16 mm-Film mit Normal- und Super16- Bildfenster Perforationslöcher einseitig, je eines pro Bild |
|
35 mm-Film Normalbild. Perforation doppelseitig, je vier pro Bild, bei Sonderformaten auch 3 (Three Perf) bzw. 8 (Quer) pro Bild. |
|
70 mm-Film Perforation hat die gleiche Größe wie bei 35 mm, auch hier doppelseitig. |
|
Literaturverfilmung “Franta“, gedreht in Normal 16 mm |
|
Spielfilm “LIEBE, LEBEN, TOD“, gedreht in Super 16 mm |
Filmformate 35mm
Ausgehend vom 35 mm-Film wurden im Laufe der Filmgeschichte die verschiedensten Normen und Bildformate entwickelt. Die Format-Bezeichnungen lassen sich ganz praktisch mit dem Zollstock nachmessen. Ursprünglich waren es Edison und Eastman, welche die Breite des Uhrformats 35mm festlegten.
In der digitalen Welt entspricht APS C weitgehend dem früheren Film-Frame.
Es gab neben den professionellen Formaten im Amateurbereich Normal 8 mm, Super 8 mm, es gab 9,5 (sehr exotisch, mit Perforation in der Mitte) und auch 16 mm im Amateurbereich.
16 mm
Mit der fragwürdigen Kriegsberichterstattung im 2.Weltkrieg und der Notwendigkeit, mit kleinem Gerät unterwegs zu sein, wurde der 16 mm-Film auch im Profibereich etabliert.
Am nächsten kommt in der digitalen Cinematografie MFT diesem Format, genauer gesagt dem Super-16 Format.
70 mm
Über ein Jahrhundert lang war, genau so wie in der Anfangszeit des Films, 35 mm der Standard für professionelles Kino.
Es gab allerdings auch das hochwertigere 70 mm-Format, was bei besonders großer Projektionsfläche (Breitwand) und Show-Projektionen (IMAX etc.) Verwendung fand. Manchmal, wenn man Glück hat, kann man noch hier und da Filmvorführungen in 35mm und sogar 70mm sehen, oft auch im Rahmen von Filmfestivals.
Je nach System werden pro Bild 5, 8, 10 oder bei Horizontalem Transport sogar 15 Perforationslöcher transportiert.
Auch hier gibt es eine Entsprechung bei digitaler Filmaufnahme, die Arri Alexa 65 entspricht diesem alten Großformat.
Blow-up
Nur weil im Kino meist 35 mm Kopien liefen, war das noch kein Grund, auch auf 35 mm-Systemen zu drehen.
Durch permanente Weiterentwicklung waren die Filmmaterialien so gut geworden, dass man problemlos auf 16 mm-Rohfilm drehen konnte, vorzugsweise im Super 16-Format, wo durch ein größeres Bildfenster in der Kamera mehr Aufnahmefläche für das Bild zur Verfügung steht.
Das Negativ konnte später auf 35 mm aufgeblasen (umkopieren/Blow-up) werden.
Faz
Wir bewegen uns hier im Bereich ästhetischer Bewertungen, aber es bestehen technisch alternativ auch zufriedenstellende Möglichkeiten von Video auf 35 mm zu gehen. Dieses Verfahren nennt man Faz. Es gibt diverse Kinofilme, die mit einer Videokamera aufgenommen und auf diese Weise auf analogen Film übertragen wurden.
Auf diese Weise konnte man aber nur bei reduzierter Bildqualität wirklich Geld sparen. Auflösungen, die näher an 35 mm kommen (4K) schlugen dann doch mit hohen Kosten zu Buche. Es sollte aber an dieser Stelle trotz anders lautender Behauptungen nicht verschwiegen werden, dass die Ergebnisse ästhetisch noch lange nicht mit echtem Film mithalten konnten.
Mit dem Wechsel von analogen Filmkopien hin zu DCPs wurden diese Verfahren obsolet.
24p
24p hieß ein ursprünglich auf Basis von DIGI-BETA entwickeltes Format, welches näher an die Qualität des Film-Aufnahmeverfahrens heran reichte und mit Vollbildern arbeitete. Angesichts der vielen Bildinformationen, die in einem einzigen 35 mm-Filmbild stecken ein ehrgeiziges Unterfangen. Seit es HD, Ultra HD sowie 4K Formate auf Band und Filebasiert gibt, ist 24p sowie teilweise auch 48p und 60p digitaler Alltag. Alles Geschichte- heute ist das Leben so viel einfacher mit Filebasiertem Full Frame.