Nein, es ist keine brandaktuelle Neuvorstellung, die Kamera um die es hier geht, ist seit 2015 auf dem Markt und an vielen, nicht nur dokumentarischen Filmsets anzutreffen. Sonys APS-C oder auch Super 35 genannter Sensor bietet in einem handlichen Gehäuse bis zu 4 K Auflösung, wie arbeitet es sich mit der Kamera? Dass Sony als größter Hersteller von Kamerasensoren in seine eigenen Videokameras hervorragende Bildwandler einbaut, versteht sich von selbst, es wird vermutet, dass der gleiche Sensor wie in der teureren F5 zum Einsatz kommt.
RAW & Co
Doch was genau bedeutet das und was hat die 4K-/2K-RAW- und XAVC Kamera noch so zu bieten? Nun die RAW Aufzeichnung ist verbunden mit immerhin 14 Blendenstufen Belichtungsumfang bei interner Aufzeichnung auf schnelle SD Karten aufzeichnen. Wählt man statt RAW und 4K als Auflösung/Codec XAVC HD, kann man sogar bis zu 180 Bilder pro Sekunde Zeitlupenaufnahmen machen. Mit einem externen Rekorder können in HD sogar 240 Bilder pro Sekunde aufgenommen werden.
Wählbar für die Aufzeichnung sind die Codecs MPEG-4/H.264/AVC; MPEG sowie Apple ProRes. Wenn man besonders wichtige Aufnehmen macht, kann man, allerdings nur in HD, nicht in 4K parallel auf zwei Speicherkarten aufnehmen und damit die nötige Sicherheit gewährleisten.
Der verbaute E-Mount hat ein so kurzes Auflagemaß, dass man fast jeden anderen Mount adaptiern kann, also auch PL oder Objektive der Konkurrenz. Allerdings ist der E-Mount nicht so massiv, wie etwa ein PL Mount einer Arriflex, deshalb muss man schwere Kinobjektive zusätzlich abstützen.
LUTs und Tricks
Der mitgelieferte Sucher hat 3,5 Zoll Größe mit 960x540 Pixeln Auflösung, MLUTs werden unterstützt (1D/ 3D). Allerdings muss man die Kamera ein wenig überlisten. Auf den ersten Eindruck scheinen diese nämlich nicht einlesbar zu sein. Doch wenn man auf der SD Karte für die Presets ein Verzeichnis anlegt was überraschenderweise PMWF55_F5 heißt und dort die LUTs ablegt, funktioniert es.
Wenn man statt der Sony- eigenen Akkus einen Adapter für V-Mount benutzt, wird die Kamera besser ausbalanciert und man kann auch am Adapter andere Spannungen für Zubehör abgreifen.
Für die Tonaufzeichnung direkt in der Kamera sind zwei XLR EIngänge mit zuschaltbarer Phantomspeisung vorhanden. Und natürlich lässt sich die Kamera auch per Wi-Fi fernsteuern.
Viele Funktionen sind so erreichbar bzw. so automatisiert, dass auch Dokumentarkameraleute ohne größere Assistenzsysteme arbeiten können. Zuschaltbare eingebaute ND Filter (1/4, 1/16, 1/64) sowie Standard & Hypergamma und S-Gamut3/SLog3 & S-Gamut3.Cine/Slog3 sind Features, die beim Belichten sehr hilfreich sind.
Sie ist gegen Staub und Feuchtigkeit geschützt und mit etwa 2 Kilogramm Gewicht dank des gegenüber Aluminium leichteren Magnesium-Gehäuses für die gebotene Leistung nicht zu schwer. Auf jeden Fall ist die FS 7 eine spannende Alternative, die man sich ruhig einmal näher anschauen sollte.
Preislich liegt die ältere FS7 (2015) bei etwa 8.500,- Euro während die FS7 Mark II (2016) etwa 10.000,- Euro als Straßenpreis kostet.