Das klassische Fernsehen hat viele Einschränkungen, mit denen sich die Zuschauer früher recht gut arrangieren konnten, weil Fernsehen neben dem Radio und dem Buch das wichtigste heimische Unterhaltungsmedium war.
Man konnte es sich einrichten, zu dem Zeitpunkt, zu dem die Programmanbieter es für richtig hielten, den Fernseher einzuschalten und die gewünschte Sendung zu schauen. Das hat sich grundlegend durch das Internet und die diversen "Screens", auf denen man Inhalte anschauen kann, verändert. Die Zeit ist knapper geworden und die Interessenskonflikte immer häufiger.
Doch bereits in den Achtziger Jahren zeigte der Boom der Videorekorder, wie groß der Bedarf war, sich vom Programmdiktat zu lösen und Filme und Sendungen zu dem Zeitpunkt anzuschauen, der dem Zuschauer genehm war. Die Ablösung der Videorekorder durch Harddisk,- und DVD/BluRay Rekorder hat das mühsame Handling und die Linearität des Videobandes, auch die digitaler Bandformate abgelöst, doch der Aufwand der Programmbeobachtung und Programmierung blieb.
Die Alternative dazu, die Videotheken mit zunächst mietbaren VHS Kassetten und später DVDs waren zwar eine Alternative, doch die Angebote waren begrenzt und der Aufwand des fristgerechten Abholens und Zurückbringens oder Versenden der Trägermedien war lästig und kostspielig.
IP Technik machts möglich
Dank schnellerer Internetverbindungen und diverser VOD Hardware wie Chromecast, Fire TV, Apple TV etc. besteht heute die Möglichkeit, selbst für ältere Fernsehgeräte große Programmbibliotheken, also virtuelle Videotheken online zu stellen und dem Zuschauer den Zugriff "On Demand", genau dann, wenn er/sie schauen möchte, zu ermöglichen. Dass sie alle an einem zügigen Ausbau der Netze interessiert sind, ist nachvollziehbar, denn wann immer wieder Mal ein Mensch aus dem Weltall per Fallschirm springt oder dieser Hersteller mit dem Obst als Logo ein neues Handy vorstellt, geht das Internet in die Knie und es hat sich ausgestreamt. Zum Glück noch Ausnahmeerscheinungen.
Es sind inzwischen diverse Player, die um die Gunst der Kunden werben und inzwischen neben einem breiten Angebot lizensierter Filme auch durch hochwertige Eigenproduktionen versuchen, Alleinstellungsmerkmale zu generieren. Wichtig ist hierbei eine klare, übersichtliche Struktur, sich im Angebot zurecht zu finden, Komplexität schadet der Benutzerführung.
Statt teurer Kämpfe um Lizenzrechte setzen manche Anbieter verstärkt auf Eigenproduktionen. Insbesondere Serien waren es, die in den letzten Jahren als Argumente dienten, nicht nur deren Eigenproduktion, sondern auch deren gleichzeitige Bereitstellung aller Folgen. Gerade für Serienfans, die ganze Tage eine Folge nach der Anderen schauen wollen, war das so genannte " Bingewatching" ein weiterer Pluspunkt der Streaming-Anbieter.
Das dieses gleichzeitige Bereitstellen auch Nachteile hat, wissen die PR Spezialisten der jeweiligen Anbieter. Für das gewisse "Grundrauschen" zu einem Serienthema insbesondere in den "Social Media" ist es besser, wenn von einer Serie Woche für Woche immer eine neue Folge bereitgestellt wird. Die Diskussionen fallen dann ganz anders aus.
Kriterien und Anbieter
Ein weiteres wichtiges Kriterium neben der guten und leicht zugänglichen Programmauswahl und der Zuverlässigkeit, ist die Preisstruktur. Insbesondere in Deutschland, wo jeder Zuschauer gezwungenermaßen für ARD und ZDF bereits monatliche Gebühren zahlen muss, wird sehr genau nachgerechnet, wie teuer zusätzliche Angebote ausfallen.
Das Interesse an VOD scheint zu wachsen, seit am Markt weitere Player wie beispielsweise Netflix aufgetaucht sind. Dabei gibt es mit Maxdome, Deutschlands derzeit größten VOD-Anbieter hierzulande bereits seit 2008 attraktive Angebote, ein weiterer früher deutscher Anbieter ist Videoload.
Bei welchen Anbietern man sich letztlich am wohlsten fühlt, muss jeder Zuschauer für sich entscheiden, ob es die aktuellen Hype-Serien sind oder das breite Angebot, nicht nur neuer sondern auch älterer Filme und Serien, die sonst nirgendwo zugänglich wären,- es lohnt sich auf jeden Fall zu vergleichen.