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Wer einen Filmberuf ergreifen möchte, stößt nicht immer auf Unterstützung durch die Eltern. Das ging auch vielen Stars so. Wenn die eigenen Kinder als Berufswunsch Regie, Drehbuch, Kamera oder andere Filmberufe wählen, ist das für viele Eltern ein Alarmsignal. Sie haben gehört oder gelesen, wie schwierig künstlerische Berufe sind und wollen, dass ihre Kinder möglichst etwas "solides" lernen um später finanziell abgesichert zu sein. Das ist ein nachvollziehbarer Instinkt, alle Eltern möchten gerne, dass ihre Kinder durch den richtigen Beruf für ihr Leben finanziell abgesichert sind.

Das ist in der Theorie nachvollziehrbar,- mit Kunst verdient man in der Regel weniger, als etwa in Berufsfeldern wie Jura, Management, Finanzwesen oder Medizin. Wie in vielen anderen Berufsfeldern auch, verdienen auch in der Filmbranche eher die Händler, die Rechteverkäufer, die Vertriebe, als die Kreativen. Natürlich gibt es auch beim Film Zweige, in denen besser verdient wird, in der Regel sind dies die Produzenten, die Agenten oder auch die Vertriebe. Die Allermeisten die zu Filmberufen streben interessieren sich jedoch für die kreativen Seiten. Konkret denken Viele, dass dies vor allem die Bereiche Regie, Kamera und Drehbuch sind. Nur Wenige kennen all die vielen unterschiedlichen Gewerke unter den Filmberufen. Hier lohnt es sich total, genauer hinzuschauen und die verschiedenen Berufsbilder näher zu recherchieren.

Es ist natürlich möglich, mit Filmberufen seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Natürlich ist es wie in anderen Industriezweigen auch,- die Spitzenpositionen wie Regie, Kamera oder Drehbuch sind am stärksten umkämpft. In Industrieunternehmen kann auch nicht Jeder Vorstand oder Geschäftsführer werden. Sobald man aber in andere Teambereiche der Filmherstellung schaut, so ist dort durchaus Bedarf. Man muss sich auch mit dem Gedanken anfreunden, dass Jobsuche ein Teil des Berufes ist, man muss sich ein Netzwerk von Leuten aufbauen, die einen kennen und schätzen und bei Bedarf in ihre Projekte einbinden. Manche Absolvent*Innen von Filmhochschulen, die nie ein Praktikum absolvierten, die nie praktisch an kommerziellen Filmsets mitgearbeitet haben und stattdessen nur daran arbeiten, ihr „Meisterwerk“ zu verwirklichen, werden mit dieser Haltung vielleicht Probleme bekommen. Doch auch an begabten Regisseur*Innen, Drehbuchautor*Innen oder Kameraleuten ist durchaus Bedarf.

Wenn man unsicher ist, macht es Sinn, als Praktikant*in oder kostenlos bei Filmen, ober bei Theaterstücken wo auch immer man Einblicke bekommen kann, mitzuhelfen. Das hilft beim Aufbau eines Lebenslaufs und dient der eigenen Erfahrung. Man muss auch nicht zwingend Film studieren und einen Filmabschluss machen. Es gibt auch Workshops, Online Vorlesungen und Erweiterungskurse, an denen man teilnehmen kann und die einem helfen, sich als Filmemacher auszubilden.

 

Was Eltern fürchten

 

  • Dass die Kinder es schwer haben werden.
  • Dass die Kinder sich erhoffen, dass sie Stars werden, das aber nicht gelingt und die Eltern sie ein Leben lang finanziell unterstützen müssen.
  • Dass sie beim Film kaum Zeit für eine eigene Familie haben werden oder falls sie eine haben, zu wenig Zeit für diese aufbringen können.
  • Dass die Kinder für Filmberufe von zu Hause weggehen müssen und später nicht in der Nähe sind, wenn die Eltern alt sind.

 

Diese Befürchtungen können, müssen aber nicht eintreten. Auch sind Medienberufe sehr erfüllend, man kann sich selbst verwirklichen, kann kreative Ideen umsetzen. Und man darf auch nicht ganz übersehen, dass es langfristig nicht wirklich erfüllend ist, eine Richtung zu verfolgen, die einem zuwider ist. Wie viele Student*Innen quälen sich jahrelang im flaschen Studium? Und wie oft dauert es sehr lange, bis man sich eingesteht, dass man vielleicht den falschen Weg eingeschlagen hat. Das kann natürlich auch in der anderen Richtung passieren, also wenn man sich für einen Kreativberuf entschieden hat und man merkt, dass es einem doch nicht gefällt.

