Sony hat seine derzeit fortschrittlichste Mirrorless Kamera mit einem global Shutter ausgestattet. Das ist eine kleine Revolution, man kann damit Videos drehen ohne sich vor Rolling-Shutter-Effekt, Flimmereffekten oder Banding fürchten zu müssen. Das bedeutet, dass die gesamte Bildfläche des Sensors gleichzeitig (und nicht in Reihen nacheinander) ausgelesen wird. Im Prinzip wird damit jedes einzelne Videobild so wie ein Foto aufgenommen.
Die Probleme mit gepulsten Lichtquellen und Rolling Shutter sind in den letzten Jahren bei den meisten Kameras deutlich reduziert worden. Dennoch war der Zentralverschluss, der sogenannte Global Shutter stets der Olymp, den die Kamerahersteller erklimmen wollten. Doch daran haben sich viele die Zähne ausgebissen. Sony hat bei diesem Thema offensichtlich die Nase vorn und hat seine neue Alpha 9 III mit einem Global Shutter ausgestattet, mit dem man 4K-Videos mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde aufnehmen kann.
Ebenfalls gelöst ist das Problem bei Aufnahmen mit gepulstem LED Licht,- eine Hochfrequenz-Flicker-Funktion, die die Lichtblitze der LIchtquelle mit der Kamerataktung synchronisiert, reduziert das Flackern deutlich.
Eine Continuous Shooting Speed Boost-Funktion bietet zudem die Möglichkeit, die Verschlusszeit jederzeit während des Drehs zu ändern.
Innenleben
Die Kamera ist mit einem neuen 24,6 Megapixel Exmor RS CMOS-Bildsensor (Stacked-Technik) ausgestattet und hat den weltweit ersten globalen Verschluss. Möglich macht dies auch Sonys neuester BIONZ XR-Prozessor. Die interne 5 Achsen Sensorstabilisierung kann bis zu 8 Blendenstufen ausgleichen.
Die Auflösung ist mit 24,6 Megapixeln vergleichsweise niedrig, auch der einstellbare ISO-Bereich von 250 bis 25.600 ist kleiner als bei aktuellen Alpha 7 Kameras. Das wird sicherlich mit der neuen Sensor-Technologie zusammenhängen, sie wird möglicherweise auch beim Dynamikumfang und dem Rauschabstand spürbar sein..
Mit an Bord ist die gleiche S-Cinetone-Colorscience welche auch in der VENICE und Burano verwendet wird. Damit können Filmemacher, Kinolook direkt in der Kamera erstellen. Aber natürlich ist auch S-Log3 möglich um benutzerdefinierte LUTs zu verwenden.
Die Alpha9 III kann 10-Bit-4K-Videos mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde aufnehmen, oder 4K60p-Video mit 6K. Auf einen externen Recorder kann man auch 16-Bit-RAW über den Full-Size-HDMI-Anschluss aufzeichnen. Für die interne Aufnahme verfügt die Kamera über zwei Medienkartensteckplätze für CFexpress Typ A und SD UHS-II.
Verbesserte KI beim Autofokus
Der Autofokus, ein schneller Hybrid-Autofokus (AF-Phasendetektion/ AF-Kontrastdetektion), ist dank KI-gesteuerter Verarbeitung und Echtzeit-Wiedererkennung noch mal deutlich genauer und leistungsfähiger geworden. Das betrifft vor allem das Verfolgen von fokussierten Objekten und Personen. Der Autofokus ist so schnell, dass er auch bei Fotografie mit extrem kurzen Belichtungszeiten bis hin zu einer maximalen Verschlusszeit von 1/80.000 Sekunde zuverlässig arbeitet.
Die Bildkontrolle erfolgt entweder über den OLED-Sucher der eine Auflösung von 5,76 Millionen Bildpunkten bei bis zu 240 Bildern pro Sekunde hat oder über das 3,2 Zoll große, bewegliche Display auf der Rückseite mit einer Auflösung von 2,1 Millionen Bildpunkten. Das Display kann man übrigens wieder neigen, zusätzlich aber auch ausklappen.
Praktisch auch der Verschlussvorhang, der sich vor dem Sensor beim Ausschalten der Kamera verschließt, damit etwa beim Objektivwechsel kein Staub auf den Sensor gelangen kann.
Als Preis wird für die USA 5999,- US-Dollar, genannt, der Euro-Preis dürfte bei 7000,- € liegen.
Bilder: Pressefotos Sony