MC18 NOV17x2

Social Media Icons Shop 55

 

Valhalla Rising

 

Regie: Nicolas Winding Refn

 

Es ist nicht ganz nachvollziehbar, warum man für einen Film wie Valhalla Rising einen Schauspieler wie Mads Mikkelsen engagiert. Da hätte man ebenso gut einen Dolph Lundgren oder einen Van Damme nehmen können. Es ist natürlich interessant einen talentierten Schauspieler wie Mikkelsen in so einer primitiven und martialischen Rolle zu sehen, aber gleichzeitig auch irgendwie sinnlos. Nicht nur, dass er den ganzen Film über kein einziges Wort von sich gibt, auch sein Mimenspiel ist so leblos wie der größte Teil des Films.

Einauge, ein stummer, einäugiger Krieger, der scheinbar in die Zukunft blicken kann, wird von einigen Wikingern als Sklave gehalten. Sein Heim ist ein grob gezimmerter Holzkäfig, in dem er, in Ketten gelegt, nur darauf wartet, dass man ihn herauslässt um gegen andere Männer auf Leben und Tod zu kämpfen. Sein Besitzer verdient viel Geld mit ihm, beschließt dennoch ihn bald zu verkaufen. Auf dem Weg zu seinem neuen Besitzer befreit sich Einauge, schlachtet seine Aufpasser ab und nimmt anschließend grausame Rache an seinen Peinigern. Nur einen kleinen Jungen lässt er am Leben, der ihm von da an folgt. Auf ihrem Weg treffen die beiden schließlich auf eine Gruppe Christen, die das heilige Land suchen wollen, und Einauge und sein junger Begleiter schließen sich der Gruppe an. Ihre Reise über das Meer bringt sie allerdings nicht zu ihrem eigentlichen Ziel, sondern in ein fremdes, scheinbar unbewohntes Land. Sie wissen nicht, wo sie gelandet sind, doch der Ort birgt fürchterliche Schrecken in sich, und Einauge sieht den Tod für sie alle voraus.

Auf den ersten Blick könnte man meinen es mit einem neuen brachialen Macho-Epos im Stile von 300 oder auch Gladiator zu tun zu haben, doch dieser Film ist etwas sehr Eigentümliches. Die Geschichte beginnt sehr ruhig und langsam. Lange Landschaftsaufnahmen, schweigende Charaktere und ruhige Musik. Dann wird es einen kurzen Moment lang richtig brutal. Zerschmetterte Knochen, zerfetztes Fleisch und Ströme von Blut. Danach spricht man ein, zwei leise Sätze miteinander, und dann geht es wieder von vorne los. Landschaften, Schweigen, Musik, Gewalt, kurzer Dialog und wieder von vorne. Dieses Konzept wird nach 15 Minuten genauso beibehalten wie nach einer Stunde. Das macht diesen Film vor allem eines, nämlich anstrengend. Die extreme und sehr realistische Gewaltdarstellung dürfte zwar für manch zartbesaiteten Zuschauer ein Problem darstellen, allerdings ist sie wohl auch das Einzige was einen hin und wieder aus dem Halbschlaf reißt. Wer sich auf Valhalla Rising einlässt, braucht also vor allem Geduld, starke Nerven und ein Faible für wirklich eigentümliche Filme. Zu gekünstelt um wirklich authentisch zu wirken und zu eigensinnig inszeniert um den Zuschauer richtig gut zu unterhalten. Ein Film der die Zuschauer spalten dürfte. Philosophisch und hoch künstlerisch für die einen, anstrengend und nervtötend für die anderen.

 

Gesehen von Mark Zaschka

Banner K Kreativtraining pur 5000

Weitere neue Artikel

Nicht immer braucht es ein hohes Budget um an der Kinokasse viel Geld einzuspielen. Welches waren erfolgreiche Low-Budget Filme?

Kurzfilme auf Filmfestivals einreichen ist gar nicht so einfach,- wie kann man seine Chancen verbessern?

Sie gehören untrennbar zur Ikonographie des Horrors: Zombies. Die Rückkehr der – nicht mehr ganz so frischen – Toten ist ein popkultureller Dauerbrenner.

Adobe baut seine Firefly KI zu einem Produktionszentrum aus und erfüllt damit viele Wünsche...

Wie KI den Filmbereich verändert, wurde auf einem Panel der Medientage 2025 mit Yoko Higuchi-Zitzmann und Max Wiedemann diskutiert.

Viele frühe Horrorfilme sind verschollen oder zerstört, doch einer der frühesten Horrorfilme, Edisons "Frankenstein" ist noch erhalten

An Profisets will man mit wenigen, leistungsstarken Akkus arbeiten. Wie es gelingt, alle Geräte von einem Akku aus zu versorgen...

Wie es kam, dass die frühen Filmemacher, den Horrorfilm entdeckten und wie daraus eine kommerzielle Erfolgsgeschichte wurde...

Kaum zu glauben, aber es gab nicht nur in den USA und England eine Phase, in der man massiv gegen Horrorfilme ankämpfte...

Der Film erzählt über die tschechoslowakische Künstlerin Perla. Wir hatten Gelegenheit mit Alexandra Makarová (Regie) und Simon Schwarz (Cast) zu sprechen

Man kennt VFX aus aufwändigen Effekten, doch viel häufiger werden einfach unnötige Fehler korrigiert...

HMI, LED und Fluoreszenz. Welche Scheinwerfer sind sinnvoll, welche weiterhin brauchbar, und welche gehören aussortiert?

Seit der Wirtschaftsdienst Bloomberg gemeldet hat, dass Arri seine Optionen inklusive Verkauf prüft, brodelt die Gerüchteküche

Sie sind eng, hängen an wenigen Drahtseilen, führen Fremde schicksalhaft zusammen und bieten eine Menge Zuspitzungsmöglichkeiten- deshalb liebt sie das Kino

Wer auf den einschlägigen China-Plattformen Produkte direkt bestellt, kann für wenige Euros ganze Funkstrecken beziehen. Doch taugen die was?

Actioncams sind für rauhe Aufnahmebedingungen gebaut,- nur der Ton wird vernachlässigt. Wie kann man den Ton verbessern?

Während Polizei und Behörden oft hilflos vor Datenschutzregeln kapitulieren müssen, haben Social Media Unternehmen viele Schutzwälle eingerissen.

Sie haben Kopf und Kragen riskiert die Helden der frühen Action-Filme, erst Jahrzehnte später wurden Stunt-Ausbildungen und Sicherungssysteme eingeführt...