MC18 NOV17x2

Social Media Icons Shop 55

Petra Peter Lataster 4000

Petra Lataster-Czisch & Peter Lataster in der Münchner Pinakothek der Moderne, eine der Spielstätten, in denen ihre Filmreihe anlässlich des DOK.fests 2024 gezeigt wurde.

 

Nicht das marktschreierisch Spektakuläre, sondern das Leise, in den Menschen liegende, steht im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Petra Lataster-Czisch & Peter Lataster, denen das DOK.fest München 2024 eine Hommage Hommage widmete, drehen seit über 30 Jahren gemeinsam Dokumentarfilme, die es in sich haben. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie nähern sich den Menschen, ihren Seelen, ihren Hoffungen, Sehnsüchten und Ängsten auf eine großartige Weise. In den 1970er-Jahre hatten die beiden sich beim Studium an der Filmhochschule Konrad Wolf kennengelernt, haben geheiratet und drehen gemeinsam sehr besondere Dokumentarfilme.

 

Verantwortung übernehmen

Ihre Filme, darunter auch mehrere Portraits ("The Need to Dance", "The Things You don´t understand", "I like to touch everything"), zeugen von hoher Sensibilität im Umgang mit ihren Protagonisten, von großem Einfühlungsvermögen und der Bereitschaft, sich absolut auf die Menschen einzulassen. Einige ihrer Filme sind sehr persönlich. Zugleich nehmen sie sich in ihrer filmischen Arbeit enorm zurück und erlauben es den Zuschauern, sich die Innenwelt der Personen zu entschlüsseln.

 

Miss Kiets Children

Wie beispielsweise in ihrem Film "Miss Kiets Children", der den Alltag einer Lehrerin in einer kleinen Ortschaft beschreibt, welche Immigranten,- und Flüchtlingskinder unterrichtet und ihnen hilft, ihren Weg in ein Leben in den Niederlanden zu finden. Die feinfühlige Kamera ist über weite Strecken ganz nah bei den Kindern und beobachtet ihren Schulalltag so, als wäre nie ein Filmteam mit im Klassenraum gewesen. Der Film erzählt von den Konflikten der Kinder, ihren Nöten und Ängsten, ihrem Glück und der nie müde werdenden Motivation durch Frau Kiets.

Dort wo andere Dokumentarist*Innen gleich zu Beginn das Schicksal, die Herkunft, die Kriegserfahrungen oder was auch immer die Kinder erlebt, ja erlitten haben, per Voice-Over den Zuschauer*Innen ausbreiten würden, behält dieser Film all das für sich. Ein einziges Mal, als die Lehrerin mit einem der Hauptprotagonisten über seine Schlaflosigkeit spricht, lassen ein paar wenige Wortfetzen des Kindes erahnen, was die Bombennächte in seiner syrischen Heimat mit ihm, seinem kleineren Bruder und den Eltern gemacht haben. Die kleinen Geschichten, die aus den Nöten der Kinder resultierenden Konflikte erschließen sich den Zuschauern auf magische Weise und man begreift, welch großartige Arbeit diese Lehrerin tagtäglich leistet.

 

Nur Filme über Themen machen, die einem wirklich wichtig sind

Und dass man all das beobachten, erfühlen und verstehen kann, ist die Leistung von Petra Lataster-Czisch & Peter Lataster, die es schaffen, sich ihren Protagonisten mit so viel Liebe und Respekt zu nähern. Wenn sie drehen, arbeiten sie, während die Kamera läuft, mit kleinen, versteckten Zeichen, um sich so unauffällig wie möglich miteinander zu verständigen. Etwa darüber, wann die Kamera ein,- oder ausgeschaltet wird oder wenn man einen besonderen Moment erspürt.

Wir haben die beiden Dokumentaristen in München getroffen.

 

 

Banner Regie GK 4000

Weitere neue Artikel

Räumen wir doch mal mit ein paar Unklarheiten, was die Lichtstärke von Objektiven bezogen auf die Bildgröße angeht, auf...

Arri hat eine neue, kompakte 65 mm Alexa vorgestellt, die das Drehen im größeren Format erleichtern soll

Der Sora KI Videogenerator ist ab sofort für Jeden verfügbar und produziert aus Textprompts realistische Videoszenen

Obwohl die Welt gerade viele Verwerfungen aushalten muss, Weihnachtsfilme geben uns den Glauben an ein besseres Miteinander wieder...

Die Darstellung von Prostitution im Film kann zutiefst realistisch aber auch unfassbar klischiert sein. Wo liegen die dünnen Trennlinien?

Dass es tatsächlich immer noch etwas kleiner geht, beweist DJI mit seinen neuen Mini-Funkstrecken

Was Film-Fans über die optimale Bandbreite und Internetgeschwindigkeit wissen sollten

Warum haben historische Stoffe aus der Zeit der Antike von der Stummfilmzeit bis heute das Publikum fasziniert?

Wer keine Kameratasche mit sich rumschleppen will, braucht eine Schutzhülle um die Kamera im Rucksack etc. zu transportieren. Vielleicht eine Geschenkidee...

Was ist aus den Kinos Eurer Kindheit geworden? Supermärkte, Möbelhäuser oder Fitness-Center? Nur wenige wurden restauriert und blieben erhalten...

Eigentlich logisch, dass Film als eigenständige Kunstform auch eigene Museen hat,- wir haben uns umgeschaut...

Viele Player im Bereich hochwertiger VR Kameras gibt es nicht mehr, was bietet die Labpano 8K Kamera aus China?