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James Cameron setzt bei Avatar 2 noch einmal auf 3 D Technologie, wird er sie wiederbeleben können? Cameron schwört darauf, dass die filmische Illusion nur dann wirklich intensiv ist, wenn Menschen Filme so sehen, wie zwei Augen sie sehen würden, nämlich dreidimensional. Kein Zweifel, Avatar 1 war der Film mit den meisten verkauften Kinotickets aller Zeiten. Und viele Zuschauer haben ihn tatsächlich in 3 D angeschaut,- doch nur wenige Jahre nach Avatar ebbte der 3D Hype immer mehr ab und das Verfahren verschwand aus Kinos und von den Flatscreens.

Doch Cameron glaubt nach wie vor fest an diese Technologie und hat den neuen Avatar in aufwändiger und moderner Trick,- und Kameratechnik gedreht. Das ist kein Wunder, seit dem ersten Teil hat sich viel getan. Waren im ersten Teil noch 3 D Kamerasysteme im Einsatz, welche beinahe die Größe und das Gewicht von Kühlschränken erreichten, arbeitete das Team diesmal mit einem speziellen Spiegelrigg mit zwei Sony Venice Kameras. Spiegelriggs arbeiten ähnlich wie ein Teleprompter mit halbdurchlässigem Spiegel und erlauben es, zwei Kameras so dicht nebeneneinander zu platzieren, dass sie im gleichen Abstand zueinander sind, wie unsere Augen.

Das Besondere an diesem Rig war, dass Sony für seine Venice Kameras einen Zusatz geschaffen hat, mit dem man den Sensor-Block von der eigentlichen Kamera trennen und per Kabel verbinden kann. Das System nennt sich "Rialto Extension Unit" und ermöglicht es, das 3D Rig kompakt zu halten und damit die Aufnahmeeinheit beweglicher zu machen. Damit ist die Sensoreinheit leichter, Assistenten laufen nebenher und tragen die eigentlichen Kameraeinheiten mit.

3 D Aufnahmen sind nicht so einfach, dafür ist viel Knowhow erforderlich. Eine besondere Herausforderung stellt die Notwendigkeit dar, dass beide Kameras absolut präzise die gleichen Einstellungen haben müssen. Dafür wurde die zweite Kamera quasi als Slave mit der ersten verkoppelt. Nicht so einfach dürfte es auch gewesen sein, zwei Objektive, die mechanisch scharfgestellt werden, immer exakt identisch einzustellen.

 

Virtualisierung

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Gedreht wurde, wie schon bei Avatar 1 in virtuellen Sets. Das bedeutet, dass die Akteure bzw. ihre menschlichen Vorbilder ausschließlich vor Green Screen agiert haben. Dabei wird Live-Handlung mit CGI generierten Figuren verknüpft. Aus diesem Grunde spielte Motion Capturing eine große Rolle, um möglichst natürliche Bewegungsabläufe für die animierten Filmfiguren zu generieren. Die Akteure trugen hierfür spezielle Motion Capture Anzüge und hatten zahlreiche Markierungen auch auf ihren Gesichtern. Da die großen Hauptkameras die Mimik der Akteure nicht optimal aufnehmen konnten, trugen die Akteure spezielle Headsets mit kleinen Kameras, die ähnlich wie ein Bügelmikrofon unterhalb des Gesichts angebracht waren und ausschließlich für die Aufzeichnung der Gesichtsreaktionen zuständig waren.

Dafür mussten jede Menge Positions,- und Bewegungsdaten vom 3D-Kamerarig, den Akteuren sowie virtuellen und CGI-Systemen erfasst und berechnet werden. Insbesondere 3D Unterwasseraufnahmen waren bei den Dreharbeiten zu Avatar 2 eine besondere Herausforderung. Camerons Firma Lightstorm Entertainment hat diverse innovative Verfahren entwickelt um die visuellen Vorstellungen des Regisseurs umzusetzen.

So werden beim Drehen bereits animierte Welten dem im Greenscreen Studio gedrehten Aufnahmen hinzugefügt, sodass bei der Bildkontrolle bereits kombinierte Bilder zur Verfügung stehen. Diese sind zwar nicht in der Qualität dargestellt, wie sie dann später von CGI Artists bearbeitet werden, doch der Bildeindruck ist ähnlich.

 

Hier ein aufschlussreiches Video über die Dreharbeiten zu Avatar 2

 

 

Kann 3 D wiederbelebt werden?

Damals als der erste 3 D Hype verrauchte, waren es unter anderem die Brillen, die man im Kino aufsetzen musste sowie die hohen Ticketpreise für die 3 D Version im Kino, welche das Verfahren abklingen ließen. Inzwischen verfügen viele Kinos nicht einmal mehr über die Technik, 3 D zu projizieren. Andererseits steht mit VR Brillen inzwischen eine andere Technologie zur Verfügung, mit der Zuschauer*Innen das 3 D Erlebnis auch Zuhause perfekt betrachten können. Außerdem wurde angeblich eine neue Laser-Projektionstechnik für Kinos entwickelt, welche den 3 D Genuss ganz ohne Brillen ermöglichen soll.

Der Film wird 2023 von Disney in die Kinos gebracht, vielleicht schafft er es ja, 3 D neue Aufmerksamkeit zu verschaffen. Es wird auf jeden Fall spannend.

 

Bilder: Pressefotos Disney