Die junge Mutter Rose (Radha Mitchell) ist verzweifelt auf der Suche
nach einem Heilmittel für ihre Tochter Sharon, die an einer seltsamen
Krankheit leidet. Als die Ärzte ihr den Rat geben, Sharon in eine
psychiatrische Anstalt einweisen zu lassen, ergreift sie mit ihrer Tochter
die Flucht. Sie will sich auf den Weg nach Silent Hill machen, einer
Stadt, deren Namen Sharon immer im Schlaf vor sich hin murmelt.
Rose ist fest davon überzeugt, dass sie dort die Antworten auf ihre
Fragen finden wird. Ihr Ehemann Christopher (Sean Bean) hält dagegen gar
nichts von Roses Idee, das Geheimnis von Silent Hill ergründen zu wollen.
Rose macht sich zusammen mit ihrer Tochter auf den Weg in die mysteriöse
Stadt, doch kurz vor der Stadtgrenze taucht plötzlich eine seltsame
Gestalt mitten auf der Straße auf. Rose versucht auszuweichen, doch ihr
Auto gerät außer Kontrolle. Als sie wieder zu sich kommt, ist ihre
Tochter verschwunden. Zusammen mit einer Polizistin (Laurie Holden) aus
der Nachbarstadt macht sich Rose auf die verzweifelte Suche nach ihrem
Kind.
Ziemlich schnell wird klar, dass die Stadt aus Sharons Träumen ein
höchst merkwürdiger Ort ist: Nach einer verheerenden Brandkatastrophe
scheint Silent Hill wie ausgestorben. Umgeben von dichten Nebelschwaden
hausen dort seltsame Kreaturen. Auf der Suche nach ihrer Tochter stößt
Rose auf die düstere Geschichte von Silent Hill und die Gründe, warum
auf der einst streng puritanischen Stadt nun ein grausamer Fluch liegt.
Eine weitere langweilige Videospieladaption? Zugegeben, ich bin nicht
mit den größten Erwartungen in diesen Film gegangen. Nach stumpfen
Umsetzungen von erfolgreichen Videospielen wie Tomb Raider, Resident Evil
oder Doom, dachte ich mir, dass dies wieder einer dieser Filme wird, die
nur auf die Popularität der Spiele bauen und man infolge dessen nicht
erwarten darf, dass das Flair des Spiels auch richtig umgesetzt wird oder
gar weitergedacht wird. Doch Christophe Gans, der u.a. in "Pakt der
Wölfe" sein Können unter Beweis stellte, hat zusammen mit Roger
Avary die unheimlich Stimmung des Spiels perfekt übernommen. Audiovisuell
spielt dieser Film in der oberen Liga. Getragen von einer soliden
Storyline, schaffen es die Bilder von Kameramann Dan Laustsen und Creature
Designer Patrick Tatopoulos den Besucher die ganze Zeit über an den
Kinosessel zu fesseln. Selten habe ich es im Kino erlebt, dass die
Besucher um mich herum so gebannt auf die Leinwand blicken, dass der
Popcorn-in-den-Mund-schaufel Fluss unterbrochen wird, die Hand mit
dem Popcorn vor dem Mund verharrt und am Ende der Szene synchron wieder
einsetzt.
Es ist sicher kein Film der in die Filmgeschichte eingehen wird, aber doch
sehenswertes Popcorn Kino.