Nun also hat er die Filmindustrie ins Visier genommen,- Nicht US Filme sollen finanziell bestraft werden. Der launisch eratische US-Präsident will die amerikanische Filmindustrie, welche ohnehin die Weltmärkte dominiert, stärken, indem auf Filme, welche nicht in den USA produziert wurden, 100 % Zoll erhoben werden soll. Dies ist umso erstaunlicher, weil die Film,- und Fernsehproduktion der USA seit über einem Jahrhundert die Weltmärkte dominiert und der Anteil nicht amerikanischer Filme in den US-Kinos bei 1-3 % im Jahr liegt. Anders sieht es bei Netflix aus, wo für internationale Verwertung auch zahlreiche internationale Produktionen hergestellt werden.
In einem Post auf seiner eigenen Meinungs-Plattform Truth-Social behauptet Trump fälschlicherweise, dass die Filmindustrie in Amerika sehr in Gefahr sei. Andere Länder würden versuchen durch Steuer-Anreize und Förderungen die amerikanischen Filmemacher und Produktionshäuser aus den USA weg zu locken. Dadurch würde Hollywood und die amerikanische Filmindustrie langfristig zerstört. Dies geschähe nicht etwa zufällig, sondern sei Teil einer geplanten Strategie anderer Länder, um die amerikanische Wirtschaft zu untergraben, und sei eine massive Bedrohung der nationalen Sicherheit. Dies sei zusätzlich zu all den falschen Nachrichten und der Propaganda aus anderen Ländern unerträglich, meinte Trump. Deshalb ermächtigt Trump das Handelsministerium und den Handelsbeauftragten der Vereinigten Staaten, sofort mit der Einführung eines 100%-Tarifs für alle Filme, die in die USA kommen und in einem Fremdland produziert werden.
Hollywood war für den US-Präsidenten schon lange im Fokus. Er hatte ein paar seiner Wahl-Supporter wie Mel Gibson, Sylvester Stallone und Jon Voight zu Sonderbotschaftern ernannt, die das nach seiner Ansicht kränkelndes Hollywood zu reparieren. So habe man mit verschiedenen Gewerkschaftsvertretern und Studioleitern gesprochen, die hofften, dass Trump Steueranreize für für die Produktion in den USA einführen würde. Doch stattdessen hat Trump einmal mehr sein Universaltool Strafzoll verordnet. Wie mit seinen anderen Zöllen wird er damit aber nur wieder mehr Schaden als Nutzen anrichten, denn die Zölle werden das Hauptproblem der US Filmindustrie, die hohen Produktionskosten, in keiner Weise verändern. Und jene Produktionen, welche US Firmen außerhalb der USA durchführen wolen oder müssen, würden durch die Zöllen sogar noch teurer. Typisch Eigentor.
Noch ist unklar, ob nur Kino oder auch Fernsehen, Musikvideos oder Werbespots von den neuen Strafzöllen betroffen sein sollen. Man wird also mit weiteren Verwerfungen rechnen müssen, die sich möglicherweise auch durch Preiserhöhungen etwa bei den Streamingdiensten bemerkbar machen werden. Und ganz nebenbei werden internationale Filme dann seltener in den USA aufgeführt werden, wahrscheinlich ein willkommener Nebeneffekt für Leute, die das freie Denken gerne abschaffen möchten.