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UnderdogsKinostart: 24.Juli 2008
6 Schwerverbrecher und 6 Labradorwelpen. Innerhalb der Mauern des Männer- Gefängnisses sind Gefühle tabu, nonverbale Lösung von Problemen und Meinungsverschiedenheiten sind nicht ungewöhnlich. In dieser Umgebung setzt die engagierte neue Gefängnisdirektorin
ein Projekt zur Resozialisierung der Häftlinge durch. Sechs Insassen
sollen für die Ausbildung von Blindenführhunden ausgewählt werden und ein
Jahr lang für die Vierbeiner verantwortlich sein. Einer der
Gefangenen ist Mosk. Den schweigsamen Muskelprotz interessiert der Versuch
kein bisschen. Das einzige, das er in seinem Kopf hat, ist der Sieg bei den
Gefängnismeisterschaften im Gewichtheben. Zeit für einen kleinen Welpen,
der rund um die Uhr seine Aufmerksamkeit fordert, bleibt da zwischen all den
Trainingseinheiten nicht. Aber in den Augen des Staatssekretärs, der für
die Auswahl der Teilnehmer zuständig ist, ist Mosk bestens geeignet. Wenn er
sich ändern würde, wäre das ein gutes Aushängeschild für das ganze
Programm. So stellt ihm die Direktorin ein Ultimatum. Nur wenn er einen Hund
ausbildet, darf er an der Knastmeisterschaft im Gewichtheben teilnehmen. Und
so nimmt er, wenn auch widerwillig, einen Welpen entgegen. Die anderen Häftlinge
blühen auf. Die kleinen Labradore werden verwöhnt, gestreichelt und
liebevoll ausgebildet. Mosk dagegen gibt seinem Hund nicht mal einen Namen,
er bleibt einfach „Hund“ und sein Bett teilt er erst recht nicht mit ihm.
Auch bei den regelmäßigen Kontrollvorführungen versagt das Paar. Mit
seiner Haltung gefährdet Mosk allerdings das ganze Projekt. Falls die Hunde
die Zwischenprüfung der Blindenführhunde nicht bestehen und mit den
„normal“ ausgebildeten Begleithunden mithalten können, wird der Versuch
als gescheitert angesehen werden. Der Zorn und die Versuche der Mitinsassen,
des Hundetrainers und der Direktorin, seinen Umgang mit dem Hund zu ändern,
scheinen allerdings nur wenig Erfolg zu haben. Eines Tages gibt
Mosk dem Hund jedoch unbedacht von seiner Kraftnahrung zum Fressen.
Nachts liegt das Tier dann regungslos unter seinem Bett.
Dies ist der Wendepunkt des Filmes… Alles in allem
drehte Jan Hinrik Drevs einen
unterhaltsamen und kurzweiligen Film für Hundefans und auch alle anderen
Kinobesucher, die Lust auf eine unbeschwerte Komödie haben. Die süßen
kleinen Vierbeiner lassen die Herzen nicht nur bei den Insassen des Gefängnisses
höher schlagen. Man bekommt eine interessanten Einblick in das Innere eines
Gefängnisses und in den Tagesablauf der Häftlinge. In den Hunden finden die
Männer plötzlich ein Wesen, das ihnen vertraut, ihnen gehorcht und die
Treue hält. Den Tieren gegenüber ist es erlaubt, Gefühle zu zeigen, und
langsam verändert sich auch der Umgang der sechs „Hundetrainer“ mit den
Menschen. Interessant ist,
das der Film auf einer wahren Begebenheit beruht. In den USA ist die
Ausbildung von Blindenhunden durch Häftlinge längst kein Experiment mehr,
sondern wird tatsächlich unter dem Namen „Puppies behind
bars“ in New York angewendet und erzielt erstaunliche Ergebnisse.
Regisseur Jan Hinrik Drevs bearbeitete dieses Thema bereits in der
2001 gedrehten Dokumentation „Dogsworld“. Diese Erfahrungen initiierten
ihn zu einem abendfüllenden Spielfilm, reale Menschen lieferten die
Inspiration für seine Charaktere.
Gesehen von Eva Leiblein |
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