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Kinostart: 21. Oktober 2004

Der neue Film des Regisseurs von „Swimmingpool“ und „8 Frauen“ erzählt die Geschichte einer Ehe vom Kennenlernen bis zur Scheidung. 
Allerdings: Die Story wird rückwärts erzählt. In der ersten Szene unterschreiben die Ehepartner Marion und Gilles ihre Scheidung. In vier weiteren Sequenzen werden die Lebensstationen eines Abends im Wohnzimmer, der Geburt ihres Kindes, der Hochzeit und des Kennenlernens erzählt. Zwischen den Ausschnitten liegen längere Zeiträume - sie schließen nicht direkt aneinander an. Die ersten drei Sequenzen sind von angespannter Atmosphäre zwischen den Ehepartnern geprägt, die ständig zwischen Verlangen und Ablehnung wechselt. Die letzten beiden Sequenzen handeln von der noch unverdorbenen Liebe und ihrer Zerstörung.

Francois Ozon möchte fünf wichtige Stationen im Leben eines Paares darstellen. Sowohl komödiantische wie auch schockierende Elemente sind enthalten. Insgesamt präsentiert sich der Film aber eher trist und strahlt eine gewisse Verzweiflung aus, die das Geschehen unterstützt. Die Stimmungen wurden gut eingefangen. 
Obwohl der Film mit Emotionen gespickt ist, kann man sich als Zuschauer nicht völlig in die Geschichte hineinversetzen. Man sucht immer nach den Gründen für die Scheidung, wird aber nicht zufriedenstellend fündig. Ursprünglich mag der Gedanke, die Geschichte von hinten zu erzählen, ein glücklicher Kunstgriff sein, jedoch stellt die letzte Szene keinen Höhepunkt dar, der als Schlüssel für alle anderen Geschehnisse fungiert. Es bleiben sehr viele Erwartungen des Zuschauers offen; man erlebt nur Ausschnitte aus dem Leben eines Paares, ohne das Paar in seinem Umfeld tiefgreifend kennengelernt zu haben. Dem Zuschauer wird sehr viel zugemutet, er muss sich einige Sachverhalte selbst erschließen. Das ist durchaus gewollt und steigert den Anspruch des Films. Jedoch fragt man sich am Ende, was man für sich selbst aus dem Werk ziehen kann. Hätte der Film irgendeinen Reiz, wenn man ihn von vorne abspielen würde?

Der Film bleibt sehr undurchsichtig und ist nicht für Besucher, die Aha-Momente erwarten, geeignet. Er kann auch mit den erfolgreichen Vorgängern „Swimmingpool“ und „8 Frauen“ keinesfalls mithalten.

 

gesehen von Daniel Betz

 

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