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ENERC

Studiengänge

Die ENERC wurde 1965 gegründet und ist im Vergleich zu den anderen vorgestellten Filmschulen eine staatliche Universität. Das bedeutet vor allem eins: Die Studiengebühren entfallen. Dies macht die ENERC natürlich sehr interessant und vor allem für viele auch aus finanzieller Sicht eher zugänglich. Die Kehrseite der Medaille soll natürlich nicht unerwähnt bleiben, denn logischerweise sind die Aufnahmebedingungen weitaus umfangreicher und es werden hohe Anforderungen an die Bewerber gestellt.

Die ENERC bietet ein sehr differenziertes Studienangebot mit ausgezeichneten Spezialisierungsmöglichkeiten. Folgende dreijährige Studiengänge werden angeboten:

 

1. Realización (Produktion eines Films)

2. Producción (Finanzierung und Distribution Produktion)

3. Dirección (Regie)

4. Fotografía (Kamera)

5. Sonido (Sounddesign)

6. Montaje (Postproduktion)

7. Guión (Drehbuch)

 

Die ENERC als staatliche Einrichtung bietet – und dies ist ein sehr interessanter Punkt vor allem für Nicht-Studenten der ENERC – eine große Anzahl an frei zugänglichen Kursen, Seminaren und Projektarbeiten an. Dieses Angebot geht von der so genannten INCAA („Instituto nacional de cine y artes audiovisuales“) aus. Für den Großteil der Kurse sind keinerlei Zulassungsvoraussetzungen vorgesehen, eine rechtzeitige Anmeldung genügt somit.

Die Kursdauer kann zwischen einigen Sitzungen bis hin zu ganzjährlichen Veranstaltungen variieren. Unter anderem finden sich Kurse zu folgenden Themen:

 

Vermittlung von Techniken zur Erstellung von Filmkritiken

Analyse argentinischer Filme der letzten 50 Jahre

Einführung in den Animationsfilm

Arbeitsmethoden eines Dokumentarfilmers

Erstellung eines Drehbuches

 

Dies ist nur ein Auszug der angebotenen Kurse. Da sich die angebotenen Veranstaltungen jedes Jahr ändern, empfiehlt es sich die aktuellen Informationen abzufragen. Fragen hierzu lassen sich am besten direkt mit der verantwortlichen Abteilung abklären: cefopro@enerc.gov.ar

 

Ausstattung:

 

Videokameras und  mehrere Filmkameras (sowohl 16mm als auch 36mm)

Equipmentraum mit Lichteinheiten aller Stärken, Steadycam und Dolly

Voll ausgestatte Schnitträume (Avid, Avid Media Composer 6.5)

Soundstudio ausgestattet mit Pro Tools

Eigenes Kino mit 110 Sitzplätzen

3 großräumige Filmsets

Sehr gut ausgestatte Bibliothek (über 45 internationale Filmzeitschriften abonniert)

 

Der “Vor-Ort-Eindruck”

 

Die ENERC befindet sich mitten im Mikrozentrum von Buenos Aires und ist keine zehn Minuten vom wohl bekanntesten Denkmal der Stadt - dem Obelisken - entfernt. Die Schule besitzt einen großen, zentralen Eingang durch welchen man in eine große Eingangshalle kommt. Die Geräumigkeit des Saales mit seinen Säulenfassaden hinterlässt eine beeindruckende Atmosphäre beim Besucher. Die Wände sind verziert mit vielen Filmpostern und lenken den Blick auch schnell auf das universitätseigene Kino, welches für Filmvorführungen aller Art, Vorlesungen und weitere Veranstaltungen genutzt werden kann.

Die ENERC versteht sich laut dem Verantwortlichen des “departamento del alumnos” als kleine Edelschmiede der Filmschaffenden. So studieren im Moment kaum 500 Studenten an der staatlichen Einrichtung und jedes Jahr kommen pro Studiengang genau 10 Studenten neu dazu. Die strengen und langwierigen Auswahlverfahren sollen den Professoren helfen, von dem im Durchschnitt 800 Bewerbern pro Studiengang wirklich die besten herauspicken zu können. Wie genau dieser Auswahlprozess aussieht soll nun vorgestellt werden.

 

Einschreibungsformalitäten und Preise

 

Eins schon mal vorweg: Das Studium kostet keinen einzigen Peso.

Da die Ehre solch eine Ausbildung zu genießen wirklich nur den Besten zuteil kommen soll, werden die Bewerber über ein dreistufiges Auswahlverfahren ausgewählt. Dieses setzt sich aus einem allgemeinen schriftlichen Teil (Allgemeinwissen) und einem darauf folgenden Kreativteil (Praktisches Arbeiten) zusammen. Wer die ersten beiden Hürden meistert, darf sich dann auf ein individuelles Gespräch mit den Professoren freuen. Diese entscheiden dann wer letztendlich auf der Filmhochschule aufgenommen wird oder nicht. Dabei stehen nur genau 10 Plätze pro Studiengang zur Verfügung und kein einziger mehr. Ausnahmen werden, wie mir gesagt wurde, anscheinend nicht gemacht.

Folgende Unterlagen müssen ebenfalls noch bereitgestellt werden:

 

Studentenvisum und nach Beginn des Studiums der DNI (Personalausweis)

Titulo Secundario (vergleichbar mit einem “Highschool”-Abschluss) oder für alle ausländischen Studenten der Nachweis eines ähnlichen Abschlusses. Da die staatliche Universität sehr genau darauf achtet, ob auch wirklich der Titel des ausländischen Studenten äquivalent zum Título Secundario ist und entsprechende Klassen über Geografie, Geschichte und Literatur Argentinien auch wirklich besucht wurden, muss man sich mit folgenden Ämtern in Verbindung setzen:

 

“Departamento de Validez Nacional de Títulos y Estudios” (Anerkennug von Schul- und Universitätsabschlüssen ausländischer Studenten) des “Ministerio de Educación de la Nación Argentina” (Bildungsministerium Argentiniens)

Tel.: +54 11 4129-1317 / 1318 / 1319 oder unter www.me.gov.ar

 

2 Ausweisfotos

Kopie des deutschen Personalausweises

Zertifikat über gesundheitlichen Zustand (vom Hausarzt)

Ein einzelnes Auslandssemester für ausländische Studenten ist nur bei einem Abkommen zwischen den Studenten möglich. Das “Freemover” Programm wird nicht anerkannt.

 

Fazit

 

PRO: hohes Ausbildungsniveau, wenig Studenten, sehr gute Bereitstellung aller nötigen Mittel

CONTRA: Erwerb des kompletten “Título Secundario” für die Bewerbung, schwieriges Auswahlverfahren

 

 
 
Kontakt

Escuela Nacional de Experimentación y Realización Cinematográfica

Moreno 1199

Microcentro (CP1091)

Ciudad Autónoma Buenos Aires

Argentina


Tel.: (+5411) 4383-2622 oder (+5411) 4383-6432

Fax: (+5411)6779-0997 /

 

info@enerc.gov.ar