Zu den schillerndsten Regiepersönlichkeiten gehört sicherlich Terry Gilliam, dessen Filme nicht selten haarscharf am Desaster vorbeischrammten. Andererseits wurden einige davon auch großartige Kultfilme.

 

Filmverrückter oder Genie?

Terry Gilliam kommt aus der legendären Monty Python- Gruppe, die mit ihrem "Flying Circus" in den 70er Jahren das Comedy-Genre populär machten. Gilliam war der einzige Amerikaner unter lauter Engländern. Seit 2006 hat er die amerikanische Staatsbürgerschaft aufgekündigt und ist steuerrechtlich Engländer.

Als Regisseur ist er vor allem durch Spielfilme wie "Brazil", "König der Fischer" und "Twelve Monkeys" bekannt geworden.

 

Katastrophen am Wegrand

Einige seiner Projekte galten als desaströs, insbesondere "Münchhausen" und "Gebrüder Grimm" wegen exorbitanter Überziehungen und "Don Quichote", welcher lange nicht fertiggestellt und Jahre später völlig neu gedreht wurde. Aus dem Making of der Dreharbeiten entstand einer der besten Dokumentarfilme über die Schwierigkeiten des Filmemachens, "Lost in la Mancha".

Auch sein "Kabinett des Dr. Parnassus" aus dem Jahre 2009 stand unter keinem guten Stern, Hauptdarsteller Heath Ledger starb während der Dreharbeiten, nur durch den Kunstgriff, die Rolle mit zwei anderen Weltstars abwechselnd weiterzuführen, ermöglichte die Fertigstellung. (Siehe auch Filmdesaster)

 

Anspruch aufs Komplexe

Simple Unterhaltungsfilme wie etwa Harry Potter oder Forrest Gump lehnte Terry Gilliam dagegen stets ab. Bei mehreren Filmen arbeitete Gilliam mit dem britischen Drehbuchautor Tony Grisoni zusammen, mit dem wir ein Interview führen konnten.