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Im Kampf der konkurrierenden Streaming Anbieter hat "Microsoft Filme & TV" Mitte Juli 2025 überraschend das Handtuch geworfen. Aufmerksame Zuschauer haben es schon länger bemerkt,- der einstige Game-Changer Streaming ist längst nicht mehr das, was es in der Anfangszeit von Netflix war.

Durch die immer mehr zunehmenden unterschiedlichen Anbieter die miteinander konkurrieren und sich gegenseitig Kunden abjagen wollen, ist ein Überangebot entstanden. Zeitweilig kriselte es sogar beim Marktführer Netflix. Mit einem Anbieter alleine lassen sich längst nicht alle gewünschten Inhalte abrufen. Unabhängige Plattformen informieren die User inzwischen darüber, welcher Film, welche Serie bei welchem Streaming Anbieter zu erhalten sei. Gleichzeitig sind die Preise bei den Anbietern gestiegen und die Qualität der Angebote hat nachgelassen, für die Kunden ein gravierender Nachteil.

Nun hat überraschend Microsoft am 18.7. bekannt gegeben, dass der Service "Microsoft Filme & TV" ab sofort eingestellt wird. Das bedeutet, User können unter Windows und Xbox keine neuen Filme und Serien mehr von Microsoft.com oder dem Microsoft Store kaufen. Bereits im Store gekaufte Filme oder Serien können vorerst weiterhin über die Movies & TV App auf Xbox- und Windows-Geräten angesehen werden. Es gibt aber keine Rückerstattungen und auch keine Möglichkeit, die bereits gekauften Viedeos auf andere Plattformen zu übertragen. Das Ganze vollzieht sich ohne große Vorankündigung und möglichst diskret, ein stiller Rückzug aus der Streaming-Videowelt, weil die Konkurrenz einfach stärker ist.

 

Zunehmende Probleme

Die Konkurrenz unter den Streaming Anbietern ist über die Jahre härter geworden, nicht nur die Platzhirschen Netflix und Amazon Prime, sondern auch viele andere wie Disney+, Apple TV, Hulu, HBO Max, Paramount+, WOW, AppleTV, MagentaTV, Join Plus und Co ringen um das Geld und die Zeit von Zuschauern. Beides ist begrenzt und während die Anbieter in den Aufbaujahren noch mit kräftigem Wachstum rechnen konnte, zeigt sich inzwischen, dass die Abozahlen nicht unbegrenzt wachsen können. Man spricht seit Jahren von den immer härteren Streaming Wars der Anbieter.

In den Anfangsjahren profitierten die Zuschauer davon, dass die Anbieter sie mit immer aufwändigeren Serien ködern wollten. "Game of Thrones" war hier sicher eines der ersten Leuchtturm-Projekte, von HBO opulent und aufwändig produziert setzte die überaus erfolgreiche Serie neue Standards. Das Prinzip der Serie erfuhr eine ganz neue Ausdeutung, liebevoll und intelligent gemacht. Auch die anderen Anbieter begannen teure Serien zu produzieren die man nur exklusiv auf ihrer Plattform sehen konnte. 

Während Netflix Anfangs ein breites Angebot an Filmen und Serien aller Art bot, ist dieses zu Gunsten der Eigenproduktionen reduziert worden, sodass die Kunden überlegen müssen, zusätzliche Abos bei anderen Anbietern zu kaufen. Einige Studios wie Paramount oder Disney haben zudem ihre Lizenzen an die Streamingdienste zurückgefahren um selber Streaming-Angebote aufzustellen. Für die Kunden war all das nicht unbedingt von Vorteil.

 

Teurer und weniger attraktiv

Auch bei den Eigenproduktionen, den Serien der Streamer zeigten sich Verfallserscheinungen. Die Streamer überboten sich förmlich mit Ankündigungen neuer Serien, deren Produktionskosten zusätzlich in die Höhe schnellten. Von Staffel zu Staffel kostete der Cast mehr, in starken Produktionsjahren musste man auch dem Stab mehr bieten um überhaupt qualifiziertes Personal zu bekommen. Eine Preisspirale die man durch Reduzierung der Kosten und damit der Qualität einzufangen versuchte. Das wiederum führte zu sinkenden Zuschauerzahlen,- ein KO Kriterium bei den Streamern. Immer häufiger kam es zu Abbrüchen begonnener Serien, zu Streichungen,- zur Reduktion des Angebots.

Und als wäre all das nicht schon bedenklich genug, begannen Netflix und Amazon auch noch damit, das einzuführen, was als eines der Unterscheidungsmerkmale zum klassischen Fernsehen gefeiert wurde: Werbung. Gebührensteigerungen machten es den Zuschauern ebenfalls nicht leichter. Weitere Nachteile für die Kunden wurden eingeführt wie Geolocking, was die Nutzung des Abos im Urlaubsland verhindert oder auch dass Abos nicht mehr geteilt werden können bzw. nur gegen Mehrkosten.

Die Zuschauer werden nicht alles mitmachen, was die Streamer an Änderungen erdenken. Es wird vermutlich weitere Dienste geben, die aufgeben werden. Inzwischen gibt es eine neue Bewegung von Usern, die Filme und Serien wieder physisch oder als Datei kaufen, auf BluRay oder Download. Für den, der nicht jede neue Serie gleich als Erster schauen möchte, kann das eine veritable Alternative sein und verhindern, dass man plötzlich wie im Fall von "Microsoft Filme & TV" irgendwann um die bereits erworbenen Lizenzen bangen muss.

 

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