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Der Reiz am Erzählen...

Starke Filme können uns Dinge sichtbar machen, die wir ohne sie niemals sehen würden. Filme können einfach alles sein und eine Kraft besitzen, die für viele von uns gleichzeitig Antrieb und Verpflichtung ist. Wie man seinen Zugang zu Projekten auch betrachtet, ob rein zufällig oder schicksalhaft bestimmt: Es gibt meistens irgendwelche Reize, nicht selten regelrechte Zwänge, die einen zu bestimmten Geschichten hinziehen. Das ist auch gut und wichtig, schließlich ist der Weg zur Realisierung seiner Filme nicht einfach und man braucht jede Menge Energie.

 

Themen

Es gibt Themen, die man latent schon lange im Herzen trägt und die plötzlich, in einer bestimmten Lebenssituation oder einem entsprechendem Alter ganz wichtig werden. Dann ist es Zeit, sich mit ihnen auseinander zu setzen. Oft ist es ein Erlebnis oder ein Gespräch, eher selten eine Zeitungsmeldung. Es ist eben ein Unterschied, ob man in einem Dreizeiler liest, dass bei Kindern und Jugendlichen Selbstmord die zweithäufigste Todesursache nach Verkehrsunfällen ist, oder ob man einem Kind, welches unter so großer Bedrücktheit und Traurigkeit leidet, selbst begegnet.

Autoren und Regisseure sollten sich in ihren Arbeiten vielfältigen Charakteren, Realitäten und auch ungewöhnlichen Situationen nähern. Gute Filme haben, selbst wenn die Geschichte des Filmes noch so schräg oder exotisch ist, gleichzeitig immer auch etwas mit der Persönlichkeit ihrer Autoren, Regisseure und häufig genug auch der Schauspieler zu tun. Filme entstehen aus der Innenwelt Ihrer Macher, und deren Innenwelt entsteht aus dem, was sie sehen und beobachten, also der Welt um sie herum. Wer die eigenen Wurzeln nicht vergisst, kann auch ein kulturelles und soziales Bewusstsein für Andere entwickeln.

 

Annäherung

Der Umgang mit den Stoffen hat auch etwas mit der eigenen Lebensperspektive zu tun. Lebenserfahrung (hat nur bedingt mit Alter zu tun) eröffnet einem manchmal leichter, Komik und Tragik gleichermaßen in einem Film zu verknüpfen. Gesellschaftliche Zustände können auf vielfältige Weise dargestellt werden, lustig, scherzhaft, aber auch seriös und analytisch. Herzensbildung schützt vor Zeigefingerfilmen.

Während man sich mit einem konkreten Projekt beschäftigt, ist auch die eigene Wahrnehmung stark gefiltert. Ganz gleich, ob man mit Freunden, Verwandten oder Fremden zusammen ist: Was man sieht, hört und fühlt ist auf ganz besondere Weise auf das Thema ausgerichtet. Häufig genug finden sich in der eigenen Familie oder im Freundeskreis ähnliche Ereignisse oder Schicksale, die man vergessen, verdrängt oder für unwichtig erachtet hat. Plötzlich nimmt man diese Geschehnisse wahr und versteht sie viel besser.

 

Darstellung

Die eigene Emotionalität schlägt sich auch in der Darstellung von Emotionen im Film nieder: Leidenschaft, der Umgang mit Gewalt, Freude und Glück. Das bedeutet nicht, dass alle Gefühlsregungen der Filmfiguren denen der Autoren und Regisseure entsprechen. Das wäre ja langweilig. Aber die eigene Wahrnehmung von Emotionen anderer prägt natürlich ihre Darstellung ebenso wie innere Vorstellungen, wie man gerne sein oder auf gar keinen Fall sein möchte. Denken Sie einmal über Ihre eigenen Befindlichkeiten nach. Welches sind die Werte, die Ihnen im Leben besonders wichtig sind? Liebe, Treue, Gesundheit, Erfolg, Ihre Freunde, Familie? Finden Sie es heraus! Überlegen Sie, was sie traurig stimmt, was in Ihnen Angst, Ablehnung oder Hass erzeugt, wodurch Freude oder Glück in Ihnen ausgelöst werden. Welche Vorurteile wollen Sie auflösen, welche Tabus brechen?

 

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