Daten |
99 Min., USA 2016 REGIE: Babak Najafi DARSTELLER:Gerard Butler, Aaron Eckhart, Morgan Freeman, Alon Mori Aboutboul, Angel Bassett, etc. Foto: UniversumFilm Presseservice |
Regie: Babak Najafi
Kinostart: 10. März 2016
Erst der "Olymp", jetzt London: Es fällt wieder eine Stadt! Und auch das Niveau der Actionfilme?...
Inhalt:
"London Has Fallen" ist die Fortsetzung des Films "Olymp Has Fallen". Nach dem überraschenden und rätselhaften Tod des britischen Premierministers verstehen es die meisten der westlichen Staatsoberhäupter als Ehrensache, zu seiner Beerdigung zu erscheinen. So auch US-Präsident Asher, der stets von seinem Leibwächter Mike Banning begleitet wird. Doch kaum an der Kirche angekommen, beginnt schon ein Kampf um Leben und Tod der Staatschefs. Nur Präsident Asher und Banning können entkommen. Während die Angreifer beginnen, ganz London zu attackieren, bis der Präsident ausgeliefert wird, versuchen Leibwächter und Präsident durch den Untergrund den scheinbar übermächtigen Angreifern zu entkommen. Zeitgleich verhandelt Vizepräsident, um das Ultimatum für die Auslieferung hinauszuzögern...
Kritik:
Das Actionfilme eine sonderlich tiefe Story haben, ist selten. Dass die Filme tatsächlich auch noch Sinn ergeben und nicht vorhersehbar sind, ist noch seltener. Dementsprechend schafft auch "London Has Fallen" nicht, eine sonderlich logische Geschichte aufzubauen, die den Zuschauer obendrein noch überrascht. Tatsächlich ist der Film noch flacher und einfacher als der Durchschnitt. Natürlich haben die Filmemacher mit der Story ein aktuelles Thema aufgegriffen und damit ein "apokalyptisches Szenario" dargestellt, im Grunde wirkt es aber nur wie ein fadenscheiniger Grund, dass man in einer Metropole (wenn auch größtenteils wohl nur auf dem Computer) mit Waffen aller Art und Größe rumballern darf.
Die Besetzung ist Top, das ist aber auch das einzig Gute an dem Film. Denn auch die Charaktere sind übermalt, der starke, aber weise und liebenswürdige Präsident, der steinharte, unverletzbare Bodyguard mit dem weichen Herz und der anscheinend übermächtige, kalte Böse, der auf Rache aus ist. Alle stereotypisch ohne Charakterentwicklung und Tiefe.
Spätestens nach der Hälfte des Filmes machen auch die Actionszenen keinen Spaß mehr. Wenn der Protagonist nach zwei Crashes mit verschiedenen Transportmitteln und diversen Schießereien, es immernoch schafft, im Alleingang an die 200 Mann platt zu machen, auf einem unbekannten Terrain, von dem er nur kurz eine Karte gesehen hat, ist das schlicht so unmöglich, dass es schon wieder lächerlich wirkt.
Der Film erinnert im Großen und Ganzen an Propaganda aus dem dritten Reich. Natürlich handelt es sich bei "London Has Fallen" um ein fiktives Stück, allerdings ist angesichts der kürzlichen Ereignisse in einer anderen europäischen Hauptstadt eine eindeutige Referenz zu sehen. Die ist jedoch stark übertrieben und spielt doch vor allem dem Hass gegenüber Terroristen und der Legitimation stärkerer Sanktionen und Diskriminierung potentieller Täter, genauer Muslime, entgegen. Sicherlich wurde absichtliche an eindeutigen Symbolen und Indikatoren für eine bestimmte Religion gespart, vermutlich um dieses "Vorurteil" nicht zu fördern, jedoch lösen die Hochzeit zu Beginn und Aussehen udn Namen der Angreifern alle nötigen Assoziationen aus.
Du stehst auf sinnloses Rumgeballere unter fadenscheinigen Gründen ohne tiefe Storyline? Dann ist "London Has Fallen" genau das Richtige. Jeder andere, der vielleicht die Besetzung mag, aber doch etwas Intelligenz von einem Film erwartet: Tut es euch nicht an. Der Film macht irgendwann einfach nur noch sauer. Nicht auf den dargestellten Bösen, sondern die Leute, die diesen Film vielleicht instrumentalisieren und durch solche Taktiken ihre Mittel legitimisieren.
Gesehen von Theresa Koehnsen.