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VR Filme drehen

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VR Brille Oculus

Noch fehlt es vor allem an Content für die neuen VR Brillen

 

Nein, Sie müssen jetzt keine Angst haben, dass Ihre filmischen Fähigkeiten nichts mehr wert sind und die Zukunft allein der Virtual Reality gehört...

Film wird die wichtigste mediale Erzählform auch in Zukunft sein, natürlich auf unterschiedlichsten Abspielplattformen, doch es kann trotzdem spannend und interessant sein, einmal die Möglichkeiten von VR auszutesten. Die Möglichkeiten sind begeisternd und die Grenzen aber wiederum so klar, dass man recht schnell herausfindet, wo die Stärken und Schwächen dieser neuen Aufnahme,- und Wiedergabetechnik liegen.

Im Grunde genommen tut man das Gleiche, wie bei einem Panoramabild mit dem Fotoapparat oder Handy, nur mit dem Unterschied, dass die einzelnen Rundumaufnahmen nicht nacheinander (weil wir uns drehen und fotografieren) sondern gleichzeitig aufgenommen werden und natürlich, dass es sich um ein Video handelt.

Also, los gehts, in die Hände gespuckt und angepackt, was braucht es alles um ein 360 Grad Video herzustellen? Da ist natürlich erst einmal die Aufnahmeseite, man benötigt eine Kamera, pardon, viele Kameras. Das ist wahrscheinlich die größte Gemeinsamkeit mit dem Film, die Aufnahmegeräte. Auch wenn Arri vor einigen Jahren mal ein 360 Grad Setup mit Alexas erprobt hat,- vieles spricht dafür, eher kleine kompakte Kameras zu verwenden, damit der Aufbau nicht zu sperrig und unhandlich wird.

Man kann hierfür beispielsweise kleine Kamera-Winzlinge a la GoPro auf einem entsprechenden Rig anordnen, oder gleich fertige Lösungen wählen, die einigermaßen bezahlbar sind. Typische Vertreter dieser Systeme sind Kodak SP360, Ricoh Theta, Bublcam, Giroptic 360cam, Centr oder auch IC Real Tech Allie. Man kann auch deutlich mehr Geld in so eine Gerätschaft versenken, doch das sollte man für den Anfang vermeiden.

 

VR Brille bei Testvorführung

Der User will sich runherum drehen können,- also darf auch bei der Aufnahme nirgendwo auch nur die Spur eines Filmteams auftauchen

 

 

Wer in 360 Grad drehen will, muss sich darüber im Klaren sein, dass alles rundum im Bild sein wird. Man darf also kein Team, keine Geräte, Scheinwerfer usw. im Bild sehen, weshalb bisher eher dokumentarische 360 Grad Real-Videos zu sehen sind. Auch die für den Ton so wichtige Tonangel mit Shockmount und Richtmikrofon ist bei VR ein absolutes No Go. Man kann also maximal mit Ansteckmikrofonen oder Kameramikrofonen arbeiten, die doch eher einen diffusen Ton

Die Annahmen, wie viele Kameras man mindestens benötigt, variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab. Je weniger man die Welt per Weitwinkeloptik verzerren will, desto mehr Kameras werden benötigt, das Minimum mit Weitwinkeloptiken liegt bei etwa 5-6 Kameras. Nokias Luxusvariante, die OZO VR hat acht Kameras, die alle miteinander synchronisiert sind. Der Spaß kostete allerdings zum Verkaufsstart auch 60.000 USD. Neuere Consumer-Varianten wie die Samsung Gear 360 kommen mit nur zwei Kameras aus, was allerdings deutlich sichtbare Fisheye-Verzeichnungen mit sich bringt. Doch die akzeptieren viele User auch bei ihren Handyfotos ohne zu klagen...

Nicht selten wird die ganze Konstruktion dann an einem Einbeinstativ befestigt, damit der Kameraoperator selbst nicht im Bild auftaucht. Man hält die Kameras dann etwas über dem eigenen Kopf.

Nachdem die Aufnahmen im Kasten sind, müssen sie per Software zusammengesetzt werden. Eines der beliebtesten Programme ist "Kolor Autopano Video" welches automatisch alle Videospuren synchronisiert und zu einem 360 Grad Video mit einheitlichen Farb,- und Belichtungskorrekturen zusammenfasst und in der gewünschten Auflösung bis hin zu 4K raus rechnet. Ein Job, den die klassischen Schnittprogramme auch bald beherrschen sollten.

Die Datenmengen, von denen wir hier sprechen sind logischerweise enorm und man braucht schon sehr schnelle Rechner um hochauflösende Videos in hoher Qualität zu bearbeiten.

Will man den fertigen Film auf entsprechende Plattformen hochladen, sind zusätzliche Metadaten erforderlich.

 

 

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