Welche Filme für Kinder sind richtig gut und zugleich lohnend, entdeckt zu werden? Kinder weltweit sind ein riesiger Markt als Zuschauer, um den hart gekämpft wird. Und natürlich versuchen die Filmproduzenten stets ihr jeweils neuesten Produkte in den Markt zu drücken. Doch was, wenn man diesen Vermarktungsdruck einmal ignoriert und einfach darauf schaut, welche Filme unabhängig von ihrem Entstehungsdatum zu den besten ihres Genres gehören?
Wenn man darauf achtet, welche Filme schlichtweg zeitlose Geschichten, wunderbare Charaktere und visuelle Magie besitzen? Welche wichtige Werte und Erkenntnisse auf eine unterhaltsame und zugängliche Weise vermitteln, die Kindern dabei helfen, die Welt besser zu verstehen? Dann entsteht eine spannende Liste von Filmen, die sich wirklich lohnen und die viel mehr können, als einfach nur Kinder für eine Zeit lang zu beschäftigen. Und genau diese Liste haben wir für Euch erstellt, die ultimative Liste der besten Kinderfilme aller Zeiten.
Da werden jede Menge Schätze zu Tage gefördert, die nahezu vergessen sind, wie Scherenschnittfilm "Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ (Regie: Lotte Reiniger, D 1926), der 10-minütige animierte Kurzfilm "Der Igel im Nebel" (Hedgehog in the Fog) (Regie: Yuri Norsteins, USSR 1975) oder der großartige "Das Haus meines Freundes" (Where Is the Friend’s House?) (Regie: Abbas Kiarostami, Iran 1993).
Wenn man ein wenig sucht, sind fast alle diese Filme tatsächlich bei Streamern zu finden, vielfach kostenlos, auch YouTube hat da manches zu bieten. Natürlich spielt auch das Alter eine Rolle. Vorschulalter 2 bis 4 Jahre, jüngere Kinder (5-7) Kinder (8-9) und Teenager (10-12) wären unsere Kategorien, die bei der Auswahl weiter helfen. Allerdings ist die obere Altersbegrenzung meist zu vernachlässigen, weil die meisten der genannten Filme auch für ältere Kinder und Erwachsene spannend anzusehen sind.
Altersfragen
Überhaupt sollten Eltern Filme nicht als Beschäftigungsmaterial für die lieben Kleinen betrachten, sondern im besten Fall gemeinsam schauen. Dabei können sie die Reaktionen ihrer Kinder beobachten und erkennen, ob der Film ihnen gefällt, sie vielleicht irritiert oder sie diesem nicht folgen können. Dann können sie ihr Kind darauf ansprechen und Fragen zum Inhalt klären. Bei aller Liebe zum Kino,- Babies und Kleinkinder sollten eigentlich gar keine Filme anschauen. Und auch später sollte die Mediennutzung nicht ausufern.
Überhaupt sind die Altersangaben sehr relativ. Nicht ohne Grund gibt es Altersangaben für Filme und auch die sogenannte "Elterliche Begleitung". Diese besagt, dass Kinder ab 6 Jahren durchaus auch Filme schauen dürfen, die erst ab 12 freigegeben sind, wenn sie dies gemeinsam mit einem Elternteil tun. Und natürlich sollte man ich auch nach den Interessen des Kindes richten.
Die nicht ganz unumstrittene FSK, die "Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft" gibt Altersempfehlungen für das Anschauen von Filmen. Die Abkürzung FSK zusammen mit der Zahl 0, 6, 12, 16 oder 18 gibt entsprechende Empfehlungen. Doch viele Einteilungen sind schwer nachvollziehbar, außerdem werden nur die Filme kategorisiert, für welche die recht hohen Kosten einer Beurteilung einbezahlt wurden. So erhalten selbst die großartigsten und pädagogisch wertvollsten Kinderfilme automatisch eine Freigabe ab 18, wenn man diese Gebühr nicht an die FSK überwiesen hat.
