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Man hat sich schon lange gefragt, weshalb ein Hersteller wie Canon, der sowohl digitale Videokameras, als auch digitale Spiegelreflexkameras anbietet, so lange zulässt, dass seine High-End-Spiegelreflexkameras mit Hilfe von externem Zubehör und unter Akzeptanz so mancher Kompromisse zum HD-Filmen verwendet werden, statt mit dem gebündelten Know-how aus beiden Bereichen eine ordentliche High-End-Videokamera herzustellen. Nun hat Canon diese Frage nachhaltig beantwortet, mit der Vorstellung der neuen EOS C300 in Hollywood.

 

Dieser Profi-Camcorder kommt mit einem neuen CMOS-Sensor mit über 8 Megapixeln und kann im Super-35mm-Format in 2K-Auflösung aufzeichnen. Durch die Größe des Sensors fallen die einzelnen lichtempfindlichen Dioden größer aus und ermöglichen damit mehr Lichtempfindlichkeit und einen größeren Belichtungsumfang. Er ist 24.4x13.5 mm groß und damit nah am Super-35mm-Standard, größer als das APS-C-Format, aber kleiner als der Sensor in der Canon 5D. Wer mit der 5D gearbeitet hat, weiß, wie schwer es bei einem großen Sensor sein kann, mit der geringen Schärfentiefe bei Veränderungen im Bild Schärfe zu ziehen.

 

Die Bildinformationen vom komplett neu entwickelten Sensor werden mit sehr hoher Geschwindigkeit ausgelesen, dreimal für jeden Farbauszug. Damit entfällt das aufwändige De-Bayering und so manche Fehlerquelle. Es entstehen drei saubere RGB-Informationen. CanonÜber die anvisierte Zielgruppe lässt Canon keinen Zweifel aufkommen: Professionelle und semi-professionelle Produktionen sollen mit dem neuen Arbeitsgerät drehen. Zubehör wie Follow-Focus oder Mattebox kann selbstverständlich von Drittherstellern verwendet werden.(Bild: Canon Deutschland)

 

Durch das schnelle Auslesen der Daten wird der oft kritisierte Rolling-Shutter-Effekt drastisch reduziert.

 

Innere Werte

Verarbeitet werden die Daten in Canons DIGIC-DV-III-Prozessor. Die Farbtiefe im MXF Standard beträgt 4:2:2 in der höchsten Einstellung, es kann aber auch mit MPEG 2 aufgenommen werden. Die maximale Datenrate liegt bei 50 Mbps, aufgezeichnet werden kann auf CF Karten. Hierfür stehen zwei Kartenslots zur Verfügung. Ein SDI-Ausgang erlaubt externe Aufzeichnung der Signale in höchster Qualität. Selbstverständlich hat die Kamera ein Wechselbajonett und kann Canon-EF-Objektive aufnehmen. Hier wird es dank intelligenter Steuerung möglich, Kenndaten der Objektive (Brennweite, Blende etc.) mit in die Videofiles zu schreiben. In einer zweiten Variante ist die Kamera aber auch mit PL-Mount zu haben und wildert damit eindeutig im bisher von RED, ARRI ALEXA, SONY F3 und Co besetzten Gefilden.

 

Damit wird es möglich, auch Objektive aus dem Filmbereich weiterzuverwenden. Überhaupt war das Handling beim Design des Gehäuses ein wichtiges Thema, diverse Anbauteile wie Handgriff, Monitor etc. lassen sich sehr vielseitig von der Anbringung her variieren. Auch an diverse Auslöser wurde gedacht, damit die Kamera von vielen Seiten aus gut bedienbar ist. Neben 59,41i, 50,00i, 29.97P, 25,00P und 23,98P gibt es auch einen 24p-Modus speziell für Kinoproduktionen. Auch Zeitlupe und Zeitraffer sind möglich. Um sowohl eigene Objektive, als auch klassische, vielleicht bereits vorhandene Filmobjektive verwenden zu können, wird die Kamera in zwei unterschiedlichen Versionen erscheinen: mit PL-Mount und mit Canon-EF-Mount.
(Bild: Canon Deutschland)

 

Und um auch ein weiteres wichtiges Thema nicht den Zubehör-Herstellern zu überlassen, bringt Canon auch gleich noch einen Satz neuer Objektive heraus, die beiden Zooms CN-E 14,5-60mm mit T2,6 sowie CN-E 30-300mm T2,95-3,7 sowie drei Festoptiken - CN-E 24mm T1.5 L F, das CN-E 50mm T1.3 L F und das CN-E 85mm T1.3 L F. Selbstverständlich kann man gängige Zubehörteile wie Follow-Focus oder Mattebox an die neue Kamera anbringen, eine wichtige Voraussetzung für professionelles Arbeiten. Lieferbar waren die ersten Geräte im Januar 2012, als Preis wurden 20.000 USD verlangt, ein stolzer Preis, auch wenn man bedenkt, was die RED Scarlet kostete, die bereits ab 9.000 USD zu haben war. Andererseits ist Canon ein sehr erfahrener Hersteller, der Workflow und das Handling dürften ausgereifter sein als bei einer RED.

 

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