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Josef Hader bei Münchner Premiere
Josef Hader bei der München-Premiere

 

H: Wir haben für das Drehbuch versucht, uns vom Text zu entfernen und mehr die Atmosphäre des Buchs einzufangen.

MC: Viel vom Sprachwitz des Buches ist im Film nicht vorgekommen. Warum?

Der österreichische Schauspieler und Kabarettist schrieb und spielte zusammen mit Alfred Dorfer die Tragikkommödie "Indien". Weiter Filmauftritte hatte er in "Cappuccino Melange", "Der Überfall", "Gelbe Kirschen", "Komm süsser Tod" und aktuell in "Silentium".

 

Bei diesem Film hat das bewährte Team Wolfgang Murnberger, Josef Hader und Wolf Haas wieder zugeschlagen und eine schräg-ironische Krimistory verfilmt. Anlässlich der Premiere von "Silentium" stellte sich Hader den Fragen des Publikums:

 

MC: Warum sind in Ihren Filmen immer die Deutschen die Bösewichte?

H: Wir haben diese ganzen dicken Mappen von den Casting-Agenturen und haben darin nach einem Schauspieler gesucht, dem man sowohl den Guten wie auch den Bösewicht glaubhaft abnimmt. Bei der Auswahl haben wir gar nicht auf die Nationalität geschaut.

 

MC: Gibt es für Sie einen Unterschied zwischen deutschem und österreichischem Sinn für Humor?

H: Grundsätzlich gibt es nicht "den deutschen" Humor. Man kann sagen, daß mein Kabarettprogramm in Nord und Süddeutschland sehr gut aufgenommen wird, in der Mitte gibt es eine Zone, von West nach Ost, die schwieriger zu begeistern ist. Aber ich gebe nicht auf.

MC: Wieso wurde die Figur Berti, die im Buch nicht vorkommt, dazuerfunden?

H: Berti war schon im letzten Brenner-Film dabei und bietet dem Brenner die Möglichkeit, sich auszutauschen. Sonst hat er ja praktisch keinen Austausch.

 

 

Josef Hader

Josef Hader in "Silentium"

MC: War das ein innerer Wunsch von Ihnen, einmal ein Kreuz zu tragen?

H: Das hat sich eher aus der Notwendigkeit entwickelt, die Figur Berti ins Spiel zu bringen. Wir haben lange hin und her überlegt, welchen Beruf Berti haben könnte, bis wir schließlich gesagt haben: "Er ist Krankenpfleger." Alles weitere hat sich dann irgendwie ergeben. Übrigens ist diese Methode ein Kreuz zu tragen wirklich die ideale.

 

MC: War das Kreuz echt?

H: Das ist ein österreichischer Film, deshalb war das natürlich ein echtes Kreuz, nicht eines aus Balsa-Holz oder so. Es hat einfach geheißen:" Es gibt nur des Kreuz." und der Stuntman hat dann gesagt: "Jo, dann mach' i's hoid."

 

MC: Wer hat die Köchin zerstückelt?

H: Ich weiß nicht genau, aber dem Kleinen mit der Knollnase würde ich es zutrauen.

 

MC: Was für eine Ähnlichkeit besteht zwischen Hader und Brenner?

H: Beide haben Distanz zu den anderen Menschen... gern. Der Brenner zeigt das aber mehr und deshalb spiele ich ihn auch gerne. Der Hader ist mehr harmoniebedürftig. Netter.

 

MC: Hader einmal als Jesus und einmal als Kicker, ist das ein ausbaufähiges Thema?

H: Ich bin nicht sicher, dass ich Sie richtig verstehe, aber vielleicht hat es etwas mit Leiden zu tun. Man sieht die Nationalmannschaft spielen und fühlt sich wie Jesus.

 

Vielen Dank, Herr Hader!

 

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