Erzählhaltung
Gute Kinderfilme haben vor allem eines gemeinsam,- sie betrachten Kinder nicht als kleine hilflose, irgendwie kindliche Sonderwesen, sondern als vollwertige Menschen, die ernst genommen werden sollten.
Vorbildlich sind hier viele skandinavische, insbesondere schwedische Kinderfilme, welche die Kinder ernst nehmen und wichtige Werte wie Freundschaft und Toleranz, den Zusammenhalt, und einen Respekt für die Natur vermitteln. Diesen großen Vorsprung in Sachen Kinderfilm verdanken die Schweden nicht zuletzt ihrer großen Kinderbuchautorin Astrid Lindgren, deren Bücher praktisch alle kongenial verfilmt wurden. Die oft herausragenden Naturaufnahmen in Skandinavischen Filmen unterstreichen diese Grundidee. Und die Charaktere der Kinderfiguren in den Geschichten sind meist liebenswert gezeichnet und einfach sympathisch, wodurch Kinder sich problemlos mit ihnen identifizieren können.
Besonders gut kommen Geschichten an, welche auf Grund von großer Fantasie die Kreativität der Kinder anregen.
Filmliste
- "Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ (Regie: Lotte Reiniger, D 1926)
- "Emil und die Detektive" (Regie: Gerhard Lamprecht, D 1931)
- "Schneewittchen und die sieben Zwerge" (Regie: David Hand, Ben Sharpsteen, Wilfred Jackson, u.a. USA, 1937)
- "Das fliegende Klassenzimmer" (Regie: Kurt Hoffmann, D 1954)
- "Der rote Ballon" (Regie: Albert Lamorisse, F 1956) Kurzfilm
- "Das Dschungelbuch" (Regie: Wolfgang Reitherman, USA 1967) Zeichentrickfilm
- "Pippi Langstrumpf" (Regie: Olle Hellbom, Schweden 1969)
- "Der Igel im Nebel" (Regie: Yuri Norsteins, USSR 1975)
- "Die Brüder Löwenherz" (Regie: Olle Hellbom, Schweden 1977)
- "Der Schneemann" ((Regie: Dianne Jackson, Jimmy T. Murakami, USA 1982)
- "E.T. – Der Außerirdische" (Regie: Steven Spielberg, USA 1982)
- "Ronja Räubertochter" (Regie: Tage Danielsson, Schweden 1984)
- "Die Unendliche Geschichte" (Regie: Wolfgang Petersen, D 1984)
- "Wir Kinder aus Bullerbü" (Regie: Lasse Hallström, Schweden 1986)
- "Mio, mein Mio" (Regie: Wladimir Alexandrowitsch Grammatikow, Schweden, UDSSR 1987)
- "My Neighbor Totoro" (Regie: Hayao Miyazaki, Japan 1988)
- "The Mighty Ducks" (Regie: Stephen Herek, USA 1992)
- "Das Haus meines Freundes" (Regie: Abbas Kiarostami, Iran 1993)
- "Homeward Bound" (Regie: Duwayne Dunham, USA 1993)
- "Der König der Löwen" (Regie: Roger Allers, Rob Minkoff, USA 1994)
- "Toy Story" (Regie: John Lasseter, USA 1995)
- "Michel aus Lönneberga" (Regie: Olle Hellbom, Schweden 1999)
- "In einem Land vor unserer Zeit" (The Land Before Time) (Regie Don Bluth, USA 1998)
- "Kiriku und die Zauberin" (Regie: Michel Ocelot, F 1998) Zeichentrickfilm
- "Vater und Tochter" (Regie: Michael Dudok de Wit, Arjan Wilschut, NL 2000) Kurzfilm
- "Chicken Run" (Regie: Nick Park, Peter Lord, GB 2000) Knetanimationsfilm
- "Wunder" (Regie: Stephen Chbosky, USA 2017)
Nicht nur für Pädagog*Innen spannend sind übrigens zahlreiche Angebote zur "Filmvermittlung" mit Begleitmaterialien zu Filmen etc. Diese sind inspirierend, falls man mit älteren Kindern und Jugendlichen über Filme reden oder grundsätzlich noch tiefer in das Thema einsteigen möchte.