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Zeitgemäß?

Schulen haben die Aufgabe, Kinder und Jugendliche mit wichtigen Grundfähigkeiten für ihr späteres Leben als Erwachsene auszustatten. Dazu gehören nicht nur Fachbereiche, die man im weitesten Sinne als Vorbereitung auf spätere Berufe bezeichnen könnte, sondern auch ein breitgefächertes Allgemeinwissen.

Dies umfasst natürlich auch eine kulturelle Basisbildung. Literatur, Theater und Musik sind dabei mehr oder weniger gut in den Lehrplänen vertreten, über Film und sonstige Medien kann man das nur bedingt sagen. Auf welche Weise Film in deutschen Schulen unterrichtet wird, hängt grundsätzlich schon mal vom Bundesland ab, denn jedes regelt die Bildung etwas anders.

Film extistiert nicht als Unterrichtsfach, er wird also wenn überhaupt in Fachbereichen wie Deutsch oder in Medien- und Kulturwissenschaften integriert. Theoretisch könnte es auch fachübergreifende Ansätze geben, bei denen Film auch in Geschichte, Sozialkunde oder Kunst behandelt werden könnte, doch dafür ist viel Absprache erforderlich, welche den Lehrer*Innen zusätzliche Arbeit verursacht, die sie in der Regel nicht anstreben.

Es ist eher selten, dass in Schulen Filmgenres, -stile und -Regisseure strukturiert analysiert werden. Filmanalyse und -interpretation, sollte eigentlich im 21ten Jahrhundert fester Bestandteil des Unterrichts sein.

Doch das ist ist ein schwieriges Thema, die Vermittlung von Film in den Schulen. Nicht überall, man denke nur an Frankreich,- aber in Deutschland definitiv. Sie hat auch mit den technischen Bedingungen zu tun, unter denen man Filme in einem Klassenraum präsentieren kann. Wer beklagt, dass unsere Kinokultur gerade ausstirbt, sollte sich fragen ob das nicht auch damit zu tun hat, ob und wie unsere Jugend an das Kino herangeführt wird. Eigentlich sollten Planer und Entscheider in Schulen und Kultusministerien ja ähnlich veranlagt sein, wie auch andere Menschen, sollten die gleichen Wahrnehmungsmechanismen besitzen, wie der Rest der Menschheit, doch gar nicht selten kommen Zweifel auf, ob das so ist. Film wird nach wie vor weitgehend vernachlässigt.

 

Displayverschwendung

Oberschulen etwa, in denen die einzigen vier Flatscreens, die diese besitzen, verwendet werden, um sie im Schulgang als bessere Anzeigetafeln aufzuhängen und den Schulklassen aber die wenigen Filmvorführungen, die es überhaupt gibt, noch immer mit absolut veralteten Medienwagen zeigen, die eine Bildschirmdiagonale aufweisen, die jeden Film ab der dritten Reihe Schulbänke zur Briefmarkengröße verdammen, haben ziemlich wenig begriffen. So kann man keinen Film adäquat wiedergeben. Die Zettel mit den Vertretungsstunden, oder die Öffnungszeiten des Sekretariats, die stets völlig ausreichend waren, um sich zu informieren, nun auf einem 54 Zoll Flatscreen abzubilden und sich damit "modern" zu glauben, dafür aber weiterhin in den Klassenräumen antiquierte Medienwagen zu verwenden, grenzt an sanfte Dummheit.

 

Filmvorführungen

Sicher, bevor es die Medienwagen gab, musste mühsam ein Bauer P6 Projektor in einem verdunkelbaren Raum aufgestellt und eine 16 mm Filmkopie, die man zum Beispiel vom FWU ausgeliehen hatte, projiziert werden, doch zumindest war das ein größeres Bild und allein schon durch die Abdunklung auch ein höherer Grad an Konzentration. Die Filme waren mehrheitlich antiquiert oder furchtbar, weil pädagogisch. Und viele Lehrer hatten gewaltigen Respekt, um nicht zu sagen Angst vor den Projektoren.

Die Projektoren sind schon lange Geschichte, doch die Häufigkeit mit der Filme in Schulen gezeigt werden, ist nach wie vor überraschend niedrig. An den allermeisten Schulen ist es auch heute noch mit erhöhtem Aufwand verbunden, Filme überhaupt sichtbar zu machen, von den pädagogischen Anforderungen ganz zu schweigen.

Häufig werden Filme im Klassenzimmer auf einem Flatscreen oder einem Beamer mit Leinwand vorgeführt. Die Filme werden zumeist von einer DVD, einem Blu-ray-Player, einem USB-Stick oder über Streaming-Dienste abgespielt.

Einige wenige Schulen verfügen über einfach ausgestattete Kinosäle oder Aulen, in denen Filme auf einer großen Leinwand ordentlicher Audio- und Videoausstattung gezeigt werden können. Neben der höheren Ton,- und Bildqualität werden die Schülerinnen und Schülern zugleich an eine Kino-ähnliche Rezeption herangeführt.

Exkursionen zu externen Kinos um bestimmte Filme anzuschauen sind eher selten, gerne auch angekoppelt an Filmfestivals, die dann auch gleich pädagogische Materialien und Veranstaltungen bereitstellen. Dies kann als Unterricht oder als ein Ausflug organisiert sein, der ein bestimmtes Thema anspricht.

 

Beamer

Ja, es gibt sie, die oft jüngeren, technikaffinen Lehrer*Innen, die für eine Filmvorführung einen Beamer aufstellen, eine Leinwand und Lautsprecher anschließen. Viele Lehrer fürchten sich davor, dass es technische Probleme gibt und die gröhlende Klasse das Scheitern ihrer Lehrer vor der Technik miterlebt. Und natürlich will man auch nicht immer den oder die Kolleg*In aus dessen oder deren Unterricht holen, der / die helfen könnte. Hier sind fest verkabelte Räume, bei denen ein weitgehend zuverlässiger Ablauf sichergestellt ist und die Lehrkräfte sich nur um den Inhalt (DVD7BluRay/Memorystick/Stream) kümmern müssen, deutlich im Vorteil.

 

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