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Bewerbung Jury 4000

 

Vorsprechen

Wie auch bei Filmhochschulen gibt es staatliche sowie private Schauspielschulen. Dieser Artikel fokussiert sich auf die Vorbereitung für den Bewerbungsprozess an staatlichen Schauspielschulen.
Zunächst sollte jeder Person, die sich an einer Schauspielschule bewirbt, bewusst sein, dass bei staatlichen Schauspielschulen für die große Zahl an Bewerber*innen nur sehr wenige Plätze zur Verfügung stehen. Eine Absage liegt nicht immer an mangelndem Talent, sondern manchmal auch an einer nicht ganz passenden Monologauswahl, an den begrenzten Plätzen oder etwas fehlendem Glück. Zudem sind alle Schauspielschulen unterschiedlich und auch Jury-Mitglieder der Prüfungskomitees haben unterschiedliche Vorstellungen und Meinungen zu den Bewerber*innen. Um die Chancen zu erhöhen, wird daher empfohlen, sich an so vielen Schauspielschulen wie möglich zu bewerben.

Bewirbt man sich an mehreren Schulen, so ist es günstig sich einen guten Plan zurechtlegen, wie man genau vorgehen möchte. Sowohl bezüglich der zu erarbeitenden Beiträge als auch hinsichtlich des Zeitmanagements. Die Termine der Anmeldefristen und Vorsprechen variieren von Schauspielschule zu Schauspielschule, weshalb man schnell mit den verschiedenen Anforderungen und Deadlines bei der Vorbereitung durcheinanderkommen kann. Hierbei sollte man beachten, dass bei manchen Schulen zur Anmeldung bereits die Monologauswahl mitangegeben werden muss. Abhängig von der Schauspielschule kann man bis zu einem bestimmten Zeitpunkt oder noch am Tag des ersten Vorsprechens die Auswahl ändern. Dazu sollte man sich auf der jeweiligen Homepage der Schule jedoch schlau machen.

Des Weiteren handhabt jede Schule anders, wer sich wie oft bewerben kann. Mache Schulen haben Angaben zum Mindest- oder Maximalalter der Bewerber*innen, jedoch können manche Schulen bei außergewöhnlicher Begabung und Eignung Ausnahmen machen. Bei den meisten Schulen kann man sich maximal zweimal bewerben, bei anderen dreimal, weitere machen keine Angaben dazu.

 

Vorbereitung

Um sich angemessen vorzubereiten, sollte man sich genug Zeit für die Vorbereitung nehmen. Rollen zu lernen, Texte zu lesen, Monologe auszuwählen, zu kürzen oder selbst zu schreiben und in Figuren tief einzusteigen, braucht alles seine Zeit und ist daher nicht in einer Woche machbar. Um sich Inspiration zu holen, kann man sich beispielsweise aktuelle Theaterinszenierungen anschauen, bei Möglichkeit mit professionellen (Theater-/Film-) Schauspieler*innen reden, recherchieren und Stücke lesen, die einen interessieren usw. Zudem gibt es Schauspielcoaches, die darauf spezialisiert sind, jungen Menschen, die sich an einer Schauspielschule bewerben wollen, bei der Vorbereitung zu helfen. Wichtig wäre hier, dass man sich bei dem Coach wohl fühlt und ihm*ihr vertraut. Gute Coaches können einem hilfreiche Tipps geben, bei der richtigen Monologauswahl helfen und mit einem an den Figuren und Szenen arbeiten. Jedoch ist es wichtig, dass man darauf achtet, nicht die Ideen des Coaches und deren Vision umzusetzen, sondern vor allem sich so zu präsentieren, wie man sich als individuelle Person an der Schauspielschule vorstellen möchte. Da Schauspielchoaches jedoch auch sehr teuer sein können, kommt dies nicht für alle Interessierte in Frage.

Vorbereitet man sich allein, so kann man versuchen durch unterschiedliche Übungen, wie beispielsweise die Monologe in Extremen zu spielen, also wütend, glücklich, monoton, übertrieben, nervös, gelangweilt, verliebt, hasserfüllt usw., um sich so der Figur anzunähern, eine Flexibilität in der Spielart zu behalten und um in die Tiefe der Figur zu gelangen, wodurch man den Subtext des Monologes besser herauszuarbeiten kann. Also, was will die Figur wirklich damit sagen? Was will sie wirklich machen? Was ist die intrinsische Motivation der Figur? Was ist die wirkliche Bedeutung der Worte (die manchmal genau das Gegenteil des Gesagten sind)?

