Immer wieder werden Geräte oder auch einfach nur Fernbedienungen durch auslaufende Batterien oder Akkus unbrauchbar. Originalfernbedienungen werden von den Herstellern recht teuer angeboten. Außerdem ist es für die Umwelt wichtig, eigentlich funktionierende Geräte nicht nur wegen eines defekten Batteriefachs gleich in den Müll zu werfen, besser ist es, sie zu reparieren.
Wir zeigen Euch, wei man sie wieder instand setzt. Eigentlich sollte so etwas gar nicht passieren,- in allen Gebrauchsanleitungen steht deutlich drin, dass man bei längerer Nichtverwendung von Geräten, die Batterien unbedingt herausnehmen sollte. Man weiß das eigentlich auch, aber irgendwie vergisst man sie dann doch, die Batterien in den Batteriefächern. Je billiger die Batterien waren, desto schneller kann es vorkommen, dass die Säuren im Innern der Batterie den Zinkmantel zerstören und auslaufen. Jede Batterie läuft irgendwann aus, manche früher, manche später. Und weil die austretende Säure dann die Kontakte des Batteriefachs angreifen, kann es sein, dass diese dadurch zerstört werden. Noch schlimmer ist es, wenn die Säure ins Geräteinnere gelangt und dort die Platine zerstört, das ist dann ein Totalschaden.
Reparatur
Für die beschriebene Reparatur ist es sinnvoll, die Hände mit Einweghandschuhen vor der Batteriesäure zu schützen. Ausgelaufene Batterien stellen zwar keine besondere Gefahr dar, aber sicher ist sicher. Zudem kommt es natürlich auf die Menge der ausgetretenen Säure und darauf an, wie lange das Auslaufen zurückliegt, also ob die Säure flüssig oder eingetrocknet ist. Ein Plastikhandschuh verhindert, dass die Haut bei Berührung mit der Säure möglicherweise gereizt wird.
Wenn aber nur das Batteriefach angegriffen wurde, stehen die Chancen nicht schlecht, dass man es wieder reparieren kann. Oft sind die Federn und Kontakte stark korridiert, was die Leitfähigkeit zerstört, manchmal sind die Federn sogar zerstört durch die Säure und brechen ab. Da macht es wenig Sinn, zu versuchen, diese irgendwie von der Säure und den Korrosionsprodukten zu befreien, am Besten ist es, die Kontakte gleich komplett zu erneuern.
Hierfür muss man das Gerät vorsichtig öffnen. In unserem Fall, einer Yamaha Fernbedienung, ist diese mit fünf kleinen Schrauben mit Kreuzschlitz verschraubt. Nach dem herausdrehen der Schrauben kann man Oberseite und Unterseite voneinander lösen. Den Teil auf dem die Gummimatte mit den Tastern ist, legt man am Besten zur Seite und achtet darauf, dass die Matte nie umgedreht wird, sonst könnten, je nach Ausbau, die einzelnen Gummitasten herausfallen. Man arbeitet also nur an der Hälfte der Fernbedienung, in der sich das Batteriefach befindet.
Reinigung
Zunächst einmal sollte man versuchen, das Batteriefach von der ausgetretenen Batteriesäure zu reinigen. Hierfür bitte keine harten oder spitzen gegenstände wie Schraubenzieher etc. verwenden. Besser geeignet sind Holz,- oder Plastikstäbchen (Sushi), alte Zahnbürsten oder auch Wattestäbchen. Um die Kontakte zu reinigen, eignet sich Isopropylalkohol mit mindestens 75 % Alkoholagehalt. Alternativ kann man auch Essigessenz nehmen, die riecht aber unangenehm. Ebenfalls geeignet ist flüssiger Entkalker. Die Flüssigkeit auf die betroffenen Stellen auftragen und eine Weile einwirken lassen, danach mit Wattestäbchen abtragen.
Vielleicht kann man durch die Reinigung bereits die Kontakte wieder leitfähig machen, andernfalls hilft der Austausch der Kontakte.
Ersatzteile
Manche Kontakte kann man ganz einfach online, sogar beim Online-Versand Marktführer bestellen, einfach "Batterie-Kontakte" in die Suchmaske eingeben. Natürlich muss man nachmessen, welche Breite und Höhe diese haben müssen. Wenn die Kontakte im Plastikbatteriefach exotischer sind, kann es helfen, nach alten, nicht mehr verwendeten Batteriefächern, Fernbedienungen etc. zu schauen. Auch bei den Hausratstellen kann man da schnell fündig werden. Da die Batteriekontakte ja stets für AA oder AAA Batterien ausgelegt sind, ähneln sie sich auch mechanisch bzw. von den Abmessungen. Meistens führen auf der einen Seite des Batteriefachs Kontakte zu der eigentlichen Platine des Gerätes oder der Fernbedienung und auf der anderen Seite sind die Kontakte einfach miteinander verbunden, man nennt das auch gebrückt. Das ist wichtig um aus den beteiligten Batterien durch Serienschaltung eine höhere Spannung zu erzielen.
Austausch
Manchmal sind die Federkontakte auch fest mit einer Platine verbunden. Dann muss man die Lötstelle, wo die Kontakte angelötet sind, erhitzen und mit einem Entlötsauger das Lötzinn entfernen. Danach kann man den korridierten Kontakt von der Platine lösen. Nicht immer sind die Platinen ordentlich beschriftet. Das gilt insbesondere für die Polung der Stromversorgung. Bitte beim Auslöten merken, welche Polung (Plus oder Minus) an der Stelle der Platine befestigt war, später wird man diese Lötstelle per Kabel mit dem neuen Kontakt verbinden müssen. Dann ist es wichtig, die richtige Polung beizubehalten.
Die alten Kontakte sind meist nur in Schlitze im Plastik eingeschoben und lassen sich mit einer Feinzange recht einfach herausziehen. Die Austauschkontakte können in diese Schlitze eingeschoben werden. Einzelne Kontakte sind flexibler, wenn es sich um Doppelkontakte handelt, kann es sein, dass die Abstände nicht exakt mit dem Batteriefach übereinstimmen.
Sind die neuen Kontaktflächen korrekt eingesetzt (bitte mit Batterien testen, ob auch wirklich ein Kontakt hergestellt wird), muss man mindestens zwei Kontakte einzeln mit einem dünnen Draht verlöten, der dann an die Platine angelötet wird.
Anschließend baut man Unter,- und Oberseite der Fernbedienung wieder zusammen (Hälfte mit den Tasten nicht auf den Kopf stellen, lieber die Unterseite mit dem Batteriefach umdrehen und auf die Tastenhälfte draufsetzen. Verschrauben, Batterien aeinsetzen, Fertig. Das ist gerade noch mal gut gegangen. Wenn Sie künftig ein Gerät oder eine Fernbedienung längere Zeit nicht verwenden, nehmen Sie die Batterien bitte aus dem Batteriefach heraus oder kleben Sie wenigstens die Kontakte ab, damit keine Säure an diese gelangen kann.