Der CBS (Columbia Broadcast System) Fall von Machtmissbrauch zeigt erneut den unfassbaren Umgang mit Tätern in Führungspositionen. CBS Chef Leslie Moonves hatte alle Vorwürfe sexuellen Fehlverhaltens welches bis zurück in die 80er Jahre geht, als unzutreffend von sich gewiesen. Sechs Frauen, darunter Mitarbeiterinnen aus dem engsten Umfeld, hatten im Zuge der #metoo Debatte schwere Vorwürfe gegen den Manager gerichtet.
Einige der Frauen habe dezidiert Situationen geschildert in denen sie von dem Manager des US-Medienkonzerns bedrängt, zu sexuellen Handlungen gezwungen und bei Widerstand dagegen rigoros aus dem Unternehmen gedrängt wurden. Mehrere Frauen hatten nach diesen Vorfällen der Fernsehbranche vollständig den Rücken gekehrt.
Nun haben sich weitere sechs Frauen gemeldet die zu seinen Opfern gehören und es scheint, als wenn Les Moonves nicht länger an der Spitze des Konzerns verbleiben wird. Was die meisten Menschen aber zutiefst irritiert, ist die Tatsache, dass CBS aktuell darüber verhandelt, dem Top Manager statt der ihm vertraglich zustehenden 180 Millionen USD lediglich 100 Millionen USD als Abfindung zu zahlen.
Hier wird einmal mehr spürbar, wie unterschiedlich doch die Folgen moralischer Vergehen für viele Manager im Vergleich zu "normal Sterblichen" Menschen aussehen. Sie verlieren vielleicht ihre Position, werden aber mit so hohen Abfindungen ausgestattet, dass von einer spürbaren Konsequenz ihres Fehlverhaltens keine Rede sein kann.
Hierzulande schweigt man über die Summen, die an Führungskräfte ausgezahlt werden, die wegen ähnlicher Anschuldigungen ein Unternehmen verlassen müssen, doch auch dort gibt es ähnliche Klauseln in Verträgen, die hohe Abfindungen trotz massiven Fehlverhaltens möglich machen.