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Regisseur Lion Bischof (zweiter von rechts) mit seinem Team von "Germania" in Saarbrücken beim Max Ophüls Festival

 

Der HFF Abschlussfilm "Germania" von Lion Bischof hat bei seiner Uraufführung beim Max Ophüls Filmfestival zu kontroversen Diskussionen im Publikum geführt. Ein gutes Zeichen für einen Dokumentarfilm der im Rahmen des Doku-Wettbewerbs zu sehen ist.

 

In dem Dokumentarfilm geht es um junge Männer in einer studentischen Verbindung, um Rituale, um "alte Herren", kurzum viele Dinge, die man außerhalb solcher Verbindungen nicht kennt und vielleicht auch nicht versteht. Lion Bischofs Film gewährt 77 Minuten lang Einblicke in eine ungewöhnliche Welt. Dabei muss man dem Regisseur hoch anrechnen, dass er es geschafft hat, in diese andere Welt hinein zu tauchen und sie filmisch aufzubereiten.

 

Hierarchien, Männer und Frauenbilder und Rituale werden unkommentiert gezeigt und wirken aus sich heraus auf die Zuschauer. Vermutlich war es gerade diese faire Erzählhaltung, welche überhaupt erst dazu geführt hat, dass dem jungen Filmteam die Erlaubnis zum Drehen gegeben wurde. Zugleich zeigen die so portraitierten natürlich auch, dass sie sich trotz aller Traditionen als Teil dieser Gesellschaft verstehen, manche Klischees eben auch wieder nicht zutreffen und sie eigentlich nichts zu verbergen haben.

 

In der auf die Premiere folgenden Diskussionen entstand, obwohl der Film sich um eine objektive Erzählhaltung bemüht, Streit zwischen Zuschauer-innen bei dem es eigentlich nicht um den Film selbst sondern eher um Weltanschauungen ging. Es gelingt dem Film, auch jenseits gängiger Klischees, die man so über Burschenschaften Corps und Verbindungen hat, individuelle Persönlichkeiten zu zeigen und leistet damit eine ganze Menge Erklärungsleistung.

 

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