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Gamma 5000

 

Bei der Belichtung von Filmmaterial definiert der Gamma Wert die Schwärzung von Silberteilchen. Was steckt dahinter? Im Grunde genommen geht es darum, Helligkeitswerte aus dem aufgenommenen Bildmotiv in Schwärzungsgrade in der Filmemulsion zu übersetzen. Bei der Aufnahme auf Bildsensoren werden natürlich keine Silberteilchen mehr geschwärzt, hier geht es entsprechend um eine Tonwertkurve, über welche das Verhältnis zwischen der durch das Objektiv auftreffenden Lichtmenge und der im aufgezeichneten Bild umgesetzen Helligkeitsdarstellung definiert wird. Sie hat Einfluss darauf, wie die Kamera dunkle, mittlere und helle Bereiche des Bildes abbildet.

Im Grunde genommen leisten die Gamma Kurven eine Art Übersetzungsarbeit. Während nämlich die Kamerasensoren das Licht linear aufnehmen, sehen wir Menschen Helligkeit logarithmisch. Eine Gammakurve macht aus dieser linearen technischen Wahrnehmung eine logarithmische, die dem menschlichen Sehempfinden entspricht. Gleichzeitig werden Schatten und Lichter besser wiedergegeben. Doch schauen wir uns an, wie das beim analogen Filmnegativ funktioniert...

 

Kontrast beim analogen Film

Das Verhalten eines Filmmaterials in Bezug auf die Kontraste wird stets im geradlinigen, mittleren Teil der Schwärzungskurve gemessen. Wir ersetzen die Steigung im mittleren Teil der Kurve durch eine Gerade (Orange). Der Winkel, mit dem diese Gerade ansteigt, definiert unseren Gamma-Wert. Wen es interessiert: Den Gamma-Wert berechnet man über den Tangens.

 

(Gamma) = b / a

Dieser Winkel, Gamma genannt, ist die Gradation des Filmmaterials, seine Fähigkeit, Kontraste und Zwischentöne wiederzugeben. Keine Sorge: Sie werden ihn nie berechnen müssen, das haben die Filmhersteller bereits für Sie erledigt. Und in digitalen Zeiten gibt es vorgefertigte Logs die Sie per Menü auswählen können. Trotzdem schadet es ja nicht, wenn man die Zusammenhänge die dahinter stehen, begreift.

 

Verständnis der Grafiken

Deshalb es ist ganz hilfreich, wenn Sie die in den technischen Unterlagen der verschiedenen Filmmaterialien dargestellten Grafiken auch verstehen können. Wie gesagt, die Zusammengänge gelten für die Signalverarbeitung digitaler Sensoren ebenfalls.

 

Generell sollten Sie sich merken:

  • Gamma = 45 Grad entspricht einer natürlichen Kontrastwiedergabe.
    Gamma < 45 Grad bewirkt eine weichere Kontrastwiedergabe (hoher Kontrastumfang).
    Gamma > 45 Grad bewirkt eine härtere Kontrastwiedergabe (geringer Kontrastumfang, bedeutet größeren Winkel).

Je nach Anwendungszweck kann eine flachere oder eine steilere Schwärzungskurve sinnvoll sein - ein steileres Positivmaterial etwa, um eine besonders „knackige“ Kinokopie oder ein kräftigeres Videobild zu erzielen. Für ein Aufnahmematerial aber sind 45 Grad Anstiegswinkel ideal.

 

Wie sich dies im Bild auswirkt, zeigt nebenstehende Animation auf stark vereinfachende Weise.

 

Da es sich um ein Farbmaterial handelt, sind es in der Realität natürlich drei Kurven, für jeden Farbauszug eine, die hier durch eine einzelne gelbe Kurve symbolisiert werden. Diese liegen dann auch nie genau übereinander, weshalb der Charakter von Filmmaterielien höchst unterschiedlich ausfallen kann. Ganz deutlich sieht man, wie die Differenzierung an Zwischentönen mal reicher (härtere Kontraste), mal ärmer (weichere Kontraste) wird.

Beachten Sie bitte den unterschiedlichen Kurvenverlauf. Die Position 45 Grad markiert jeweils den Idealwert für ein Negativmaterial für Dreharbeiten. Der Gamma-Wert hängt weiterhin mit dem Dynamikumfang (Belichtungsspielraum) zusammen.

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