MC18 NOV17x2

Social Media Icons Shop 55

Adobe Media Manager 4000

Eigentlich sollten die drei jeweils 10 Minuten langen Videos in der Warteschlange in etwa zwei Stunden herausgerechnet sein. Doch plötzlich benötigt der Media Manager dafür 30 Stunden

 

Tolles Programm plötzlich ausgebremst

Eigentlich ist es eine feine Sache, Rechenaufgaben nicht im Bearbeitungsprogramm, sondern in einem externen Programm abarbeiten zu lassen. Und wer viel mit der Creative Suite arbeitet, verschiebt rechenintensive Jobs natürlich in das entsprechende Adobe Programm. Doch der Media Encoder ist nach dem letzten Update plötzlich extrem langsam geworden. Was ist da los? Wer mehrere Videofiles in Premiere Pro rausrechnen oder vielleicht parallel weiter an anderen Files arbeiten möchte, konnte bisher bequem das Rendern in den Media Encoder verschieben. Dort wurde der Job dann im Hintergrund erledigt. Gleiches gilt auch für After Effects Animationen etc.

Doch plötzlich braucht der Media Encoder abenteuerlich lange Rechenzeiten. Videos, die in H264 normalerweise in 30 Minuten herausgerechnet wurden, dauern nun gerne mal 9 Stunden und mehr.

 

Fehlersuche

Natürlich sucht jeder zunächst einmal die Ursachen bei sich selbst. Das veränderte Export Menü bei Premiere Pro etwa, könnte ja auch eine mögliche Fehlerquelle sein. Doch das Ändern der Einstellungen, auch der Verzicht auf einen zweiten Renderdurchgang zum Optimieren bringen keinerlei Verbesserung. Die Renderprozesse dauern so lange wie in der Frühzeit der Computer mit Dualcore-Rechnern. Auch das Zusammenspiel von Windows Updates mit dem Encoder hat nichts mit der drastischen Verlangsamung zu tun.

Vier kurze Videos, die im alten Media Encoder etwa zwei Stunden gebraucht haben, würden nun drei Tage an Rechenzeit benötigen. Was kann nur die Ursache sein? Wurde versehentlich in der Timeline ein falscher Out-Punkt gesetzt? Arbeitet der Prozessor langsamer? Sind einzelne Speicherriegel defekt und zu wenig Arbeitsspeicher übrig? Sind zu viele andere Programme geöffnet? Nein, Nein und nochmal Nein!

 

Kaum zu glauben...

Erst die Suche in einschlägigen Foren bringt dann die Gewissheit: Adobe hat tatsächlich in den Media Encoder einen schwerwiegenden Programmfehler eingebaut, der zahllose User verzweifeln lässt. Im offiziellen englischsprachigen Adobe-Forum klärt dann der Produkt-Manager von Adobe, ein gewisser Fergus H. auf, dass da offensichtlich ein Problem besteht, welches Adobe seit März 2022 bekannt ist. Der Produktmanager entschuldigt sich für den Fehler und erklärt in seinem Post, dass sein ganzes Team mit höchster Priorität an der Behebung des Problems arbeite. Ende August schließlich erläutert der Adobe Produktmanager, dass man endlich das Kernproblem identifiziert und bereits eine interne Version des Encoders erstellt habe, die das Problem behebt. Bis zum September 2022 ist es Adobe noch nicht gelungen, einen entsprechenden Bugfix zu verbreiten, der diese Misere behebt.

 

Hier der Link zum Forums-Thread: https://community.adobe.com/t5/adobe-media-encoder-discussions/extremely-slow-render-export-on-adobe-media-encoder-2022/td-p/12813374/page/2?profile.language=de

 

Wer also aktuell Renderaufgaben zu bewältigen hat, darf getrost auf den Media Encoder verzichten und sollte in dem jeweiligen Programm selbst die Renderaufträge rechnen lassen. Premiere etwa rendert aktuell seltsamerweise auch deutlich langsamer als sonst, benötigt aber zumindest nicht ganze Tage für ein zehnminutiges Video.

 

Update

Wie versprochen aktualisieren diesen Artikel: Mit der letzen Aktualisierung der Creative Suite Anfang September 2022 wurde das Problem offenbar behoben. An unseren Schnittplätzen hat der Encoder wieder in der gewohnten Qualität und Geschwindigkeit gerendert.

 

Banner Regie GK 4000

Banner Regie GK 4000

Weitere neue Artikel

Wie nimmt man überzeugende Atmos auf, die einem Film Atmosphäre, ja bestenfalls Zauber schenken können?

Eines der größten Probleme bei Auftragsfilmen sind Autoren, die ihre Hausaufgaben bei Drehbüchern nicht machen

Manche Vintage Objektive gelten als legendär. Weshalb gehören die Taylor Hobson Cooke Kinetal zweifelsohne dazu?

Wie die verborgenen Spiele der mächtigen High Tech Mogule ihren Weg auf die Kino Leinwände finden...

Was sagt ein Körper im Film wirklich aus? Ein Blick auf die Macht der Körperinszenierung - und darauf, wie sie Emotionen und Identität sichtbar macht.

Nachdem wir die Hardware zusammengebaut haben, geht es an die Software und die Organisation des neuen Schnittcomputers...

Auf dem DOKfest 2025 sprachen wir mit dem Editor Timo Langer über den Schnitt des Films "A Sudden Glimpse To Deeper Things"

Wir bauen mit Euch einen schnellen Postproduktions-Rechner Stand 2025 auf. Die wichtigsten Tipps und Schritte...

Independent-Filmer haben es nicht leicht, wenn sie von dem, was sie am liebsten tun, leben möchten

Auf dem DOKfest 2025 sprachen wir mit dem Regisseur und Editor Sebastian Winkels über den Schnitt des Films "Soldaten des Lichts"

Wie Euer altes Handy als wertvolles Hilfsmittel für die nächsten Filmdrehs weiterleben kann... die besten Vorschläge

Welches sind die besten Sommerfilme, die das Kino hervorgebracht hat und was gibt diesen Filmen so eine Leuchtkraft?

Auf dem DOKfest 2025 sprachen wir mit dem Regisseur Arthur Franck über seinen sehr erhellenden und heiteren Film "The Helsinki Effect"

Die Art, wie Kreative in Filmtiteln genannt werden, sagt viel über deren Bedeutung, die Art der Zusammenarbeit und mehr aus.

Nun also hat er die Filmindustrie ins Visier genommen,- Nicht-US Filme sollen mit 100% Strafzöllen bestraft werden...

Es ist kein gutes Signal, dass die öffentlich rechtlichen Sender einen erhöhten „Finanzbedarf“ anmelden, statt dringende Reformen anzugehen

Viele Firmen sind bereits dabei, mit Hilfe von KI zu produzieren, manchmal öffentlich, manchmal im Verborgenen...

Der professionelle Sound Devices 633 Audiorecorder ist gebraucht inzwischen günstig zu haben. Lohnt sich das? Wir nennen seine Stärken und Schwächen...