MC18 NOV17x2

Analog O-Ton

Social Media Icons Shop 55

Nagra Tonkoepfe 4000

 

Der Klassiker

In der Geschichte des Tonfilms bis heute war die überwiegend verwendete Aufnahmetechnik analog. Es waren große Industrienamen, die zahllose Spiel,- und Dokumentarfilme in der Form, wie wir sie kennen, erst möglich gemacht haben.

Firmennamen wie AEG, Telefunken, Siemens, Uher, Tandberg, Nagra, Stellavox u.v.a haben sich um die analoge Tonaufzeichnung auf 1/4 Zoll Magnetband verdient gemacht. Später kamen Firmen wie HHB, Uher, Sony oder Marantz mit noch kleineren Geräten und der Aufzeichnung auf Kompaktkassette an die Filmsets.

Doch am häufigsten traf man an Filmsets auf Tonbandgeräte von Nagra Kudelski und von Stellavox. Diese Geräte waren und sind legendär wegen ihrer hohen Tonqualität, ihrer Robustheit und der Synchronfähigkeiten. Manchmal, in sehr seltenen Fällen findet man sie sogar heute noch an Filmsets, wo sie ihren Job noch immer klaglos verrichten. Das bedeutet sie haben teilweise eine Lebensdauer von über 40 Jahren, ein Zeitraum bei dem fast alle neueren Geräte schon längst ihre Arbeit verweigern würden. Doch das Zeitalter der analogen Tonaufnahme ist trotzdem seit dem Jahrtausendwechsel definitiv vorüber.

 

Subjektive Qualität

Doch in manchen technischen Parametern, insbesondere im subjektiven Klangempfinden sind analoge Aufnahmen in manchen Ohren noch heute überlegen.

Hier mussten die Schwingungen des Schalls eben nicht in digitale Häppchen zerhackt werden (samples) sondern sie wurden analog, also entsprechend ihrer Wellenform in elektrischer Form auf Band gespeichert.

Mit den Fortschritten in der analogen Aufnahmetechnik, vor allem auch Rauschunterdrückungssystemen wie Dolby und DBX, wurden sogar Geräte mit Compact-Cassetten in Studios und an Filmsets verwendet.

 

Compact Cassette Tascam 4000

 

Problemzonen

Doch bevor wir an dieser Stelle in falsche Romantik verfallen,- die Haupt-Nachteile der analogen Tontechnik lagen in der Postproduktion. Hier bedeutete jeder Kopievorgang, und davon fielen gerade beim Vertonen und Mischen von Filmen diverse an, einen Qualitätsverlust und eine Zunahme des Grundrauschens.

Auch wenn man mit analogen Rauschunterdrückungsverfahren wie Dolby, DBX oder Telcom dem Rauschen recht effektiv zu Leibe rücken konnte, so will heute niemand mehr Filmtöne wie vor 20 Jahren bearbeiten. Digtale Tonaufzeichnung auf Flash-Speicher oder Festplatte ist heute der Standard am Set und wenn man eine ordentliche digitale Auflösung (z.B. 24 Bit) wählt und gute Vorverstärker sowie Wandler verwendet, braucht man den analogen Maschinen, die so lange Filmgeschichte mitgeprägt haben, nicht mehr nachweinen.

 

Banner Regie GK 4000

Banner Regie GK 4000

Weitere neue Artikel

Auf der Berlinale 2025 sprachen wir mit der Dänischen Regisseurin und Drehbuchautorin Jeanette Nordahl über ihren berührenden Film "Beginnings"

In der Berlinale-Reihe "Panorama" erzählt die Regisseurin in "Schwesterherz" sehr beeindruckend von einem moralischen Dilemma

In der Berlinale-Reihe "Panorama" erzählt der Film "Hysteria" von Dreharbeiten zu einem politischen Thema, die immer schwieriger werden...

Wie arbeiten Grundierung und Puder zusammen und wie korrigiert man Hautunreinheiten, Rötungen und mehr?

Wie betont, wie versteckt man Gesichtspartien durch Konturieren und was ist mit Tattoos?

Zu den Aufgaben des Maskenbilds gehört die richtige Wahl der Farbtöne und die Abstimmung mit Kamera und Licht. Was bedeutet das für die Farbpaletten?

Für ruhige Filmaufnahmen aus der Hand bieten sich Objektiv,- und Sensorstabilisierung an. Welche ist besser oder braucht es die beide?

 Im richtigen Leben möchte man ihnen nicht begegnen,- im Kino sieht es ganz anders aus...

Geheimagenten sind im Kino zu schillernden Figuren geworden, was macht Agentenfilme so attraktiv?

Wie kommt das Alter auch jenseits romantisierender Almöhi- oder Harald & Maude Geschichten realistisch im Kino vor? Eine Suche...

So wie es "Slow Food" oder "Slow Sex" als Entschleunigung gibt, kann man das Wandern im Film als eine Art "Slow Roadmovie" ohne Auto bezeichnen...

Ist es das magische Blau, ist es das luxoriöse Umfeld oder warum hat das Kino sie immer wieder thematisiert?