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Die jüdische Familie Kurtzman |
Mit diesem Film begibt sich Barry Levinson nach DINER, TIN MEN und
AVALON noch einmal ins Amerika der 50er Jahre und erweitert damit seine
Trilogie zu einer Quadrologie. Der jüdische Junge Ben Kurtzman, der kurz
vor seinem Highschoolabschluss steht, verliebt sich in Sylvia, eines der
ersten schwarzen Mädchen, das auf seine Schule gehen darf. Obwohl für
beide Familien so etwas völlig undenkbar ist, freunden sich Ben und
Sylvia an und treffen sich bald heimlich. Auch Ben's älterer Bruder Van
verliebt sich auf einer Party in die hübsche Dubbie, die genau wie Sylvia
in einer ganz andern Welt lebt. Sie gehört zu einer sehr wohlhabenden,
angelsächsischen Familie weißer Protestanten und hat so ziemlich alles,
was man sich nur wünschen kann. Aber auch Ben und Vans Vater kommt
unfreiwillig mit einer anderen ethnischen Gruppe in Kontakt. Nate betreibt
mehr schlecht als recht ein Varieté, das zur Tarnung seiner eigenen,
illegalen Lotterie dient. So schuldet er dem afroamerikanischen
Drogendealer Little Melvin 100.000 Dollar, da dieser alle Zahlen und die
Zusatzzahl richtig getippt hatte.
Klasse, einfach klasse. So wünscht man sich Kino. Die Haupt- und
Nebendarsteller in diesem Film überzeugen durch und durch und verleihen
ihren Rollen Tiefe, die man oft genug bei anderen Filmen vermisst. Mit
Ironie beschreibt Levinson die gegenseitigen Vorurteile der einzelnen
Bevölkerungsgruppen, ohne dabei die Ernsthaftigkeit des Themas
herunterzuspielen. Wer diesen Film noch nicht gesehen hat, sollte es
unbedingt nachholen.
Gesehen von Alexander Truxa
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