Was muss man beachten, was sind die Optionen, wenn man mit der Insta360 Pro2 8K Virtual Reality Kamera in Afrika drehen möchte? Hier spielen die Erreichbarkeit von Zubehör, Ersatz etc. eine nicht zu unterschätzende Rolle. Auch dazu berichten wir mehr in einem eigenen Kapitel. Man muss den Ingenieuren und Entwicklern der Kamera durchaus Komplimente aussprechen, die Kamera liefert, wenn sie fehlerfrei arbeitet, tatsächlich hervorrragende Ergebnisse. Auch vom Design und der Gestaltung her ist sie gelungen. Verbesserungswürdig ist die Helligkeit des Displays, in der Sonne hat man ohne Fernbedienung kaum eine Chance, zu erkennen, in welchem Modus sich die Kamera gerade befindet. Aber ansonsten ist den Entwicklern mit der Hardware ein wirklich hervorragendes Gerät gelungen. Das kann man über die Software, die solch ein Gerät natürlich auch benötigt, nicht durchgängig behaupten.
Und auch der Workflow, die hochwertigen Videoaufnahmen der sechs einzelnen Kameramodule auch zu stitchen und zu bearbeiten, verdient weniger Komplimente, doch dazu an anderer Stelle mehr.
Vorbereitungen & Aufbau
Wie schon an anderer Stelle erläutert, benötigt man jede Menge Speicherkarten, sieben genau, eine in normaler SD Kartengröße und sechs weitere als Micro SD. Aktuell empfielt der Hersteller genau eine Karte, die schnell genug ist, die enormen Datenmengen zu speichern, nämlich die SanDisk Extreme Pro. Und wenn man den Berichten von Anwendern weltweit glauben möchte, so sollte man auch keine anderen Karten verwenden, wenn man zuverlässig mit der Insta360 Pro2 drehen möchte. Das kann sich sicherlich mit künftigen Firmware updates auch ändern, aber aktuell gilt diese Empfehlung.
Um für unseren Dreh, weitab von der gewohnten Zivilisation, ausreichend Speicher zur Verfügung zu haben, führten wir zwei komplette Sätze mit jeweils 128 GB Kapazität mit uns. Die Micro SD Speicherkarten, haben wir sorgfältig mit Aufklebern (liegen der Kamera bei) durchnummeriert. Übrigens erleichtert es das doch recht komplizierte Datenhandling erheblich, wenn man genau so viele Adapter (micro-SD auf SD) zur Verfügung hat, die man ebenfalls von 1-6 durchnummerieren sollte. Die Speicherkarten sollten nur bei ausgeschalteter Kamera entfernt oder eingesetzt werden!
Um die Inhalte der Speicherkarten, bei uns entstehen pro Drehtag etwa 90 GB pro micro-SD Karte, also 6 X 90 GB plus auf der SD Karte noch einmal etwa 15 GB an Daten, auch sichern zu können, führen wir zwei 4TB 2,5 Zoll Festplatten mit USB 3 mit uns, die jeweils auf dem gleichnStand gehalten werden. Zur Sicherheit bewahren wir dieses an unterschiedlichen Orten auf.
Die beiden Antennen, die der Kamera beiliegen, sind für Wifi und GPS, beide sollte man aufschrauben. Achtung- Auch wenn sie gleich aussehen, so haben sie doch unterschiedliche Gewinde und sind nicht untereinander austauschbar. Die winzigen Kennungen an den Antennen übersieht man leicht.
Voreinstellungen
Dreht man, wie wir teilweise im gleißenden Sonnenlicht zur Mittagszeit in Tansania, also in Situationen mit sehr hohem Kontrastumfang im Motiv, empfielt sich der HDR Modus, der allerdings die Auflösung auf 6K reduziert. Er verhindert erfolgreich, dass zu helle Stellen im Motiv ausbrennen. Doch erstaunlicherweise ist dieser HDR Modus gar nicht so oft notwendig.
Ein anderes Thema sind hingegen die Temperaturen. Selbst bei gemäßigten Temperaturen wird die Kamera bei längeren Aufnahmen, die bei VR eigentlich üblich sind, recht warm. In der Sonne Afrikas führt dies immer wieder zu Fehlfunktionen. Man sollte deshalb vermeiden, die Kamera in der Sonne zu platzieren, die schwarze Lackierung verstärkt den Hitzeeffekt noch einmal deutlich. Also Schatten suchen und die Kamera wann immer möglich, herunterfahren. Wenn man kann, sollte man sie an zugige, kühle Orte stellen, vielleicht auch die Akkus kühl lagern.
Die Kamera kann einen Blendenumfang von 12 Blendenstufen verarbeiten. Und das ist doch schon eine ganze Menge, selbst bei Aufnahmen mit greller Sonne und mit gleichzeitigen Schattenbereichen macht sich die Kamera hervorragend. Der Himmel zeigt sattes Blau, die Wolken dazu sind kontrastreich abgesetzt und in den Schattenbereichen ist Zeichnung. HDR Modus muss also nicht unbedingt sein, bei dem Dynamikumfang. Also unbedingt testen, bevor man die Auflösung reduziert.
Auch die Farben kommen natürlich, die einzelnen Kameramodule sind gut aufeinander abgestimmt. Wichtig ist, wie bei jeder VR-Kamera dass man gewissen Mindestabstände (1,5-2 Meter) einhält, sonst gibt es Fehler an den Stitchingkanten.
Fernbedienung
Über die W-Lan Verbindung kann man per Insta App vom Handy aus die Kamera fernbedienen und wichtige Einstellungen vornehmen. Wenn die etwa 10 Meter Distanz für die Datenübertragung nicht genügen, was doch sehr schnell der Fall ist, kann man mit der optionalen "Farsight" die Entfernung auf etwa 300 Meter verlängern. So die Theorie, tatsächlich hört bei der FarSight für Viele der Spaß auf. Während in den Werbevideos auf der Herstellerseite scheinbar alles problemlos läuft, sieht die Arbeitspraxis doch etwas anders aus. Doch dazu an anderer Stelle mehr.
Insbesondere in weniger kontrollierbaren Situationen, wie auf Märkten, in Straßen etc. ist es wichtig, weit weg von der Kamera in seinem Versteck hinter Häuserecken oder Bäumen etc. überwachen zu können, dass die Aufnahme wie gewünscht erfolgt. Umso schmerzlicher, wenn die eigens so weit und aufwändig hierher transportierte FarSight schlichtweg nicht nutzbar ist.