Bewährtes Verfahren

Die Grundprinzipien der Filmmaterialien haben sich seit der Erfindung der Fotografie bis heute in einigen Punkten extrem verändert, in anderen sind sie aber gleich geblieben.

Worin sie gleich geblieben sind, ist der physikalisch-chemische Vorgang, Lichtverteilungen auf einem Trägermaterial aufzuzeichnen.

So lästig es auch sein mag: Sie sollten ein wenig darüber wissen oder zumindest einmal gelesen haben. Nicht nur, weil viele Dinge aus der digitalen Welt Parallelen aufweisen (etwa, dass die Größe des Filmkorns und die Größe der lichtempfindlichen Dioden auf einem Kamerasensor über Bildrauschen bzw. Korn und Lichtempfindlichkeit entscheiden), sondern vor allem, weil es sich um ein kulturelles Erbe handelt, die technische Basis einer ganzen Kunstform.

 

Negativfilm

35mm Negativfilm

 

Die Kristalle

Ihre Größe ist sehr unterschiedlich; in der Regel sind sie kleiner als 1/1000 mm. ihre Anordnung innerhalb einer Gelatineschicht ist eher zufällig. Um ein filmübliches, transparentes Trägermaterial - z. B. Acetat, Polyester, früher die feuerempfindliche Nitrocellulose - lichtempfindlich zu machen, werden Kaliumbromid und Silbernitrat in flüssiger Gelatine gelöst (Silberbromid entsteht, ein lichtempfindliches Silberhalogenid) und auf das Trägermaterial gegossen. Es bildet sich ein feines Netz aus Silberhalogenid-Kristallen, die aus gleichmäßigen Gittern aus Bromionen und kleinen Silberionen bestehen.

Durch Erhitzen wachsen die Kristalle zusammen und die gleichmäßigen Kristallgitter werden etwas gestört. Aber genau diese Störung ist sehr wichtig für den fotografischen Prozess, denn dadurch verlassen permanent Silberionen die ursprünglichen Plätze auf ihren Kristallen.

 

Kristalle

 
   

Kristalle_2

Silberhalogenid-Kristalle -
heute Mikrokristalle -sind
empfindlich für auftreffendes Licht.

  Auswirkung der Belichtung

 

Das latente Bild

Trifft nun Licht auf einen Kristall, so werden von Bromionen Elektronen gelöst, die ebenso wie die freien Silberionen beweglich sind. Die freien Elektronen und die Silberionen rekombinieren und es entsteht elementares Silber. Aus einer Vielzahl winziger Silberatome (metallisches Silber) entsteht auf unserem Filmbild auf diese Weise das so genannte latente Bild.

Das Bild ist auf dem Film festgehalten, aber noch nicht entwickelt. Es kann, wenn es weiterem Licht ausgesetzt wird, auch wieder zerstört werden. Bei der Entwicklung wird schließlich um die kleinen Silberhäufchen herum weiteres Silber abgeschieden. Dadurch entstehen an stark belichteten Stellen dunkle Bereiche. Die restlichen Bereiche werden beim Fixieren ausgewaschen und werden transparent.

 

Für Seminaristen:
Mehr dazu, über die Entwicklung und darüber, wie Farbfilme funktionieren, gibt es im Online-Seminar.