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Knallhart
Kinostart: 9. März 2006
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Deutschland 2006
Regie: Detlev Buck
Drehbuch: Zoran Drvenkar, Gregor Tressnow
Kamera: Koljar Brandt
Musik: Bert Wrede
Darsteller: David Kross, Jenny Elvers, Erhan Emre
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Der 15-jährige Michael Polischka muss sich im sozial schwachen
Berliner Viertel Neuköln zurechtfinden, nachdem der reiche Geliebte der
Mutter beide aus seiner Villa wirft. Dort wird er von Erols Gang
terrorisiert. Da sie Schutzgeld von ihm wollen bricht er mit seinen neuen
Freunden in die Villa des Exfreundes seiner Mutter ein. Diese ist mit
ihren neuen Liebhabern beschäftigt und bekommt nichts von Michales Lage
mit. Da freundet sich Michael unverhofft mit dem Drogendealer Hamal an und
steht von nun an unter seinem Schutz. Dieser lässt ihn als Kurier
arbeiten und jetzt sind auch seine Geldprobleme( Mutter notorisch pleite)
gelöst. Doch dann macht ihm Erol erneut Probleme und er verliert
seinetwegen 80000 Euro aus einem Deal. Michael sieht seine letzten Tage
schon gezählt als er dies Hamal beichten muss. Doch der stellt ihn vor
eine Wahl…
Streckenweise reisst der Film durchaus mit und ist sehr unterhaltsam. Oktay Özdemir
(Erol) und Erhan Emre (Hamal) spielen ihre Rollen äusserst glaubwürdig
und beweisen Talent. Doch insgesamt kann der Film leider nicht überzeugen. Den
gutmütigen 15-jährigen Jungen, der mit Drogen und illegalen Geschäften
nie zu tun hatte und prompt nach dem Umzug vom reichen Viertel ins arme
beinahe gelassen Gras und Koks-Pakete im Schulrucksack spazieren trägt,
nehmen wir dem Regisseur nicht ab. Einige Szenen scheinen inhaltsleer und
unsinnig, zum Beispiel wenn Michael sich mit dem Mädchen Lisa anfreundet
und alles darauf hindeutet, dass sich eine kleine Liebesgeschichte anbahnt,
doch dann hört man nie wieder von ihr. Auch die Mutter von Michael taucht
zwar immer wieder auf, trägt aber nichts Ersichtliches zur Geschichte
bei. Knallhart finde ich nur, wie der Regisseur den Film an manchen
Stellen abgrundtief versenkt hat, obwohl er hätte eigentlich gut werden
können.
Gesehen von Evelyn Krull
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