „Romeo und Julia“ als Metapher für die ganz große Liebesgeschichte herhalten. O Mann. Da merkt man dann doch, dass die Zielgruppe dieses Filmes ein paar Jahre unter 20 liegt. Als Teenagerfilm lässt „Kebab Connection“ Klamotten wie „Harte Jungs“ oder „Schule“ jedoch weit hinter sich, was nicht zuletzt an der Ernsthaftigkeit im Spiel von Nora Tschirner und Denis Moschitto liegt.

Gesehen von Johannes Prokop

 
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