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Lego Home Alone 1 4000

LEGO Ideas- "Kevin Allein Zuhaus"

 

Bei manchen Filmen ein Finanzierungsbaustein,- wenn aus Figuren und Themen bei Lego & Co Produkte werden... Zugegeben, es sind eher die hochfinanzierten und damit auch mit ordentlichem Werbebudget ausgestatteten Blockbuster, die ihren Produzenten noch Jahre wenn nicht Jahrzehnte später auch in Form von Produkten noch Einnahmen bescheren. Man denke nur an allerlei Plastik-Spielzeugfiguren von SuperheldInnen, Disney-Figuren, Spielbergs ET, Jurassic Park, Harry Potter, T-Shirts und vieles mehr. Das meiste davon landete irgendwann in den Mülltonnen dieser Welt, anderes aber gelangte Kultstatus und wurde aufbewahrt.

Ich erinnere mich noch, wie ich leichtfertig in das Drehbuch zu einem Werbespot der auf Pro7 / Sat 1 laufen sollte, als Requisit einen Lego-"Sternenzerstörer", eine Reminiszenz an Star Wars hineingeschrieben habe, der in der Szene aus dem Fenster geworfen wird. Der Aufwand, viele Jahre nach dem eigentlichen Erscheinen des Bausteine-Raumschiffs, ein solches Exemplar aufzutreiben, war enorm, kaum zu glauben, welchen ideellen und materiellen Wert dieses Spielzeug bei seinen Fans erlangt hatte.

Der dänische Spielzeugkonzern ist ein zuverlässiger Partner Hollywoods wenn es um die Vermarktung erfolgreicher Filmmotive geht. "Star-Wars", "Sesamstraße", "Winnie Puh" oder "Seinfeld" sind nur ein paar Beispiele. Der neueste Coup war offenbar ein lang gehegter Traum von Fans,- das freistehende Haus aus "Kevin- allein zu Haus" ("Home Alone") welches als beinahe 4000 Teile umfassendes Modell voller situativer Möglichkeiten aus dem Film in die Geschäfte kommt. Der Film aus dem Jahr 1990 (Regie: Chris Columbus) ist ein absoluter Weihnachtsfilm-Klassiker.

Lego-Kevin hat die Möglichkeit auf seinem Schlitten die Treppe hinunter zu rattern, natürlich gibt es ein Bügeleisen, diverse Orte für Explosionen, ein Baumhaus samt Seilrutsche, Regale, die zusammenkrachen, einen Backofen und vieles mehr. Die Vorderseiten des Hauses lassen sich wie ein Puppenhaus öffnen und auch das Dach lässt sich abnehmen, um maximale Spielmöglichkeiten für die diversen Kevin-Fallen zu haben in denen den Lego-Bösewichten übelst mitgespielt werden kann. Der Spaß zielt auf Erwachsene, wie die Altersangabe 18+ deutlich erkennen lässt und auch der Preis liegt deutlich über Taschengeld-Niveau.

 

Lego Home Alone 2 4000

 

Hintergründe

Beim Film-Merchandising geht es grundsätzlich darum, aus einem Produkt,- eben dem Film, neben seinen eigentlichen Verwertungsformen Kino, Streaming, Fernsehen, DVD, BluRay etc. weitere Erlöse durch andere thematisch verwandte Produkte bzw. Medien zu erzielen. Dies sind dann beispielsweise Bücher, Computer-Spiele, klassische Spiele, Spielzeug, der Film-Soundtrack, aber auch viele Produkte wie Kleidung, Modelle, Themenparks, Baseball-Kappen, Buttons, Teller, Tassen, Schlüsselanhänger usw.

Firmen die ihre Produkte mit dem Erfolg des eigentlichen Films verkoppeln wollen, müssen die entsprechenden Rechte an den Titeln, Figuren, Symbolen, Logos etc. erwerben. Dieses Geschäft mit der Vergabe von Merchandising-Rechten betreiben eigene Firmen bzw. Agenturen, die auf diese Verwertungsmodelle spezialisiert sind. In den USA oder Australien sind das Firmen wie Merchantwise, CLC Creative Licensing, oder Rossscammm.

Bei geeigneten Filmprojekten beginnt die Auseinandersetzung mit möglichen Folgeverwertungen oft bereits vor dem Drehbeginn, nicht selten werden erwartete Erlöse sogar in den Finanzierungsplan aufgenommen. Es kommt auch vor, dass man bereits in der Drehbuchphase auf Verwertungsmöglichkeiten achtet. Es gibt aber auch seltene Fälle, in denen das Produkt zuerst da war und auf dieser Basis dann Kinofilme ins Leben gerufen wurden. Beispiele dafür sind „Masters of the Universe“ oder auch „Transformers“. Es gibt sogar Produktionen, bei denen das Merchandising mehr Geld eingebracht hat, als die Filmverwertung selbst.

Die Idee von der Vermarktung der Markenrechte aus Filmen ist bereits recht alt. Eine der ersten Firmen dieser Art war Edgar Rice Burroughs Inc., welche bereits 1922 die Merchandising Rechte an der Tarzan-Figur vermarktete. Schon sehr früh haben Firmen erkannt, dass man Produkte mit der Bekanntheit von Filmfiguren und Themen deutlich besser verkaufen kann. Auch für die Filme selbst war es stets von Vorteil, wenn man mit den Filmmotiven auch auf Verpackungen, Kleidungsstücken und anderen Variationen in Berührung kam. Die klassische Win-Win Situation.

Rechtevermarkter unterteilen die mit einem Film verbundenen Rechte in verschiedene Teilbereiche. So gibt es das Personality-Licensing, das betrifft vor allem Schauspieler, das Charakter-Licensing, welches sich auf Filmfiguren, Trickfiguren etc. bezieht, das Trademark-Licensing, welches zumeist den Filmtitel oder einen Firmennamen meint (z.B. "Disney") oder auch das Event-Licensing, bei dem es um Veranstaltungen geht, die an Filmmotive bzw. Titel oder Figuren angelehnt sind. Die Lizenzagenten entwickeln häufig sogar eigene Produktvorschläge und liefern den Lizenznehmern bereits fertige Text,- und Bildmotive an.

In den USA werden in guten Jahren etwa 16 Milliarden Dollar mit Film-Merchandising verdient. Echte Filmfans sind häufig bereit, für Produkte, die mit ihren Lieblingsmotiven aus Filmen gebrandet sind, etwas mehr auszugeben. Auch wenn vieles davon sinnfrei erscheint, wird selbst mit Malbüchern, Food-Prep Dosen oder Spielzeug-Flammwerfern gutes Geld verdient. Ein Markt, der sicherlich nur für spezielle Filmthemen geeignet ist und der maßgeblich zur Finanzierung von Filmen beitragen kann.

Bilder: Pressefotos LEGO

 

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