MC18 NOV17x2

Open menu

Social Media Icons Shop 55

Berlin IFM 3000

 

Sorgfältig wählen

Filmrechte können bares Geld bedeuten. Es gibt zahllose Fernsehstationen rund um den Erdball und auch deutschsprachige Produktionen finden dort ab und an einen Sendeplatz.

Angekauft werden Programme größtenteils von internationalen Vertrieben, deshalb ist es sinnvoll, für den eigenen Film einen Vertrieb zu beauftragen. Leider ist die Wahl des „richtigen“ Vertriebes nicht ganz einfach. Die meisten Vertriebe arbeiten seriös. Doch es gibt leider auch manche Vertriebe, welche die in ihren eigenen Verträgen festgeschriebenen Regeln missachten.

Man sollte also sehr genau recherchieren, welche Filme durch Ihren künftigen Vertriebspartner bisher mit welchem Erfolg verwertet wurden. Bitten Sie den Vertrieb, der Ihren Film übernehmen möchte, Ihnen eine Liste der von ihm vertretenen Filme zu schicken. Dann können Sie mit den Produzenten der vertretenen Filme Rücksprache über deren Erfahrungen halten. Hat der Vertrieb Ihren Film ordentlich präsentiert und beworben? Haben Sie regelmäßige Abrechnungen bekommen? Wurde regelmäßig bezahlt?

Bestandteil jedes Vertriebsvertrages ist etwa die Verpflichtung des Vertriebes regelmäßige Berichte über Vertriebsaktivität und ggf. Verkäufe Ihres Filmes abzugeben. Üblich sind Regelungen, wonach im ersten Jahr der Vertriebsarbeit vierteljährlich, danach halbjährlich Berichte an den Produzenten geschickt werden. Darin steht etwa, welche Einkäufer oder TV-Sender mit welchem Ergebnis kontaktiert, welche Lizenzen für den Film vergeben wurden.

 

Schwarze Schafe

Erfahrene Produzenten kennen in der Regel die "schwarzen Schafe" der Branche. Es werden zwar keine schwarzen Listen geführt, aber in einem Gespräch kann man durchaus erfahren, welchen Ruf die eine oder andere Firma genießt. Merkwürdigerweise machen die unseriösen Vertriebe nämlich keine Unterschiede zwischen den einzelnen Filmen, die sie vertreiben. Wenn, dann betrügen die gleich alle Produzenten. Die Grundhaltung eines Vertriebs ist also relativ leicht über Erkundigungen in der Branche herauszufinden.

Von Außen kann man diese dagegen kaum erkennen. Auch die weniger empfehlenswerten Vertreter ihrer Zunft sind ausgesprochen freundlich. Sie tragen teure Kleidung, sitzen in noblen Büros, verteilen aufwändige Werbebroschüren und strahlen vorzugsweise Erfolg aus. Und wenn sie voller Begeisterung Ihren Film in ihr Vertriebsprogramm aufnehmen wollen, wer kann da widerstehen?

Ja und dann geht alles ganz schnell. Sie sollen ein digitales Masterband, vielleicht noch mit Normwandlung auf NTSC, Übersetzungen aller Kritiken, Dias, Fotos, eine Zugangsberechtigung beim Kopierwerk zum Originalnegativ (Lab-Access Letter), ein M&E Band (Internationale Tonfassung), Musiklisten etc. bereitstellen. Die Kosten nehmen Sie in Kauf, schließlich haben Sie einen internationalen Vertrieb, die Rückflüsse werden sich schon rechnen...

 

...aber

Der beste Vertrag ist natürlich nur so gut wie der Charakter Desjenigen, mit dem man ihn schließt. Wer ahnt schon, dass die Regelung, Ihnen halbjährliche Abrechnungen über die Verkäufe und Erlöse zu senden, nur auf dem Papier steht. Vielleicht bekommen Sie sogar zu Beginn der Geschäftsverbindung noch eine Abrechnung, in der steht, es hat keine Erlöse gegeben. Sie werden nie erfahren, auf welchen Kabelstationen in den USA, Kanada, Australien oder vielleicht Korea Ihr Film gelaufen ist und welche Lizenzsummen dafür gezahlt wurden.

Wer von seinem Sales Agent weder Abrechnungen noch Berichte bekommt oder gar Beweise für ungemeldete Verkäufe seiner Produktion vorliegen hat, sollte schleunigst die Notbremse ziehen!
Das Positivste was Sie erreichen können ist vermutlich, irgendwann Ihre Rechte wieder zurückzuerhalten. Geld werden Sie vermutlich nie sehen. Und es ist bedauerlicherweise auch recht unwahrscheinlich, dass Sie Ihren Film danach einem anderen Vertrieb anvertrauen können, denn diese sind an Second- Hand Ware nicht allzu interessiert.

 

Informationen zu den Vertrieben

Diese bekommt man bei der

German Films Service & Marketing GmbH

Sonnenstraße 21
80331 München
Tel.: +49 (89) 599 787-0
Fax: +49 (89) 599 787-30

Adressen diverser, im Verband zusammengeschlossener Weltvertriebe findet man hier:

http://www.vdfe.de/mitglieder.html

Neu im Shop

Kameraworkshop Banner 8 23 4000

Dokumentarfilm Kurs 4000 small

Weitere neue Artikel

Serien und Reihen funktionieren über das Wiedererkennen von Personen. Doch was, wenn die Schauspieler unterwegs ausgetauscht werden?

Zu den großen Ton-Herausforderungen an Filmsets gehören sich überlappende Dialoge. Wie nimmt man sowas eigentlich auf?

In Zeiten von Remote-Schwenkköpfen werden Aufnahmesituationen mit fernbedienten Kameras immer häufiger. Aber ist das überall möglich und sinnvoll?

Wenn Redakteure, Regisseure, Produzenten sich nach vielversprechenden Gesprächen nie mehr wieder melden...

Wer Location Sound aufnimmt, braucht professionelle Taschen, um sich so etwas wie ein kleines Tonstudio um den Hals hängen zu können...

Vor der Filmmischung müssen Tonspuren fast immer noch optimiert werden, aber das geschieht natürlich nicht mit einem Schwamm...

Noch immer sind sie der Standard an den meisten Filmsets, doch sind sie wirklich immer und überall sinnvoll?

Was muss man bei professionellen Kleinmischpulten beim Pegeln, also dem Einstellen der Regler bedenken? Wo zeigen sich Qualitätsunterschiede?

Ein Klassiker beim Maskenbild, insbesondere bei Fantasy, Märchen oder Grusel, sind Latex oder Silikon Masken und Ergänzungen

Adobe hat sich die Audio-Bearbeitung von Premiere Pro vorgeknöpft und spannende Verbesserungen im Workflow integriert

Welcher Streaming Dienst bietet Filmfans eigentlich die meisten Kinotitel? Eine schnelle Entscheidungshilfe...

Die reale Welt aussehen lassen wie eine Spielzeugwelt? Wie macht man das und was muss man dabei bedenken?