Brücke über den Kögraben

Pokemon Go hat eine der Brücken über den Kögraben zum magischen Ort gemacht,- was nicht allen gefällt... (Foto: Lucy Allary)

 

Selten hat ein Spielehersteller so schnell so viele Menschen in Bewegung versetzt wie Nintendo mit seinem Pokemon Go. Die Idee, Realitäten, Geo-Daten und Spielelemente miteinander verknüpft aufs Handy zu bringen, hat Nintendo zusammen mit dem in San Francisco angesiedelten Studio Niantic entwickelt und die dereinst auf winzigen Plastikgeräten gepflegten Mini Monster zu neuem Leben erweckt.

 

Augmented Reality light

Das Konzept setzt auf "Augmented reality", wenn auch längst nicht so "sophisticated" wie Microsofts Holo Lens. In die reale Umgebung, in der sich die Spieler befinden, werden an bestimmten Stellen Pokemon Monster eingeblendet, die man dann mit einem Daumenschubser auf dem Handy-Display einfangen kann. Dabei werden Figuren und Spielelemente recht simpel in das Bild der tatsächlichen Umgebung, so wie sie die Handykamera aufnimmt, eingeblendet. Diese einfache Variante von AR scheint aber für viele Menschen bereits recht aufregend zu sein. Je nach Monster (Stärke) und Zustand (Wachsend/Schrumpfend) ist es leichter oder schwerer, das Monster mit dem Ball zu treffen. Manchmal befreit sich das Pokemon auch wieder.

 

Pokemon Spieler am Bordeauxplatz in München

Im Münchner Stadteil Haidhausen sammeln sich die Pokemon-Jäger am Bordeauxplatz

 

Zahlreiche Berichte über Spieler, die auf Truppenübungsplätzen oder Polizeirevieren landeten folgten, schließlich macht die Spielleidenschaft, möglichst viele Monster einzufangen, vor keinem Ort halt. Dass manche Spieler vor lauter Begeisterung durch Unachtsamkeit ihre eigenen Leben in Gefahr bringen, gehört sicher zu den ungewollten Begleiterscheinungen. Was man dem Spiel aber quer durch alle Bewertungen zu Gute hält ist, dass es so viele Menschen zu körperlicher Bewegung, zum Wandern bewegt und das ist in der Zeit der Nerds und Bildschirmgucker schon eine beachtliche Leistung.

 

Orte, die nicht für Jeden "magisch" sind

Handy am Bordeauxplatz

Überall werden die Monster eingefangen

 

Zunächst macht das Spiel einen recht überschaubaren Eindruck, der User wandert durch die Gegend, oder fährt, vom Auto oder der Trambahn aus kann man auch manchmal spielen, und fängt Monster ein. Ab und an sucht man sogenannte Pokéstops, das sind besondere Hotspots auf, um Bonusgegenstände zu erhalten. Diese Besonderheit hat schon manche Stadtverwaltung zur Verzweiflung gebracht. Wie beispielsweise die Stadt Düsseldorf, wo eine ganze Brücke über den Kö-Graben nahezu unbefahrbar geworden ist, weil so viele Spieler die Brücke belagern. Hier ist man bemüht, den Hotspot an einen anderen, verkehrsarmen Ort der Innenstadt zu verlegen.

Ab Level Fünf ist es möglich, in sogenannten Arenen gegen Monster von anderen Usern zu spielen, was vordergründig durch besonders rasche Reaktionen möglich ist.

 

Der Hype braucht neue Nahrung...

Leute sitzen mit Handy auf Brücke

Manchmal ist die Brücke über den Düsseldorfer Kö-Graben einfach nicht mehr passierbar. (Foto: Lucy Allary)

 

Die Zahlen der User sind scheinbar nicht mehr so hoch wie zu Beginn des Hypes rund um die in der Realität auftauchenden und einfangbaren Monster. Nun legt Nintendo nach und liefert ein Bewertungssystem, bei welchem den Spielern Tipps gegeben werden. ¨Candela¨, ¨Blanche¨ und ¨Spark¨ geben den Spielern Hinweise zu den jeweiligen Pokemons. Kenner bezeichnen es als kleinen Schritt, den Usern etwas mehr Hilfe zu geben, um heraus zu finden, welcher Sinn hinter den verschiedenen Figuren steckt.

Das neue Update ist bei iTunes und im Google Play Store zu beziehen. Ob es reichen wird, den aktuell feststellbaren Rückgang an Spielern aufzufangen, wird sich zeigen.