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Es gab schon bessere Zeiten, aus Euroländern in den USA Technik einzukaufen,- Vor,- und Nachteile einer Shoppingtour. Die Preise für Video,- Ton,- Foto und Lichttechnik sind in den USA teilweise deutlich günstiger als bei uns in Europa. Außerdem gibt es einige Superstores, wie etwa B&H in New York, die durch ihre Beratung und das gigantische Sortiment durchaus dazu einladen, sich nach Geräten umzusehen.

 

Technische Fragen

Doch wie sieht es mit den Realitäten aus, wenn man derartige Geräte erwerben möchte? Das Stromnetz etwa ist in den USA mit 110/120 Volt und gänzlich anderen Steckern zunächst einmal unterschiedlich und die Anbieter liefern in der Regel keine europäischen Stecker mit. Die meisten Exportgeräte asiatischer Herkunft sind auf jeden Fall mit Schaltnetzteilen ausgerüstet, die auch mit 230/240 Volt zurecht kommen, aber eben nicht unbedingt mit entsprechenden Steckeradaptern. Manche US Geräte unterstützen 230/240 Volt erst gar nicht, dann muss man sich einen Spannungswandler kaufen, der nicht besonders portabel ist. Diese Punkte wäre auf jeden Fall im Laden zu klären, damit man keine bösen Überraschungen Zuhause erlebt. Bei Lithium Ionen Akkus sind zudem die Beschränkungen der Luftfahrtgesellschaften zu beachten, hier gibt es strenge Obergrenzen was die Größe angeht.

 

Echte Kosten

Eine weiter Frage gilt der steuerlich/buchhaltärischen Seite. Zunächst ist es sehr wahrscheinlich, dass die Preise im Laden netto ausgeschrieben werden und man dann eine örtliche Mehrwertsteuer dazu zahlen muss,- in New Yok beispielsweise 8,875 Prozent. Manche Läden gleichen diese MwSt aber für Ausländer durch Gutschriften etc. aus. Das schmälert die Ersparnis bereits deutlich. Bei der Einfuhr nach Hause muss man in Deutschland 19% MwSt sowie Zollgebühren zahlen. Bitte unbedingt die Kassenzettel bzw. Rechnung aufheben. Dies gilt in Deutschland aber erst ab einem Gerätewert von über 429,- Euro pro Gerät und Person, die reist. (Freimenge)

 

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Steuererstattungen für Firmenkäufe

Möchte man als Profi das Gerät geschäftlich erwerben, braucht man nicht nur eine funktionierende Rechnung (ab 150,- Euro Nettowert muss die Firmenadresse auf dem Rechnungsformular stehen) zudem muss man natürlich auch bei der Einfuhr das Gerät beim Zoll deklarieren und die jeweilige Mehrwertsteuer (in Deutschland derzeit 19%) sowie Einfuhrzoll bezahlen. Die Mehrwertsteuer kann man sich als Firmenbesitzer vom Finanzamt als Firma zurück holen, die Zollgebühren, die je nach Geräteart zwischen 4 und 14 % liegen können, aber nicht.

 

Garantie

Ein weiterer nicht zu unterschätzender Punkt ist die Frage der Garantie. Die gewährt nämlich nicht der Hersteller, sondern der Händler und sie gilt nur im jeweiligen Land des Kaufes. Das kann im Garantiefall bedeuten, dass der Ansprechpartner mal eben am anderen Ende des Atlantiks zu finden ist. In Streitfällen ist der Gerichtsstand selbstverständlich in den USA angesiedelt. Etwas anderes ist die Gewährleistung, welche in der Regel nach der Garantiezeit gilt und vom Hersteller gewährt wird. Diese wird oft international gewährt.

 

Sonstige Stolperfallen

Bei DVD Playern und DVD/BluRay gibt es Ländercodes, die verhindern, dass man damit Inhalte aus anderen Regionen anschauen kann. Der in den USA gekaufte Player wird die europäischen DVDs nicht lesen können. Streng genommen gibt es auch bei Computern, Tonaufnahmegeräten oder auch Videogeräten in Europa diverse Aufschläge für Verwertungsrechte. So sind in jedes Tonaufnahmegerät mit separatem Eingang Abgaben für Gema etc. integriert, die man bei US Einkäufen nicht entrichtet. Gleiches gilt für Videokameras mit separatem Videoeingang. Hier sind Abgaben an die VG Bild & Kunst enthalten. Jeder Computer wird mit Abgaben an die VG Wort verteuert. Theoretisch könnten hier von den Verwertungsgesellschaften Nachforderungen kommen, doch das passiert in den seltensten Fällen.

 

Fazit

Der scheinbar günstige Einkauf von Geräten in den USA ist nicht ganz so günstig, wie es auf den ersten Blick aussieht. Wenn man Mehrwertsteuer, Zoll etc. hinzu rechnet und zudem noch die Nachteile hinsichtlich der Garantie mit einbezieht, sollte man sich gut überlegen, ob die Ersparnis tatsächlich so gewaltig ist. Bei Fotogeräten etwa, liegt die Ersparnis derzeit bei einem Einkaufspreis von rund 1000,- Euro bei etwa 70,- bis 80,- Euro.

 

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