Zudem kann es auch helfen anderen das Erarbeitete vorzuspielen und sich Feedback von Menschen zu holen, denen man vertraut, um so an den Figuren und Szenen weiterzuarbeiten. Es ist wichtig, die Stücke der Monologe gelesen zu haben und sich Figuren auszusuchen, die einen interessieren. Prüfungskomitees freuen sich, wenn sie sehen, dass die Bewerber*innen sich Gedanken bei der Monologerarbeitung gemacht und kreative Ideen haben und Interesse an der Figur haben.

Wichtig ist auf jeden Fall, ob man sich nun mit Coach oder allein vorbereitet, dass man die Persönlichkeit und Individualität der*des Bewerber*in in den erarbeiteten Monologen erkennen kann. Darauf legen die Schulen viel wert und betonen dies auch immer wieder auf den Homepages.
Daran anknüpfend ist auch die Auswahl der Monologe wichtig. Man sollte darauf achten, dass die Auswahl eine Vielfalt der eigen Spielpersönlichkeit widerspiegelt, sodass das Prüfungskomitee verschiedene Ansätze sehen kann. Beispielsweise ist es günstig Monologe zu wählen, die einen Entwicklungsprozess erzählen, also bei denen der Grundzustand der Figur am Anfang ein anderer ist als am Ende oder Monologe, die mit verschiedenen Emotionen arbeiten. Es gibt unterschiedliche Monolog-Bücher vom Henschel Verlag (z.B.: „101 Monologe“; „101 moderne Monologe“; „55 Monologe des 21. Jahrhunderts“…), die bei der Auswahl und Inspiration für geeignete Figurenmonologe helfen können.

 

Informationen einholen

Die Schauspielschulen verlangen für die Vorsprechen unterschiedliche Sachen. Meistens müssen mindestens zwei Monologe vorbereitet, ein Song/Theaterlied/Chanson und ein Gedicht präsentiert werden. Bei den Monologen möchten viele der Schulen einen Monolog der Klassik (vor 1900) und einen der Moderne (nach 1900). Andere machen dazu keine Angaben oder wollen zudem einen dritten selbstgeschriebenen Monolog sehen. In manchen Fällen geben Schulen zudem ausgewählte Dialogszenen, Monologe, Autor*innen oder Stücke vor, aus denen die Bewerber*innen etwas vorbereiten sollen. Welche Schule was ganz genau für das Vorsprechen verlangt, ist auf der jeweiligen Homepage zu finden.

Die Vorsprechen und ihr Ablauf gliedern sich bei jeder Schule anders, jedoch besteht das Aufnahmeverfahren mit den Vorsprechen meist aus unterschiedlichen Runden in denen die Bewerber*innen ihre vorbereiteten Beiträge präsentieren können. Setzen sie sich gegen andere Bewerber*innen durch, so kommen sie in die nächste Runde. In den verschiedenen Runden werden meist individueller Spielansatz und Vielfalt, Improvisation, musikalisches Verständnis und Stimmfähigkeit, Körpersprache und -bewegung und weitere Aspekte getestet, um die Eignung und Begabung der*des Bewerber*in festzustellen.

Sollte man eine bestimmte berufliche Richtung anstreben, so kann auch bei der Auswahl der Schauspielschulen darauf geachtet werden. Jede Schauspielschule hat unterschiedliche Schwerpunkte, sodass die Lehransätze sich auch teilweise stark unterscheiden können. Manche Schulen bilden hinsichtlich Theater- und Filmschauspielerei aus und habe auch eine enge Zusammenarbeit beispielsweise mit Filmhochschulen, andere fokussieren sich hauptsächlich auf einen Bereich, bieten Spezialisierungen in Gesang an oder legen einen Fokus auf film- beziehungsweise theatertheoretische Grundlagen.

Der ganze Bewerbungsprozess kann zwar sehr anstrengend sein, ist aber auch sehr aufregend. Daher viel Spaß und Erfolg beim Vorbereitungs- und Bewerbungsprozess an den Schauspielschulen! ToiToiToi!

 

Hier findet Ihr unsere Liste der Schauspielschulen

 

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