MC18 NOV17x2

Social Media Icons Shop 55

 Kinosaal Rot 4000

Regie: Damjan Kozole, USA 2004, 110 Min.,

Drehbuch: Damjan Kozole, Matevz Luzar, Ognjen Svilicic

Kamera: Ales Belak, Schnitt: Jurij Moskon, Andrija Zafranovic

Darsteller: Nina Ivanisin, Peter Musevski, Primoz Pirnat, Marusa Kink, Uros Furst

 

Die 23-jährige Alexandra studiert Englisch in Ljubljana. Sie kommt aus einer Kleinstadt, ihre Eltern sind geschieden und ihr Liebesleben ist kompliziert. Was niemand weiß: Alexandra gibt Anzeigen in Zeitungen als Prostituierte auf, wo sie sich "slovenian girl" nennt. Alexandra ist eigensinnig, versteht es die Menschen zu manipulieren, um das zu bekommen was sie will, sie lügt ohne rot zu werden, klaut und hasst ihre Mutter. Der einzige Mensch der ihr wirklich etwas bedeutet ist ihr Vater. Alexandra hat Pläne. Sie hat einen Kredit aufgenommen, um sich eine große neue Wohnung zu kaufen und ihr Leben so zu leben, wie sie es sich vorgestellt. Doch das Leben läuft leider bekanntlich nicht immer so, wie man es geplant hat.

Wenn man die Inhaltsangabe liest, befürchtet man erneut eine Geschichte über eine arme Frau zu sehen, die zur Prostitution gezwungen wird - kurz die Geschichte eines Opfers. Aber "The Slovenian Girl" erzählt die Geschichte einer starken jungen Frau, die bestimmte Vorstellungen davon hat, wie sie leben will und die bereit ist alles dafür zu tun. Dabei macht es ihr nichts aus ihren Körper zu verkaufen. Abgeklärt empfängt sie ihre Kunden. Auch als die Polizei hinter ihr her ist, da vermutet wird, dass "The Slovenian Girl" einen europäischen Politiker ermordet hat, bleibt sie cool und geht in den Hotels der Stadt ein und aus. Dabei bleibt man als Zuschauer immer nah an der Protagonistin, ohne sie dabei besser verstehen zu können. Selbst in ihren schwachen Momenten bleibt sie stark und wird dadurch umso mysteriöser für den Zuschauer.

Doch so einfach, wie Alexandra sich die Verwirklichung ihrer Träume vorgestellt hat, ist es nicht. Mit Lügen muss sie Professoren und Bankangestellt dazu bringen Ausnahmen zu machen, Zuhälter erpressen sie, damit sie für diese arbeitet und selbst wenn sie es jemanden erzählen wollte, kann Alexandra ihr Geheimnis mit niemandem teilen, ohne ihr Ansehen zu verlieren oder dem ihres Vaters zu schaden. So kämpft Alexandra gegen alle Hindernisse, die sich ihr in den Weg stellen und merkt, dass es auch für sie Grenzen gibt.

Humor kommt in diesem Film auch nicht zu kurz. Es gibt spritzige Dialoge und Alexandras kauziger Vater und seine Freunde, die ihre Band wieder vereinigen wollen, geben dem Film eine gewisse Leichtigkeit. Alle Charaktere sind stark aber keiner von ihnen ist perfekt, sie sind alle fehlbar. Diese Mischung macht sie einem besonders sympathisch.

Auch von der Bildgestaltung her braucht sich dieser Film nicht verstecken. Immer wieder gibt es Einstellungen, die so fotografiert sind, dass man den Film am liebsten anhalten würde.

Und um die Mischung abzurunden gibt es auch noch gute Musik.

Ein guter Film, der einem gut tut, ohne die Wahrheit zu verheimlichen.

 

Gesehen von Mareike Dobewall

 

 

Banner K Kreativtraining pur 5000

Weitere neue Artikel

Nicht immer braucht es ein hohes Budget um an der Kinokasse viel Geld einzuspielen. Welches waren erfolgreiche Low-Budget Filme?

Kurzfilme auf Filmfestivals einreichen ist gar nicht so einfach,- wie kann man seine Chancen verbessern?

Sie gehören untrennbar zur Ikonographie des Horrors: Zombies. Die Rückkehr der – nicht mehr ganz so frischen – Toten ist ein popkultureller Dauerbrenner.

Adobe baut seine Firefly KI zu einem Produktionszentrum aus und erfüllt damit viele Wünsche...

Wie KI den Filmbereich verändert, wurde auf einem Panel der Medientage 2025 mit Yoko Higuchi-Zitzmann und Max Wiedemann diskutiert.

Viele frühe Horrorfilme sind verschollen oder zerstört, doch einer der frühesten Horrorfilme, Edisons "Frankenstein" ist noch erhalten

An Profisets will man mit wenigen, leistungsstarken Akkus arbeiten. Wie es gelingt, alle Geräte von einem Akku aus zu versorgen...

Wie es kam, dass die frühen Filmemacher, den Horrorfilm entdeckten und wie daraus eine kommerzielle Erfolgsgeschichte wurde...

Kaum zu glauben, aber es gab nicht nur in den USA und England eine Phase, in der man massiv gegen Horrorfilme ankämpfte...

Der Film erzählt über die tschechoslowakische Künstlerin Perla. Wir hatten Gelegenheit mit Alexandra Makarová (Regie) und Simon Schwarz (Cast) zu sprechen

Man kennt VFX aus aufwändigen Effekten, doch viel häufiger werden einfach unnötige Fehler korrigiert...

HMI, LED und Fluoreszenz. Welche Scheinwerfer sind sinnvoll, welche weiterhin brauchbar, und welche gehören aussortiert?

Seit der Wirtschaftsdienst Bloomberg gemeldet hat, dass Arri seine Optionen inklusive Verkauf prüft, brodelt die Gerüchteküche

Sie sind eng, hängen an wenigen Drahtseilen, führen Fremde schicksalhaft zusammen und bieten eine Menge Zuspitzungsmöglichkeiten- deshalb liebt sie das Kino

Wer auf den einschlägigen China-Plattformen Produkte direkt bestellt, kann für wenige Euros ganze Funkstrecken beziehen. Doch taugen die was?

Actioncams sind für rauhe Aufnahmebedingungen gebaut,- nur der Ton wird vernachlässigt. Wie kann man den Ton verbessern?

Während Polizei und Behörden oft hilflos vor Datenschutzregeln kapitulieren müssen, haben Social Media Unternehmen viele Schutzwälle eingerissen.

Sie haben Kopf und Kragen riskiert die Helden der frühen Action-Filme, erst Jahrzehnte später wurden Stunt-Ausbildungen und Sicherungssysteme eingeführt...