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Rezensionen Seite 2

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Four Sheets To The Wind

 

Four Sheets To The Wind

Daten

Four Sheets To The Wind

USA 2007

REGIE: Sterlin Harjo
DREHBUCH: Sterlin Harjo
KAMERA: Frederick Schroeder
SCHNITT: David Michael Maurer
MUSIK: JeffJohnston

DARSTELLER: Cody Lightning, Jeri Arredondo, Tamara Podemski, Laura Bailey

 

American Independents

Regie: Sterlin Harjo

Cufes Vater hat sich umgebracht. Dessen notorischer Schweigsamkeit wegen weiß niemand so recht, was in ihm vorgegangen ist. Die Familie bleibt ratlos zurück. Nach einigen Turbulenzen um die Beerdigung des Toten verlässt Cufe das Haus der Mutter, um seine Schwester in Tulsa City zu besuchen. Diese Veränderung wird allen dreien helfen, ihre Vergangenheit und Zukunft zu reflektieren und ordnen.

Ebenso wie beim korsischen Festivalsbeitrag "Sempre vivu!" übernimmt in "Four sheets to the wind" der gleich zu Beginn verstorbene Vater die Rolle eines Erzählers, was aber die einzige Ähnlichkeit zwischen den Filmen bleibt. Auch die Tatsache, dass Sterling Harjos Erstlingswerk ein indianischer Film ist, spielt nur begrenzt eine Rolle. Zwar gibt es ein paar beißend komische, aber nie zynische Darstellungen von "positivem Rassismus" und ein paar Einblicke in das alltägliche Leben in einem Reservat in Oklahoma, aber dies alles ist für uns nicht viel fremder als das alltägliche Leben eines weißen Angloamerikaners in Texas oder Montana.

Harjos erzählt eine kleine, universelle Geschichte von Familie und Tod, Verzweiflung und Liebe. Sie tut es ohne Pathos und Eifer, dafür aber mit viel Humor und guter Musik. Manche mögen dem Film, trotz dramatischer Ereignisse, einen Mangel an innerer Spannung oder Antrieb vorwerfen. Diese relative Ereignislosigkeit macht der Film jedoch durch emotionale Nähe und Sympathie für seine Figuren mehr als wett. Was hier erzählt wird, ist Wahrheit. Natürlich hat Harjos den im Film zitierten Rat der Großmutter befolgt und hier und dort etwas übertrieben, wir, die Zuschauer, sollen schließlich etwas lernen. Sie stilisiert eben nur sehr behutsam, so dass wir uns sofort wieder finden können in diesem jungen Indianer, seiner in der Großstadt um Halt kämpfenden Schwester oder in der die Einsamkeit fürchtenden Mutter. Der Film zeigt Dinge, die jeder kennt, doch aus einer ungewohnten Perspektive, unaufgeregt, ohne Vorwurf, dafür mit viel Herzlichkeit und Charme. "Four sheets to the wind" ist kein grandioser Film oder ein Meilenstein der Kinogeschichte. Er hat Fehler, Ecken und Kanten. Aber es ist ein schöner Film, der uns mit ein bisschen Glück etwas weiser entlässt, als wir hineingegangen sind.

 

Gesehen von Georg Göttlich

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