Oft fällt es einem extrem schwer, sein eigenes Durchhaltevermögen anzuhalten und seine Situation neu zu überdenken. Schließlich will man sich selbst und vor allem Anderen, den Eltern etwa, etwas beweisen. Das hat auch mit dem längst überholten Mythos zu tun, man könne alles erreichen, wenn man nur hart genug dafür arbeitet. Es gibt einfach auch Irrwege und es ist gar nicht so einfach, herauszufinden, was einem guttut und was einem schadet. Zu erkennen, dass man einen falschen Weg eingeschlagen hat, kann neue Möglichkeiten eröffnen, kann dem Leben eine bessere Richtung geben.

 

Orientierung

Zunächst sollte man für sich selbst hinterfragen, weshalb man einen solchen Berufswunsch hegt. Nicht wenige Menschen streben in einen Medienberuf, weil es cool und scheinbar glamourös ist. Die meisten, die dann später tatsächlich Erfolg haben, haben diese Weg aber gerade nicht wegen Glamour und Coolness gewählt. Bei ihnen hatte es mehr damit zu tun, dass sie jede Menge ungewöhnliche Ideen und Geschichten erzählen wollten, und dies unbedingt mit visuellen Miteln umsetzen. Wenn man dafür brennt, seine Ideen für Filmgeschichten zu verfilmen, dann ist das eine wichtige Voraussetzung. Und man muss wissen, dass es kein einfacher Weg ist, man muss sehr viel lernen, um gute Filme machen zu können.

Eigentlich alle Eltern wollen doch grundsätzlich nichts Schlechtes für ihre Kinder. Sie möchten, dass ihre Kinder später einmal etwas tun, was sie lieben. Man muss ihnen beweisen, dass man in seinem Berufswusch gefestigt ist und weiß, was man tut, und dass man in diesem Bereich über besondere Fähigkeiten verfügt. Ein wichtiger Punkt, wenn man die eigenen Eltern überzeugen möchte, sind deshalb nicht nur gute Argumente, sondern auch, dass man ihnen die eigene Begabung auch beweist. Und das kann man am Besten durch eigene Taten. Wer also Regie als Beruf anstrebt, sollte versuchen, erste eigene kleine Kurzfilme zu verwirklichen, sollte in der Schule bei Film AGs mitwirken. Das müssen gar keine komplexen Profifilme sein, wer sich mit dem Medium ernsthaft auseinandersetzt, lernt immer mehr dazu. Wer Schauspiel als Berufsziel sieht, sollte in Theatergruppen mitwirken. Entscheidend ist, dass man seine Begeisterung, seine Leidenschaft für den angestrebten Beruf auch belegen kann. Dann lassen sich Eltern vielleicht eher davon überzeugen, dass dieser Weg der richtige ist.

 

Workarounds

Wenn die Eltern partout keine direkte Filmausbildung zulassen wollen, gibt es natürlich auch noch Umwege, wie man über andere Studienbereiche später in den Film hineinkommen kann.

  • Betriebswirtschaft oder Management studieren und später Filme produzieren
  • Marketing studieren und in eine Werbeagentur oder eine Werbefilmfirma gehen
  • Germanistik oder Literatur studieren und später Drehbücher schreiben
  • Informatik oder Design studieren und später im Bereich VFX arbeiten
  • Internationale Beziehungen studieren und später in einem Weltvertrieb arbeiten

Das sind natürlich alles Umwege und man muss sich dann anderswo noch das spezielle Filmwissen aneignen, aber zumindest sind dies Alternativen. Und es sind Wege, die vielleicht weniger in kreative Filmberufe überführen.

 

Du bist nicht allein

Den Clinch mit den Eltern haben auch Viele erlebt, die später erfolgreich waren. So hatte beispielsweise Quentin Tarantino wohl häufiger mit seiner Mutter Streit, weil er in der Schule Drehbücher im Unterricht schrieb statt aufzupassen, was die Lehrer vortrugen. Sie beschimpfte ihn deshalb und warf ihm vor, ihr mit seinen Schreibversuchen das Leben schwer zu machen.

Jennifer Lawrence und Kerry Washington haben ihren Wunsch, Schauspielerin zu werden, gegen den Willen der Eltern durchgesetzt. Und bei ihnen wie bei vielen Anderen ist dieser eingeschlagene Weg auch gut gegangen. Man muss aber ehrlicherweise sagen, dass es vielen Schauspieler*Innen nicht so geht. Das liegt häufig daran, dass immer wieder die Selben besetzt werden, allein in Deutschland stehen etwa 30.000 Schauspieler*Innen die den Beruf erlernt haben, vielleicht 1000 gegenüber, die von Film,- und Fernsehrollen leben können.

 

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