Es ist an den Spielfilmsets üblich geworden, dass immer mehr Teammitglieder neben der Regie, auch die Regieassistenz oder die Continuity und andere das Kamerabild beim Drehen mit anschauen. Natürlich geht das inzwischen alles drahtlos und die passende Technik darf natürlich keine Störungen bei der NF Technik (Mikrofone, Digitale Soundrecorder etc.) verursachen und muss auch neben den Audiofunkstrecken störungsfrei arbeiten. Die dafür notwendigen Videofunkstrecken sind in den letzten Jahren sowohl von der Größe und vom Gewicht, aber auch von den Preisen her deutlich geschrumpft.
Warum es nur eine Frage der Zeit und absolut konsequent war, dass DJI Videofunkstrecken herausbringt? Seit Jahren ist DJI der Platzhirsch unter den Herstellern von Drohnen und natürlich musste für die Steuerung der Drohnen hochwertige, latenzarme Funktechnik entwickelt und realisiert werden. Dass man diese hochwertige Funktechnik auch ohne Drohnen hervorragend nutzen kann, war den Produktentwicklern von DJI offenbar bewusst, denn der Hersteller hat eine neue softwaredefinierte Funktechnik (SDR) angekündigt, welche die drahtlose Übertragung von hochauflösenden Videos mit hohen Bitraten zu einem günstigen Preis ermöglichen soll.
Die Idee dahinter ist es, einen drahtlosen Standard für kleinere Filmsets anzubieten, der eine höher Leistung liefert als WiFi. Und natürlich sollte das Set möglichst anwenderfreundlich und selbsterklärend sein. DJI hat mit seiner "Software Defined Radio (SDR)-Architektur" innovative Software-Algorithmen geschaffen, um hohe Bitraten und bessere Bildqualität über größere Entfernungen hinweg zu transportieren. So soll eine erweiterte Reichweite von über drei Kilometern vom Empfänger möglich sein. Das Systen arbeitet mit 2,4 GHz, 5,8 GHz und sogenannter "Dynamic Frequency Selection" (DFS), das ist ein Frequenzhopping, um die jeweils beste Videoübertragungsverbindung automatisch auszuwählen.
Das reduziert massiv die möglichen Störungen und auch die Latenz liegt bei nur 35 ms. Datenübertragungsbitraten von bis zu 20 Mbit/s bei 1080p 60 fps Originalkameradateien sind möglich. Im Vordergrund stehen hier natürlich die Bildüberwachung und ggf. drahtloses Livestreaming. Das System besitzt HDMI- und SDI-Out-Verbindungen, inklusive Metadatenübertragung und die Möglichkeit, über USB-C-Verbindungen Tablets, Smartphones und anderen Plattformen anzuschließen. Es gibt über eine 3,5 mm Miniklinkenbuchse sogar einen Talkback-Sprach-Kanal über den von der Empfängerseite aus mit dem/der Kameramann/Frau kommuniziert werden kann. Man kann beliebig viele Empfänger verwenden, damit sollte man alle Teammitglieder ausreichend mit Bildkontrolle, zum Beispiel über deren Smartphones oder Tablets ausstatten können. Für eine höherwertige Bildkontrolle schließt man natürlich wie gewohnt, professionelle Kontrollmonitore per SDI oder HDMI an.
Das System ist ab Juli 2024 lieferbar und wird 329,- € für den Sender oder Empfänger und 599,- € für ein Set kosten. Außerdem gibt es noch verschiedene passende Befestigungssets für Smartphones oder Tablets, die jeweils 49,- € kosten.