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Mit der zugehörigen Box hängt der Diversity-Empfänger normalerweise direkt neben dem NP1-Akku einer großen Schulterkamera und wird auch von dieser mit Strom versorgt. Doch was tun, wenn man den Empfänger auch an einer kleinen Kamera verwenden möchte?

 

Kleiner Umbau mit großen Möglichkeiten

Manche Funkstrecken, die eigentlich nur für EB Kameras gedacht waren, kann man mit einem einfachen Adapter auch für andere Kameras nutzen.

Funkstrecken haben die unangenehme Eigenschaft, mit der Qualität auch im Preis zu steigen. Eine einzelne Kombination aus Sender und Empfänger kann da in hochwertiger Diversity-Technik leicht mal 3000 bis 5000 Euro kosten - also häufig mehr als die kleine Videokamera, mit der man dann den Ton aufzeichnen möchte. Manchmal kann man hochwertige Funkstrecken günstig gebraucht erwerben, doch diese sind häufig für den Gebrauch an großen Schulterkameras konstruiert. Dafür sind spezielle Metallboxen mit Adapteranschlüssen vorgesehen, die auf der Rückseite der Kamera zwischen Gehäuse und Akku angebracht werden. Die Empfänger beziehen dann die Stromversorgung aus dem Kameraakku und übertragen die empfangenen Signale direkt kabellos an die Eingänge der Schulterkamera.

Doch was tun, wenn man einen solchen Empfänger trotzdem an einer kompakten Mini-DV-, HDV- oder kompakten HD- oder 4K Kamera ohne jedes Aufnahmefach verwenden möchte? Die Empfänger besitzen nämlich kein eigenes Batteriefach, weil sie eben für den Einsatz mit den großen EB-Kameras vorgesehen waren. Dafür kann man sie aber mit etwas Glück deutlich günstiger gebraucht erwerben, eben weil sie für so viele Anwender von Kompaktkameras scheinbar nicht zu gebrauchen sind. Man kann sich, wie so oft, einen Adapter selber bauen und damit die hochwertigen Empfänger auch an kompakten Kameras verwenden.

 

Aufbau und Teile

Löten
Das abgeschirmte Mikrofon-Spiralkabel wird an die SUB-D-Leiste gelötet.

 

In unserem Beispiel wird einer der am weitesten verbreiteten Empfänger, der Sony WRR-855A verwendet. Die Bauteile, die man benötigt, sind überschaubar. Der Aufwand auch. Auf der Unterseite des Empfängers befindet sich eine Sub-D 15-polige Steckerleiste, für die man eine passende Buchsenleiste 15P sowie ein Gehäuse für den Stecker benötigt. Benötigt wird auch ein XLR-Stecker, 3-polig, auch hier lohnt sich die Investition in höhere Qualität, mancher Stecker aus Fernost lässt schon beim Löten das Plastik der Kontaktbefestigung schmelzen. Desweiteren benötigt man einen Batteriehalter für 6 Mignon-AA-Batterien (wobei wir im Betrieb 6 Akkus verwenden werden) und einen passenden Batterieclip. Diese kann man für kleines Geld in den einschlägigen Elektronik-Läden oder bei Online-Anbietern beziehen. Manche sind auch mit einer Kunststoff-Box kombiniert, das ist dann noch praktischer beim täglichen Einsatz des Adapters.

 

Gerät mit Verkabelung
Der fertige Batterieadapter für den Diversity-Empfänger

 

Hier die Teileliste:

Batteriehalter für 6 x Mignon AA

1 Batterieclip

D-SUB-Buchsenleiste 15P

D-SUB-Haube 15P

1 Mikrofon-Spiralkabel, 4 isolierte Drähte + Abschirmung

1 XLR-Stecker (Male), 3-polig

1 Kabel-2-Adrig, ca. 50-100 cm.

Schrumpfschlauch

 

Die Vorgehensweise ist überschaubar. Die Farben der Kabeladern können je nach Hersteller abweichen, wichtig ist, dass die gleichen Pole miteinander verbunden werden. 

 

An der SUB-D-Leiste belegt man die Pins wie folgt: 

 

Abschirmung vom Spiralkabel lötet man auf die 5.

Die gelbe Ader lötet man auf die 2 (den sogenannten AF Output).

Die schwarze Ader lötet man auf die 1 (den sogenannten AF GND).

Die rote Ader geht auf die 4 (der + Eingang der Stromversorgung mit ca 7 V).

Das Spiralkabel und das dünne 2-adrige Kabel führt man in dem XLR-Stecker zusammen. 

 

Im XLR-Stecker verlötet man die Kabel wie folgt:


Abschirmung geht auf Pin 1 im XLR.

Die gelbe Ader geht auf Pin 2 im XLR (= Hot).

Die schwarze Ader geht auf Pin 3 im XLR (= Cold).

Die rote Ader wird nirgendwo im XLR angelötet, sondern nur vom Spiralkabel verbunden, mit der roten Ader des zweiadrigen Kabels (als +7-Volt-Anschluss).

Die schwarze Ader des zweiadrigen Kabels wird mit 5 (Masse) verbunden.

 

Endprodukt
Der Batterieadapter wird an die Unterseite des Empfängers gesteckt, der XLR-Stecker in die Kamera oder in ein Mischpult. Die Batteriebox kann an einen Gürtelclip, in die Hosentasche oder in die Mischpulttasche.

 

Das zweiadrige Kabel wird mit dem Batterieclip so verbunden, dass die rote Ader (+7V) auf dem Plus-Clip und die schwarze Ader auf dem Minus-Clip ankommt. Um die Verbindungsstelle zu isolieren, kann man ein kurzes Stück Schrumpfschlauch oder Isolierband verwenden.

Batteriebox bestücken, anschließen und ein erstklassiges Signal vom Empfänger bekommen!

Wichtig: Die Stromversorgung für den Empfänger sollte 9 Volt nicht übersteigen. Wenn man Batterien verwendet, käme man bei vollen Batterien (die haben häufig 1,6 bis 1,7 Volt) über die 9 Volt. Optimal sind deshalb Akkus, da landet man bei 6 Stück sehr nah an der optimalen Spannung von 7 Volt. Möchte man das Tonsignal statt auf einen XLR-Eingang auf einen Mini-Klinkenstecker geben, empfiehlt es sich, einen XLR-Adapter zu bauen. Leider ist in einem Mini-Klinkenstecker nicht genügend Platz, um die notwendigen Verbindungen, die wir benötigen, unterzubringen. Deshalb ist der Funkstrecken-Adapter auf XLR ausgelegt und müsste dann mit einem zweiten Adapter auf Mini-Klinke gewandelt werden.

 

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